Patriotisch bzw. Patriot, das definieren die Leute unterschiedlich. Anders: Es kann unterschiedlich definiert und gefasst werden, als Begriff und Mentalität. Vom klassischen Rechten bzw. Rechtsextremen bis hin zum in manchen Bereichen konservativ eingestellten, ich denke, man kann das Wort (auch wenn es erst mal 'stark' klingt oder starke Implikationen in manchen hervorrufen kann) auch im "gesunden Rahmen" verwenden.
Hier zum Beispiel eine interessante Darlegung:
https://www.wortbedeutung.info/Patriot/Wortbedeutung/Definition:
1) eine Person, welche ihr Vaterland liebt, ohne dabei andere Länder abzuwerten
Da das Wort subjektiv anders ausgelegt werden kann wird es natürlich auch Personen geben die in Patrioten Menschen sehen die andere Länder / Ethnien abwerten, bzw. es wird Personen geben die sich das Label "Patriot" geben und das zugleich auch tun.
Aber ich denke man kann es dennoch "soft" abgrenzen, indem man eine (überdurchschnittlich/besondere?) Einstellung zur eigenen Nation, dem Land, den Leuten hat ohne in krassen Nationalismus zu verfallen. Der Rest kommt meines Erachtens ein wenig darauf an, wie man selbst das auslegt. So könnte ich mich zugleich als "Patrioten" bezeichnen und dann auch wieder nicht. Ich habe nirgends Deutschlandfahnen hängen, ich bezeichne mich quasi nie im Netz, in Debatten (ob in Echt oder virtuell) so und - kurzum - kommuniziere das nicht, könnte aber argumentieren meine Sicht auf gewisse Dinge und mein Handeln machen mich irgendwie schon dazu. Ich habe eine relativ positive Grundeinstellung und arbeite für den Staat bzw. die Bürger, aber auch hier lebenden die keine Bürger sind.
Wie könnte ich das sonst noch abgrenzen? Nun, ich bin nicht negativ zum Land, den Leuten, etc. eingestellt. Natürlich gibt es Dinge die mich auch nerven, aber ich meine insgesamt oder "im Großen und Ganzen". Zugleich bin ich kein Nationalist bzw. Rassist. Eigentlich schätze ich mich als dezenten bescheidenen Zeitgenossen ein der Dinge auch nicht groß an die Fahne (heh, Wortwitz) hängt. Aber das muss man ja nicht immer.
Manche würden es auch als Widerspruch bezeichnen oder anzweifeln, dass man "sein Vaterland lieben könnte ohne andere irgendwie abzuwerten", aber ich denke, das geht. Ich definiere das zumindest als eine positive Grundeinstellung sowie ein Wirken, wo andere profitieren.
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Was ich also mit anderen Worten grob ausdrücken möchte, ist zusammengefasst, dass man durchaus akzeptable positive Anwendungsbereiche oder "Labels" für das Wort bzw. die Bezeichnung "Patriot" oder "Patriotismus" finden kann, die nicht automatisch heißen, ich muss alles andere kategorisch ablehnen, so wie:
IngwerteeImke schrieb:Gegen die in Deutschland lebenden Ausländer oder Migranten sind
Sie gegen die in Deutschland lebenden politisch anders denkenden sind.
Sie gegen die in Deutschland lebenden menschen sind, die nicht zb den Heterosexuellen sind.
Der eine oder andere wird vielleicht kategorisch mit dem Kopf schütteln oder primär an Negativbeispiele denken; ich denke aber dennoch, das man das eben so nutzen kann. Ich würde mich nicht schämen, wenn mich jemand als patriotisch einschätzt oder ich mich bei irgendwelchen Auswahlmöglichkeiten so labeln könnte. Wird halt nur schwer bei anderen mich so ad-hoc einzuschätzen, ich zeige das ja visuell durch Kleidung, überzogenes Loben des Landes in jedem dritten Satz oder sonst was nicht. Ich meine nur, finde den Begriff nicht schlimm. Andere sehen in ihm vlt. schon die Vorstufe zu Nationalismus.