@martenot Ich versuch's gerne noch mal:
Zunächst einmal bin ich nicht überrascht, dass es in Deutschland, wie in eigentlich allen anderen demokratischen Ländern eine eher rechte Partei gibt, nachdem die Union diesen Aspekt völlig abgelegt hatte. Dennoch habe ich viel Verständnis dafür, dass Deutsche sich grundsätzlich mit rechten Parteien eher schwer tun. Ist auch ganz gut so.
Ich sehe selbst Einiges an bedenklichem Personal in der AFD, aber auch Einige, die ich ganz gut finde, zumindest als Redner. Das qualifziert sie ja noch nicht zum Gestalter.
In der Funktion, im Parlament auch mal Unangenehmes anzusprechen, sehe ich sie sogar als Gewinn. Als Beispiel hat ein Dr. Vincentz von der AFD im NRW Landtag eine wirklich gute Rede über das Massaker der Hamas gehalten. Da hat er nicht nur Israel und den Juden deutlich Solidarität ausgesprochen, sondern selbst thematisiert, dass die Solidarität einer rechten deutschen Partei für Juden für diese auch gemischte Gefühle erzeugen kann.
Auf der anderen Seite thematisieren sie oft auch Kleinigkeiten, die tatsächlich Richtung polterndes Kasperle Theater gehen.
Grundsätzlich hielt ich unser Parlament vorher für zu kuschelbasiert. Das sollte ein Parlament nicht sein. Alleine die Tatsache, dass die UNion eine Linkenregierung auf Ladesebene toleriert, zeigt doch, dass es eine Opposition braucht. Das war ein dramtischer Fehler der Union.
Wenn sie die Parteien von Linke bis Union nicht ausreichend unterscheidbar machen, dann haben sie erheblichen Anteil daran, dass es plötzlich eine Partei gibt, die unterscheidbar ist.
Weiterhin sehe ich eine Umsetzung von AFD Politik im Bund weit und breit nicht kommen. Ein Umfragehoch von 20%+ ist eben nicht 50%+. Von daher macht mir das keine realistische Angst.