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AfD

87.739 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Wahlen, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD

AfD

06.11.2019 um 17:00
@shionoro
Traurig, dass du das so siehst. Es ist nicht ansatzweise irrational, seinen Eltern gegenüber ein gewisses Pflichtgefühle zu haben - damit meine ich keine Alterspflege, wohlgemerkt, sondern das Aufbringen von Liebe. Deine Eltern hätten sich ja auch ganz konkret gegen dich entscheiden können, oder dich lieblos aufziehen und behandeln können. Und wenn du Nationalstolz zu den Grundbedürfnissen zählst, dann stimmt da auch sowieso irgendwas nicht so ganz.


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06.11.2019 um 17:03
@paranomal
Schau gerne mal zur Definition des von dir zitierten landesstolzes bei Wikipedia rein.
Es ist keine Verirrung der unbedarften Bürgerseele , sondern sogar definiert als Nationalstolz oder auch Nationalgefühl , als eine emotionale Bindung beschrieben .
Johannes Rau hat es mal so beschrieben

"Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt .
Ein Nationalist ist jemand , der die Vaterländer der anderen verachtet"

Nicht jedes Schlagwort, welchem sich die AFD Demagogen bedienen , sollten wir den AFD Barden überlassen . Es ist Zeit , dass man ihnen das Recht an ein paar Begrifflichkeiten abspricht . Herr Höcke hat es geschafft , dass viele Begriffe nunmehr Unworte geworden sind. Das sollten wir nicht zulassen . Gerade das Feld der Sprache und die Macht von Worten , das benutzen Sie . So bekommen sie Wähler. Denn durch Leistung ( außer Wahlwerbung ) hat ja nun noch keiner von ihnen geglänzt. Es sei denn jemand nennt es Leistung , im bundestag auf der Oppositionsbank rumzustänkern oder in wahlkampfbuden im Trenchcoat rumzuschreien .

Wikipedia: Patriotismus


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AfD

06.11.2019 um 17:10
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Schau gerne mal zur Definition des von dir zitierten landesstolzes bei Wikipedia rein.
Es ist keine Verirrung der unbedarften Bürgerseele , sondern sogar definiert als Nationalstolz oder auch Nationalgefühl , als eine emotionale Bindung beschrieben .
Also bei flüchtigem Überfliegen des Textes konnte ich nirgends lesen, dass das ein grundsätzliches menschliches Bedürfnis ist.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Auch landesstolz ist etwas, was nicht unmittelbar rational ist, aber ein grundsätzliches menschliches bedürfnis ist.
Es ging nicht um die Definition von Patriotismus.

Aber wahrscheinlich habe ich die Stelle (mit dem "grundsätzlichen menschlichen Bedürfnis) nur überlesen und zitierst sie mir nun...


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06.11.2019 um 17:35
@Groucho
Ich habe nirgends geschrieben , dass Nationalstolz ein Grundbedürfnis des Menschen wäre. Ausgehend von mir , habe ich diese Art der Emotion auch nicht permanent präsent. Wer steht schon täglich auf und ist jeden Tag stolz auf sein Land ? Und wenn wir die Fußball WM gewinnen ist es auch eher ein wir Gefühl als Nationalstolz .
Es ist auch kein Nationalstolz im Ausland im Urlaub ständig zu fabulieren, wie viel schöner es doch zu Hause ist.

Ich wollte eigentlich ausdrücken , wie schade es ist , dass sich die AFD mancher Worte bemächtigt hat und sie dadurch zu unworten gemacht hat.

Es gibt ja nun mal im Sprachgebrauch Worte wie liebe, stolz , usw die eigentlich eher romantisch verklärte Begriffe für emotionale Zustände sind.

Und nun sollen sie herhalten für eine krude Verzierung der Weltanschauung der Höckes dieses Landes?

Jeder preisgekrönte Literat sollte sich überlegen , wie man Sprache zurückerobern kann.


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AfD

06.11.2019 um 17:37
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:"Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt .
Ein Nationalist ist jemand , der die Vaterländer der anderen verachtet"
Warte mal, hatte die SPD unter Rau nicht im Wahlkampf '86/'87 maßgebliche Unterstützung der SED? Und ging es da thematisch nicht um die "problematische" Einreise von ca. 100.000 Tamilen, Libanesen, Iranern, Indern, Ghanaer und anderen Ausländern in die BRD?

Und was das Wort "Stolz" angeht: Mein Hund ist stolz, wenn er einen tollen Stock aus dem Wald nach Hause tragen darf. Mein Hund ist stolz, wenn er auf dem Hundeplatz die größte Markierung gesetzt hat. Romantisch verklärt ist da jedenfalls überhaupt gar nichts und deswegen sollte man das Wort auch nicht zur Beschreibung menschlicher Attribute heranziehen.


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06.11.2019 um 17:57
@Lexter
Ich kann dir leider nicht mehr ganz folgen .
Dein Hund ist stolz ? Und Herr Rau ist nun wofür verantwortlich?
Also ok , für heute freue ich mich , dass du ein stolzes Haustier besitzt und werde ( fest versprochen ) Herrn Rau sowie das Wort stolz nie wieder zitieren .
Aber ich schaue mir nachher nochmal : " stolz und Vorurteil " , nach dem Roman von Jane Austen , an .
Ich hoffe der Film ist nicht inzwischen zum Tierfilm geworden .


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06.11.2019 um 18:01
Zitat von 2403199524031995 schrieb:Entweder weil es keine ernsthafte Alternative zu den Blaubraunen gibt oder weil man naiv ist. Neulich hat jemand sich als AfD-Wähler geoutet. Und ich denke nicht, dass er wirklich rassistisch ist. Wir kennen uns und man kann mir ansehen, dass ich jemand bin, dessen Eltern nicht von hier sind. Ich fragte ihn aber auch, warum er die AfD wählt, wo doch in dem Fußballklub, von dem er Fan ist, viele Ausländer spielen und der Torschütze im damaligen Spiel dunkelhäutig ist.
Entweder man ist Rassist oder absolut dämlich, mir fallen keine anderen Beweggründe ein.


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AfD

06.11.2019 um 18:09
@calligraphie
Ich werde dir jetzt nicht erklären, was fadenscheinig daran ist, wenn man Wasser predigt, aber Wein säuft. Nur, dass das Zitat eines solchen Mannes für mich keinen Wert. Was das Thema „Stolz“ mit Tieren zu tun hat, wird dir vielleicht klar, wenn du dich ein bisschen mit dem Wort beschäftigst. Im Mittelhochdeutsch - wo du dich ja literarisch anscheinend Zuhause fühlst - hieß „stolt“ beispielsweise „prächtig“ und „stattlich“, nur um da mal kurz deine Gedanken anzuschieben.


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AfD

06.11.2019 um 18:32
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:"Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt .
Ich greife mal diesen Satz mal auf und möchte dazu sagen, dass es eines von vielen narrativen ist, die man so erzählen will. Wenn ich mir nämlich gewisse stereotypische Patrioten anschaue, die sich so definieren und diesen Satz raushauen, sehe ich dass diese:

Gegen die in Deutschland lebenden Ausländer oder Migranten sind
Sie gegen die in Deutschland lebenden politisch anders denkenden sind.
Sie gegen die in Deutschland lebenden menschen sind, die nicht zb den Heterosexuellen sind.
Und dieses dagegen sein, ist sehr oft sehr stark, wo man auch die Begrifflichkeit Ablehnung ich überwunden sehe und da Hass sehe.

Da frage ich mich doch, was da noch an Heimat übrig bleibt?
Schützenfeste, Heimatlieder und Trachten?
Das ist beliebig as fuck.
Das ist nur eines von vielen Lügenkonstruktion die solche menschen brauchen, um ein Weltbild aufrechtzuerhalten, in Wirklichkeit geht es um was anderes und zwar um die Unfähigkeit mit der Welt klarzukommen und einen schuldigen dafür ausfindig zu machen. Viele dieser Leute haben einen extrem verkümmerte Impulskontrolle, dementsprechend kann es nicht zur einer tiefen intellektuellen Auseinandersetzung kommen, da dies eine geistige Ausdauer erfordert, die mehr ist, als im Affekt auf einen Reiz zu reagieren.
Auf diese Leseart steigt aber niemand ein, da es gemeinschaftlich praktizierte Phrasen,Binsenweisheiten gibt, mit dem man versucht komplexe zusammenhänge zu erklären und fast jeder reiht sich in diesen geist unter und argumentiert aus dieser Perspektive.

Die Frage lautet nämlich, WARUM ein Individuum auf eine Situation so reagiert, wie sie reagiert? Warum war 2015 ein Katalysator und konnte manche menschen umpolen?
Warum bin ich dafür nicht zugänglich und manche schon?
Wenn wir nur über DAS sprechen, werden wir nur über die situativen Symptome reden oder schreiben...


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AfD

06.11.2019 um 18:37
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich habe nirgends geschrieben , dass Nationalstolz ein Grundbedürfnis des Menschen wäre.
Nein, das habe ich ja auch nicht behauptet.
Aber genau darum ging es als du den link über Patriotismus in die Runde geschmissen hast.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich wollte eigentlich ausdrücken , wie schade es ist , dass sich die AFD mancher Worte bemächtigt hat und sie dadurch zu unworten gemacht hat.
Was mich betrifft, gibt es nicht ein Wort, dass die AfD für mich zu einem Unwort gemacht hat.

(Nationalstolz bspw. fand ich schon lange vor der AfD mehr als suspekt, nicht nur bei Deutschen)


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AfD

06.11.2019 um 18:43
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Was mich betrifft, gibt es nicht ein Wort, dass die AfD für mich zu einem Unwort gemacht hat.
Zumal wenn man ein wenig darüber nachdenkt, einem gewisse fragen einfallen.
Nehmen wir mal an, dass eine Person patriotisch ist.
Jetzt stellt sich die frage, wer würde in der Regel darüber bescheid wissen, dass diese Person patriotisch ist, wenn es die Person nicht kommuniziert? Anhand von Fahnen, die diese Person bei seinem Auto angehängt hat? Das würde man doch meistens nicht erkennen, außer diese Person will, dass man es erkennt.

Wer außer den Patrioten ( im großen stil) äußert sich dazu, macht ein Statement für alle sichtbar, dass sie politisch dieses oder jenes sind? Ich kenne das in der Dimension nur von dieser Gruppe und an diesem Fakt kann man erkennen, dass es nicht darum geht, dass diese Person ein Patriot ist, sondern dass dieser seine Ideologie gesellschaftsfähig machen will.

Somit ist es eine verlogene Diskussion.


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06.11.2019 um 18:44
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Es ist keine Verirrung der unbedarften Bürgerseele , sondern sogar definiert als Nationalstolz oder auch Nationalgefühl , als eine emotionale Bindung beschrieben .
Ein fetischisiertes Bewusstsein, dem die Nation als Naturding erscheint. Das ist nichts tolles, sondern Bestandteil der selbstverschuldeten Unmündigkeit des bürgerlichen Daseins in der Moderne.


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06.11.2019 um 18:55
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ein fetischisiertes Bewusstsein, dem die Nation als Naturding erscheint. Das ist nichts tolles, sondern Bestandteil der selbstverschuldeten Unmündigkeit des bürgerlichen Daseins in der Moderne.
Ist eher ein Lückenfüller für Individuen die sich selbst nicht genug sind und ein teil einer übergeordnete Gruppe sein wollen.
Die Frage lautet indes nicht, wieso dieser Lückenfüller, sondern warum kommt es zu einem Bedürfnis, dass man einen Lückenfüller sucht. Wir haben eine Gesellschaftsform, wo wir den menschen immer noch nicht erklärt haben, dass Informationen, Erfahrung kein Selbstzweck sind, woran man sich kurzfristig bedienen kann, sondern eine lebendige innere Auseinandersetzung mit sich zeitlebens bedarf, die eine Notwendigkeit darstellt, deswegen ist es auch sehr kurz gedacht, wenn man meint, man würde diese art von Problem mit formaler Bildung lösen. Viele menschen sind nämlich in der Lage, Inhalte auswendig zu lernen und die Rahmenbedingung und Kontext einfach auf Seite zu schieben. Solange der Fokus der Erziehung darin liegt, menschen dahingehend auszubilden, dass sie später einen guten Job haben und den menschlichen Aspekt einfach ignoriert, werden wir als Gesellschaft immer mit Problemen zu kämpfen haben, die für mich oder dich absurd erscheinen.


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06.11.2019 um 19:00
@IngwerteeImke
Genau so sieht es aus. Und da sind wir dann auch schon wieder bei der hier so gerne gehörten Kapitalismuskritik. Sobald man die nämlich auf den Tisch klatscht, gehen hier für gewöhnlich die Hüte hoch.


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AfD

06.11.2019 um 19:05
Patriotisch bzw. Patriot, das definieren die Leute unterschiedlich. Anders: Es kann unterschiedlich definiert und gefasst werden, als Begriff und Mentalität. Vom klassischen Rechten bzw. Rechtsextremen bis hin zum in manchen Bereichen konservativ eingestellten, ich denke, man kann das Wort (auch wenn es erst mal 'stark' klingt oder starke Implikationen in manchen hervorrufen kann) auch im "gesunden Rahmen" verwenden.

Hier zum Beispiel eine interessante Darlegung:

https://www.wortbedeutung.info/Patriot/
Wortbedeutung/Definition:

1) eine Person, welche ihr Vaterland liebt, ohne dabei andere Länder abzuwerten
Da das Wort subjektiv anders ausgelegt werden kann wird es natürlich auch Personen geben die in Patrioten Menschen sehen die andere Länder / Ethnien abwerten, bzw. es wird Personen geben die sich das Label "Patriot" geben und das zugleich auch tun.

Aber ich denke man kann es dennoch "soft" abgrenzen, indem man eine (überdurchschnittlich/besondere?) Einstellung zur eigenen Nation, dem Land, den Leuten hat ohne in krassen Nationalismus zu verfallen. Der Rest kommt meines Erachtens ein wenig darauf an, wie man selbst das auslegt. So könnte ich mich zugleich als "Patrioten" bezeichnen und dann auch wieder nicht. Ich habe nirgends Deutschlandfahnen hängen, ich bezeichne mich quasi nie im Netz, in Debatten (ob in Echt oder virtuell) so und - kurzum - kommuniziere das nicht, könnte aber argumentieren meine Sicht auf gewisse Dinge und mein Handeln machen mich irgendwie schon dazu. Ich habe eine relativ positive Grundeinstellung und arbeite für den Staat bzw. die Bürger, aber auch hier lebenden die keine Bürger sind.

Wie könnte ich das sonst noch abgrenzen? Nun, ich bin nicht negativ zum Land, den Leuten, etc. eingestellt. Natürlich gibt es Dinge die mich auch nerven, aber ich meine insgesamt oder "im Großen und Ganzen". Zugleich bin ich kein Nationalist bzw. Rassist. Eigentlich schätze ich mich als dezenten bescheidenen Zeitgenossen ein der Dinge auch nicht groß an die Fahne (heh, Wortwitz) hängt. Aber das muss man ja nicht immer.

Manche würden es auch als Widerspruch bezeichnen oder anzweifeln, dass man "sein Vaterland lieben könnte ohne andere irgendwie abzuwerten", aber ich denke, das geht. Ich definiere das zumindest als eine positive Grundeinstellung sowie ein Wirken, wo andere profitieren.

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Was ich also mit anderen Worten grob ausdrücken möchte, ist zusammengefasst, dass man durchaus akzeptable positive Anwendungsbereiche oder "Labels" für das Wort bzw. die Bezeichnung "Patriot" oder "Patriotismus" finden kann, die nicht automatisch heißen, ich muss alles andere kategorisch ablehnen, so wie:
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:Gegen die in Deutschland lebenden Ausländer oder Migranten sind
Sie gegen die in Deutschland lebenden politisch anders denkenden sind.
Sie gegen die in Deutschland lebenden menschen sind, die nicht zb den Heterosexuellen sind.
Der eine oder andere wird vielleicht kategorisch mit dem Kopf schütteln oder primär an Negativbeispiele denken; ich denke aber dennoch, das man das eben so nutzen kann. Ich würde mich nicht schämen, wenn mich jemand als patriotisch einschätzt oder ich mich bei irgendwelchen Auswahlmöglichkeiten so labeln könnte. Wird halt nur schwer bei anderen mich so ad-hoc einzuschätzen, ich zeige das ja visuell durch Kleidung, überzogenes Loben des Landes in jedem dritten Satz oder sonst was nicht. Ich meine nur, finde den Begriff nicht schlimm. Andere sehen in ihm vlt. schon die Vorstufe zu Nationalismus.


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06.11.2019 um 19:22
Zitat von LexterLexter schrieb:Genau so sieht es aus. Und da sind wir dann auch schon wieder bei der hier so gerne gehörten Kapitalismuskritik. Sobald man die nämlich auf den Tisch klatscht, gehen hier für gewöhnlich die Hüte hoch.
Wir setzen die banalsten dinge nicht um.
Man weiß, dass der Hormonhaushalt von Jugendlichen so gegliedert ist, dass sie 1-2 stunden später Müde werden als Erwachsene und dennoch 1 stunde mehr Schlaf brauchen.
Setzt man diese Erkenntnis um und lässt ab einer gewissen Klasse später beginnen? Natürlich nicht.
Zitat von WardenWarden schrieb:Der eine oder andere wird vielleicht kategorisch mit dem Kopf schütteln oder primär an Negativbeispiele denken; ich denke aber dennoch, das man das eben so nutzen kann. Ich würde mich nicht schämen, wenn mich jemand als patriotisch einschätzt oder ich mich bei irgendwelchen Auswahlmöglichkeiten so labeln könnte. Wird halt nur schwer bei anderen mich so ad-hoc einzuschätzen, ich zeige das ja visuell durch Kleidung, überzogenes Loben des Landes in jedem dritten Satz oder sonst was nicht. Ich meine nur, finde den Begriff nicht schlimm. Andere sehen in ihm vlt. schon die Vorstufe zu Nationalismus.
Irgendwann in meinem Leben habe ich beschlossen, Diskussion über Definitionen hinter mich zu lassen, da dies nicht zielführend ist und es fast immer um was anderes geht.
Wie man im Rahmen der möglichen Deutungen den Patriotismus definiert, ist nicht der Punkt, sondern warum diese Diskussion immer wieder entfacht wird. Der Patriotismus ist nicht die einzige politische Ausrichtung, wo die menschen dem nicht egal gegenüberstehen. Es ist aber die einzige, wo man die Diskussion darüber führt. Wie schon geschrieben, sofern der Patriot sich nicht äußert, es darstellt, kann ich es ja nicht wissen, was er ist.

Es geht also nicht darum, was Patriotismus ist, sondern das manche vermeintliche oder echte Patrioten wollen, dass dies in der Gesellschaft einen breiten Platz findet und das ist politische Propaganda im eigentlichen sinne und zwar eine, wo die Agenda verdeckt zum Ausdruck gebracht wird. Indes gibt schlagkräftige finanzielle Unterstützer die in diese Kerbe einschlagen, da Patriotismus eine Ideologie ist, die die vertragliche Entwicklung der EU konterkariert und auch andere internationale Abkommen, abfedern kann. So ist zumindest der Leitgedanke, dessen Motivation schlicht damit begründet ist, dass man nicht mehr so einfach schwarzgeld hin und her schieben kann und andere wiederum ihre Monopolstellung verlieren könnten.


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06.11.2019 um 19:50
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:Setzt man diese Erkenntnis um und lässt ab einer gewissen Klasse später beginnen? Natürlich nicht.
Selbes gilt ja im Grunde auch für Lehrkräfte. Niemand ist doch vor 9 Uhr zu 100% aufnahmefähig. Und da macht es nun mal einen Unterschied, ob ich bis zum Frühstück im Büro Mails beantworte, oder ob ich ab 8 Uhr Wissen vermitteln soll.


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06.11.2019 um 19:55
Ihr solltet mal langsam wieder zum Thema zurückkommen.


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07.11.2019 um 09:36
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:man würde diese art von Problem mit formaler Bildung lösen.
Das hab ich nicht behauptet. Ich gehe sogar davon aus, dass diese Form von "identifizierendem Denken" unserer Gesellschaftsform immanent ist. Gerade deshalb ja der von mir beschriebene scheinbar essentielle Charakter.


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07.11.2019 um 10:13
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ich gehe sogar davon aus, dass diese Form von "identifizierendem Denken" unserer Gesellschaftsform immanent ist.
Aber sicherlich nicht in dem liberalen, humanistischen und gebildeten Teil der Gesellschaft, in dem ich groß geworden bin. Es mag einen solchen Gesellschaftsteil zwar geben, aber dieser ist mitnichten essentieller Natur - er erweckt nur gerne den Anschein, dass.


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