3.14 schrieb:Für mich gehört diese Partei verboten.
@3.14 Da bin ich nicht so ganz bei. Man kann zwar die Partei verbieten, aber damit sind die Protagonisten und auch die Stammwähler ja nicht weg. Damit würde man das Problem lediglich für eine kurze Weile lang etwas weniger sichtbar machen. Das ist aus meiner Sicht so, als würde man einen durchrostenden Schweller am Auto damit beheben, dass man ein Deckchen drüber legt.
Die AFD steht ja wie so viele populistische Parteien für eine inhaltliche Mischung:
Man nimmt berechtigte Sorgen von vielen Menschen, überhöht sie und bietet simpel erscheinende Scheinlösungen.
Die zweite Komponente ist dann der Anteil 'Freidrehen', wo man mit wilden Verschwörungstheorien die Bekloppten an sich bindet, Stichworte: Bilderberger, Soros, Chips werden mit der Impfung eingepflanzt, Corona gibt es nicht, weil man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann, beliebig fortsetzbar...
Da ist eben auch die andere Politik in Deutschland gefragt. Die Bekloppten kriegt man nicht abgeholt aber die Menschen mit berechtigten Sorgen.
Warum gibt es eine relativ starke AFD? Doch nicht einfach, weil die Ossis doof wären. Mit so einer Antwort macht man es sich doch viel zu einfach. Es liegt auch daran, dass linke Parteien zumindest sichtbar lange Zeit überwiegend Klientelpolitik gemacht haben und die CDU lange Zeit versucht hat, linke Parteien links zu überholen.
Warum gibt es 33 Jahre nach dem Mauerfall in vielen Gebieten Ostdeutschlands denn nach vielen wirtschaftlich und steuerlich fetten Jahren noch große Probleme? Doch, weil sich niemand ernsthaft drum gekümmert hat. Wenn um Berlin herum, wie in den 90er Jahren reihenweise sündhaft teure Spaßbäder errichtet und großzügig subventioniert wurden, anstatt die Menschen bei ihren echten Bedürfnissen abzuholen, dann werden sie eben von weniger geeigneten Gestalten abgeholt.
Es gab in den letzten Jahren vor Corona viele Schwachsinnsdiskussionen in der Politik: Gender Lehrstühle, subventionierte Lastenräder für Yuppies, Veggie Day, Transgender Klos, QUoten hier und da. Das kann man alles diskutieren, aber es zeigt den Menschen, die echte Probleme haben auf, dass Teile der Politik sich lieber mit Problemen der Einhornzucht befassen und das ist dann als Signal ein Problem.