AfD

Die AFD zieht eben auch Verlierer an, weil die sich freuen eine Gemeinschaft zu haben und gegen die Ausländer abzugrenzen, die sie für minderwertig halten und damit selber höhergestellt sind.

@rhapsody3004
Deshalb schrieb ich das "kleine Bürger Partei", auch in Anführungszeichen. Mur scheint das Programm sehr neoliberal. War da nicht was mit festes Rentenalter abschaffen, Sozialleistungen kürzen, AKWs bauen etc?

Die wichtigsten Punkte der AFD sind Ausländer ausweisen, Deutschland aus der EU austreten, Grenze schließen und D-Mark wieder einführen, Klimawandel nicht aufhalten. Weil das keine andere Partei will, ist es ein Alleinstellungsmerkmal der AFD und deshalb bei den Anhängern alternativlos. Wieviele Sozialleistungen es dann gibt ist nicht so wichtig.

@frivol
Dann bieten unsere englischen Freunde ja gerade Anschauungsunterricht

frivol schrieb:Die AFD zieht eben auch Verlierer an, weil die sich freuen eine Gemeinschaft zu haben und gegen die Ausländer abzugrenzen, die sie für minderwertig halten und damit selber höhergestellt sind.

Die Taktik: 'Der kleine Mann' fühlt sich gleich besser, wenn er sieht, dass es anderen noch schlechter geht ...

Oder anders gesagt: Wenn bei 10 Keksen der dicke fette Mann sich 9 schnappt, dann lässt man die zwei anderen halbverhungerten um den letzten Keks kämpfen ... Und skandaliert es auch noch, wenn der eine davon früher im Ausland gelebt hat ...

Ein Großteil der Kekse wird durch die Globalisierung im Ausland gemacht und uns als Eigentümer überreicht. Drum versucht Deutschland und Europa natürlich ihren Reichtum gegenüber der Konkurrenz in China und USA zu verteidigen, und gleichzeitig sollen arme Länder wie Afrika davon möglichst nichts abbekommen. Das gilt aber für alle Parteien und auch wenn viele Bürger gerne was spenden, möchten wenige Menschen ihren Wohlstand an die armen Menschen in Indien oder Afrika abgeben. Es sind erst Themen wie Fluchtursachen und der Klimawandel, der die Welt zusammenrücken lässt, weil es nicht reicht wenn Deutschland Kohlekraftwerke abschaltet und ein paar Bäume pflanzt, während in China neue Kohlekraftwerke gebaut werden und der Regenwald abbrennt. Es werden die reichen Länder sein, die den Kampf gegen den Klimawandel weltweit bezahlen müssen. Und wenn das nicht der Staat und die Wirtschaft allein leisten können, dann wird es eine Bürgersteuer gegen den Klimawandel geben. Das ist der eigentliche Grund warum die AFD nichts vom Klimawandel hören will, denn der kleine Mann muss es mitbezahlen.

frivol schrieb:Das gilt aber für alle Parteien und auch wenn viele Bürger gerne was spenden, möchten wenige Menschen ihren Wohlstand an die armen Menschen in Indien oder Afrika abgeben.

Ach was? Ich dachte wenigstens im AfD-Thred würde das für die AfD nicht gelten?
Hat denn die AfD wenigstens was für die Fluchtursachenbekämpfung? Nein? Verstehe, die sind noch jung und gegen alles.

frivol schrieb:Es werden die reichen Länder sein, die den Kampf gegen den Klimawandel weltweit bezahlen müssen.

Das ist ziemlich selbstverständlich!

Die Bevölkerung wächst und wächst. Dieses Wachstum der Bevölkerung zunächst einmal mit Blick auf Afrika, was bedeutet das für den CO2-Ausstoß der Welt?

Adolf Kloke-Lesch: Relativ wenig. Wir wissen, dass der weltweite Ausstoß von Emissionen zwischen dem 19. Jahrhundert und heute sich um den Faktor 100 erhöht hat, während die Weltbevölkerung sich in der Zeit, sagen wir mal, vervierfacht hat. Afrika trägt heute zu den aktuell weltweiten Emissionen gerade mal vier Prozent bei und die Pro-Kopf-Emissionen in Afrika liegen in der Regel unter einer Tonne pro Kopf, das ist ein Zehntel von dem, was wir in Europa haben, oder ein Zwanzigstel von dem, was wir in den nordamerikanischen Staaten haben.

https://www.deutschlandfunk.de/experte-ueber-klimawandel-und-bevoelkerungswachstum.697.de.html?dram:article_id=455725

frivol schrieb:Ein Großteil der Kekse wird durch die Globalisierung im Ausland gemacht und uns als Eigentümer überreicht.

Überreicht eher weniger, mehr eingetauscht, denn schließlich sind wir Weltmeister im Kekse exportieren. :D

mfg
kuno

Naja, da muss man zwischen Keksen und Backzutaten unterscheiden. Wir bekommen Rohstoffe und Vorprodukte geliefert und Endprodukte werden dann exportiert, z.B. Autos. Oder auch Siemens Filiale in China baut Zeugs und verkauft das und der Gewinn wird an die Konzernmutter nach Deutschland überwiesen. Ich glaube fast alle Haushaltsmaschinen und Unterhaltungselektronik wird im Ausland produziert.

Jetzt wird es aber etwas OT.

@eckhart @Issomad @che71 @Landluft @paranomal @kuno7

und nachher heißt es mit Sicherheit wieder, er sei missverstanden worden, der Gauland:

Gauland will beschwichtigen. Es ist unklar, ob ihm beim Wort Machtergreifung ein Fehler unterläuft oder ob der Parteivorsitzende das Wort ganz bewusst setzt, denn mit Machtergreifung wird sonst die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler durch Hindenburg 1933 bezeichnet.

Gauland und die „Machtergreifung“

„Sollten Sie Freunde oder Bekannte haben, die sich vor der Machtergreifung der AfD ängstigen, sagen Sie denen bitte, unter der AfD wird niemand verfolgt.“

https://www.deutschlandfunk.de/die-afd-vor-den-wahlen-zwischen-umfragehoch-und-internem.724.de.html?dram:article_id=457285

tudirnix schrieb:und nachher heißt es mit Sicherheit wieder, er sei missverstanden worden, der Gauland

Behaupten mag er das wohl, aber für deutlich schlüssiger halte ich die Vermutung, dass es ihm mit zunehmendem Alter immer schwerer fällt, die bürgerliche Maske aufrechtzuerhalten und nicht offen herauszuposaunen, was er anstrebt. Die AfD ist ist eine Versammlung von Demokratiefeinden, Verfassungsverächtern und Rassisten in bürgerlicher Verkleidung.

abberline schrieb:Mur scheint das Programm sehr neoliberal. War da nicht was mit festes Rentenalter abschaffen, Sozialleistungen kürzen, AKWs bauen etc?

Ja, bzgl. Rente habe ich auch schon das ein oder andere gehört. Die staatliche Rente abschaffen, glaube ich. Auch da soll vorwiegend private Vorsorge betrieben werden. Genauso wie mit der staatlichen Arbeitslosengeldversicherung. Die möchten sie wohl auch abschaffen. Da setzen sie auch auf private Vorsorge.
Mindestlohn wie gesagt, da war auch irgendwas hinsichtlich Abschaffung oder würde die Wirtschaft nur bremsen. Hartz 4 glaube ich auch kürzen.
Zur Pflege haben sie sich noch gar nicht geäußert, glaube ich.

Wie gesagt, die AfD setzt sehr auf Privatisierung und Eigenverantwortlichkeit. Ist schon sehr auf die Wirtschaft nur fokussiert, wie der konservative Teil der Union und wie die FDP zb.

Was ich nur nicht verstehe, dass viele AfD-Wähler zwar täglich am jammern sind (Kommentare in sozialen Netzwerken), wie schlecht es ihnen doch geht, wie sozial ungerecht es in Deutschland zugeht und dass für die Ausländer bzw. Flüchtlinge ja immer genug Geld da sei usw, sie ja aber mit der AfD irgendwie ihren eigenen Henker wählen würden oder nicht?

Stellen viele AfD-Wähler die ganze Flüchtlings- und Migrationspolitik tatsächlich höher, ist ihnen das tatsächlich wichtiger, als vernünftige und gerechte Sozialpolitik, die sie ja mit der AfD nicht bekommen würden und sich viele Missstände, die jetzt schon herrschen und über die sich die AfD-Wähler beklagen, mit der AfD-Politik noch verschlimmern würden?

abberline schrieb:abberlinegestern

Auf der anderen Seite, die CDU bzw. die gesamte Union ist auch nicht gerade die sozialste Partei, war sie ja nie so wirklich, trotzdem wird sie fleißig von der Mehrheit zumindest auf Bundesebene immer wieder gewählt, mit wenigen Ausnahmen.
Die CDU hat sich damals zb. auch heftig gegen den Mindestlohn gewehrt.

Also geht es einem Großteil von Menschen wohl generell nicht so sehr um Sozialpolitik, sondern um andere Themen.

rhapsody3004 schrieb:Stellen viele AfD-Wähler die ganze Flüchtlings- und Migrationspolitik tatsächlich höher, ist ihnen das tatsächlich wichtiger, als vernünftige und gerechte Sozialpolitik, die sie ja mit der AfD nicht bekommen würden und sich viele Missstände, die jetzt schon herrschen und über die sich die AfD-Wähler beklagen, mit der AfD-Politik noch verschlimmern würden?

Richtig, ich denke da wird davon ausgegangen, dass man die Demographie nicht umkehren kann, ab einem bestimmten Punkt. Deswegen gilt sie als Priorität.

Alle anderen Themen kann man später immernoch angehen, je nach Situation.

@rhapsody3004
Zum Thema " tägliches jammern " der AFD Sympathisanten . Es kann nur ein Jammern auf hohem Niveau sein .
Hier geht es hauptsächlich darum , den bestehenden Wohlstand , also seine Pfründe zu sichern und zu verteidigen gegen den Hauptfeind , die "Neubürger ",die ihnen ans Fell wollen . Die AFD ist mitnichten eine prekariats Partei....das möchten die Anhänger gerne glauben, aber so ist es nicht. Sie denken Sie sind die neue arbeiterpartei, kleiner Mann usw. Das ist die beste Strategie für kurzfristige Erfolge.
Nein, es ist statistisch bewiesen, AFD Wähler gehören zu den Besserverdienenden , eben auch nicht zur bildungsfernen Schicht im Querschnitt. Das sieht nur so aus, das ist das gefährliche.
Der Mittelstand , der selbständige zB macht da 20% der Wählerschaft aus. Sie bedienen also gerne auch die ehemaligen FDP Themen und finden willige Freunde.
Der größte Fehler beim betrachten der AFD ist mE nach, diese undifferenzierte Sicht als brauner dümmlicher Klumpen ,angeführt von schlitzohrigen Bauernfängern mit Geschichts und Gedächtnislücken . Das mag so sein , aber genau genommen ist das genau was sie wollen. So sieht man sich noch mehr in der opferrolle. Wenn das mal so einfach wäre.
Ein paar der wohlhabenden stillen AFD Wähler die ich kenne durch berufliche unvermeidliche Kontakte, das sind tatsächlich top Verdiener in eleganten innerstädtischen Domizilen . Oder Vor den Toren der Stadt, hinter dichten Hecken in gr Häusern . Verschanzt gegen die soggn "Eindringlinge. " diese Leute wird man nie auf hässlichen braunen Demos sehen , weil sie sich ihre Designer Sneaker nicht beschmutzen Wollen . Die drecksarbeit lassen Sie erledigen . Sie geben aber das Geld um die Maschine am laufen zu halten, still leise und diskret.

Hier mal ein Link der dazu was sagt
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-03/iw-studie-afd-waehler-gehalt-bundesdurchschnitt

Jetzt heißt es wahlen abwarten. Am Ende werden sie nicht mitregieren sondern ein paar Jahre rumstänkern und stören . Aber wenn ihre Wähler merken, der Sturm im bällebad Deutschland hat sich gelegt, dann werden viele wieder umschwenken und sich eine Partei wählen die Politik kann , ohne mit dem jüngsten Gericht und Endzeitstimmung zu drohen.

calligraphie schrieb:Aber wenn ihre Wähler merken, der Sturm im bällebad Deutschland hat sich gelegt, dann werden viele wieder umschwenken und sich eine Partei wählen die Politik kann , ohne mit dem jüngsten Gericht und Endzeitstimmung zu drohen.

Das ist ein extrem naiver Gedanke. Das Thema Flüchtlinge und Migration ist kein auf kurze Zeit begrenztes Thema, sondern ein Thema, mit dem man selbst den Wahlkampf 2050 gestalten kann. Übertrieben gesagt. Nicht nur das. Wir leben in einem Land mit einem Durchschnittsalter von 42,8 Jahren und einer Geburtenrate von 1,3. Warte eine Weile, bis alle älteren Menschen in den Ruhestand treten, was eine extreme Belastung darstellen wird. Dies wird eine Entwicklung sein, die noch niemand erahnen kann. Die gesamte demografische Entwicklung in Deutschland birgt nach wie vor ein massives Konfliktpotential, und deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass weder die AfD die Themen ausgehen noch die Partei jemals wieder verschwinden wird. Im Gegenteil - die Partei wird weiter wachsen, davon bin ich überzeugt.

@Jebneet
Leider bin ich nicht so prognostisch bewandert . Ich bin davon ausgegangen, dass am Ende doch eine gewählte Partei, dann auch liefern muss. Und wie sollen sie liefern , wenn niemand mit ihnen koalieren will ?

Das Problem was du ansprichst kann tatsächlich eines werden . Wenn sich die Anzahl derer verringert die produktiv in die Kassen einzahlen bzw die Finanzämter bedienen . Bei so düsteren Szenarien müsste man eigentlich jedem sagen, genießt , was ihr jetzt noch habt. Besser wird es nicht , oder ?

Aber wo wäre die Lösung ? Meinst du , die Lösung könnte sein, mehr junge Fachkräfte aus der ganzen Welt anzuwerben , die dann hier leben für immer mit allem drum und dran ? Oder die Migranten , welche dauerhaft bleiben dürfen, die Reihen und Lücken schließen zu lassen die sich auftun, durch unsere Geburtenraten . Die vollständige Integration incl der Bildung, Sprache um dann auszubilden, Studium etc pp , das dauert doch mindestens eine Generation . Das werden dann die Kinder der neu hinzugekommenen evtl leisten können , oder wie siehst du das?
Hin und wieder lese ich über Auswanderungen von deutschen Fachkräften Wissenschaftlern, Ärzten oder Start up Unternehmern. Alle jung, hochgebildet . Die hier nicht mehr ihre Zukunft sehen. Wer soll diese Reihen denn schließen?

calligraphie schrieb:Und wie sollen sie liefern , wenn niemand mit ihnen koalieren will ?

An solchen Aussagen erkennt man immer sehr gut, wie wenig Grundverständnis in der Durchschnittsbevölkerung für den normalen politischen Betrieb herrscht.
Eine gute Opposition hat schon immer sehr viel zur Gesetzesbildung beigetragen, und eine schlechte Regierung kommt niemals am guten Opponenten vorbei. Das ist die tägliche Realität.

Realität ist auch, dass es seitens der AfD kaum gute Opposition im Sinne einer vernünftig ausgearbeiteten Gesetzesvorlage gibt, kaum Vorschläge, die vom Gros der Bevölkerung mit getragen würde. Dafür aber zu oft schon Aussagen, die bei jedem halbwegs psychisch gesunden Menschen sofort den Fremdschäm-Reflex ausgelöst haben.

Wer soll mit sowas koalieren wollen? Da blamiert man sich doch auf ganzer Linie.

calligraphie schrieb:Die vollständige Integration incl der Bildung, Sprache um dann auszubilden, Studium etc pp , das dauert doch mindestens eine Generation

Das dauert gut und gerne drei Generationen. Ich unterrichte seit 10 Jahren Migranten der ersten, zweiten und dritten Generation. Und es ist schon erstaunlich, was für ein Berg an Integrationsarbeit das ist.

@Dobri
Das hängt auch wohl eher davon ab, aus welcher sozialen Schicht der Migrant stammt. Ich kenne Ausländer die noch nie in Deutschland waren, die würden hierzulande (samt Sprache) besser zurechtkommen als 80% der Einheimischen deren Familien hier schon x Generationen leben, und nie ihre Arbeiterviertel verließen. Integrationsunfähigkeit ist kein reines Migrantenproblem, nur über die "kulturlosen" Eingeborenen spricht man halt nicht so viel, weil auch deren vollständige Integration Unsummen an Steuergeldern und jede Menge Arbeit verschlingen würde. Es macht einfach keinen Sinn in Einwanderer und Einheimischer zu unterscheiden. Arbeit gibt es an allen Ecken und Enden, hier wie dort.