AfD

Geisonik schrieb:Dazu müsste man erstmal klar definieren was man als links und was als rechts ansieht.

Ergibt sich immer in Relation zur gängigen politischen Praxis.

Geisonik schrieb:Im AfD Themenfeld (Flüchtlinge) steht die CDU/CSU der letzten Jahre eher auf der linken als auf der rechten Seite.

Also nur auf dem AfD Themenfeld (Flüchtlinge) und nur Merkel, nicht auf allen anderen Themenfeldern und nicht die gesamte CDU/CSU.

Und nur auf die letzten Jahre bezogen, steht ein kleiner Teil der CDU/CSU auf der linken Seite* und ist gegenwärtig dabei, heftig nach rechts zurückzurudern. (Was Merkel macht, lässt sich gegenwärtig nur erraten.)

Wer außer der AfD , wird nur vom Themenfeld (Flüchtlinge) und Merkel tangiert, dass er nur noch "Merkel muss weg" über die Lippen bringt?

Wetten, dass nach dem Willen der AfD noch viel mehr weg muss?
Das kann man im Verfassungsschutzbericht nachlesen.
Dass man das nachlesen kann, dagegen klagt die AfD.

*)Wo steht überhaupt die Mitte?
Wenn die AfD Merkel links von der Mitte einordnet?

eckhart schrieb:Also nur auf dem AfD Themenfeld (Flüchtlinge) und nur Merkel, nicht auf allen anderen Themenfeldern und nicht die gesamte CDU/CSU.

Das AfD Themenfeld ist aber eben das was der AfD Wähler beschert. Ihre grandiosen Leistungen können es ja nicht sein.

Ex-Kreischef Forberg verlässt die Partei. Wenige Stunden vor seinem Austritt findet er ein Projektil im Briefkasten.
Zwickau.
Vier Stunden, bevor Frank-Frieder Forberg auf dem Zwickauer Hauptmarkt vor Journalisten seinen Austritt aus der AfD bekannt gibt, holt die Polizei ein 9-Millimeter-Projektil aus dem Briefkasten der AfD-Fraktion in der Inneren Schneeberger Straße.
Jemand hatte die Patrone dort hinein geworfen, ohne Brief, ohne einen anderen Hinweis.

Polizeisprecher Christian Schünemann wird später sagen, man ermittle wegen Bedrohung.
Und Forberg wird sagen, ein altbekannter Stadtratsstörer habe ihm erst vor Kurzem im Rathaus gesagt: "Wir wissen, wo du wohnst. Und dort werden wir dich beerdigen."

Natürlich wolle er zur nächsten Stadtratswahl für die Blaue Wende antreten, natürlich habe er schon Mitstreiter gefunden.

https://www.freiepresse.de/zwickau/zwickau/aus-fuer-naechste-afd-fraktion-artikel10445379

Was wird bloß Höcke dazu sagen? :D

Neonazis dürfen auch weiterhin Neonazis genannt werden - das hat das OLG Karlsruhe nun entschieden. Die Wochenzeitung Kontext hatte im Mai 2018 in zwei Artikeln (hier und hier) darüber berichtet, dass Marcel Grauf, Mitarbeiter der AfD-Abgeordneten Christina Baum und Heiner Merz im baden-württembergischen Landtag, in Facebook-Chats rassistische, antisemitische und demokratieverachtende Aussagen von sich gegeben hat. Weil Grauf nicht wollte, dass seine widerwärtigen Äußerungen bekannt werden, stellte er beim Landgericht Mannheim einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung, mit der das Verbreiten der Artikel verhindert werden sollte; das Landgericht gab dem statt. Das Oberlandesgericht hob diese Entscheidung nun auf und vertrat die Ansicht, dass gerade vor dem Hintergrund der Debatte um rechtsextreme Tendenzen in der AfD die Presse auch identifizierend darüber berichten darf und muss. Oder kurz: Neonazis dürfen auch weiterhin Neonazis genannt werden.

@Landluft

Ich finde, man sollte zumindest die widerlichsten Äußerungen von Marcel Grauf hier ruhig mal zitieren.

Als Legida Anfang 2015 Leipzig in den Ausnahmezustand versetzt, schreibt Grauf:

"Ich wünsche mir so sehr einen Bürgerkrieg und Millione Tote. Frauen, Kinder. Mir egal. Hauptsache es geht los. Insbesondere würde ich laut lachen, wenn sowas auf der Gegendemo passieren würde. Tote, Verkrüppelte. Es wäre so schön. Ich will auf Leichen pissen und auf Gräbern tanzen. SIEG HEIL!"

[...]

"Würdest du lieber Sophie Scholl oder Anne Frank knallen?"

fragt Grauf im Februar 2016 einen Bekannten. Dem ist "das Schrankmädchen" zu jung und nur "Versautheitsfaktor -1". Das "würde nicht knallen", meint er.

"Eine Hure war sie natürlich trotzdem!"

schreibt Grauf. "Das allein reicht nicht", meint sein Kumpel. "Die ist hässlich wie die Nacht."

[...]

Geburtstagswünsche klingen so:

"Heil! Heil! Heil! Party like it's 1933. Übrigens. Denk dran, dass am Freitag der gute alte Breivik Geburtstag hat. Übrigens zusammen mit mir. Zufall? Ich denke nicht."

[...]

Für Christina Baum und Heiner Merz schreibt Marcel Grauf Pressemitteilungen, Anfragen an die Landesregierung. Aus seiner Feder stammt auch ein Antrag der AfD-Fraktion zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses "Linksextremismus und Linksterrorismus in Baden-Württemberg".

https://www.kontextwochenzeitung.de/politik/371/sieg-heil-mit-smiley-5077.html#
(Alle von mir farblich hervorgehobenen Äußerungen stammen laut KONTEXT: Wochenzeitung vom AfD-Mitarbeiter Marcel Grauf.)

Die Fülle an Menschen verachtendem Müll, die dieser braune Psychopath da abgesondert hat, dürfte sich wohl kaum durch Mausgerutsche oder einen übereifrigen Praktikanten weg erklären lassen, so wie es sonst bei der AfD regelmäßig üblich ist, um die Grenzen des gerade noch Sagbaren auszuloten und immer weiter ins Rechtsextreme zu verschieben.

@JohnDifool

Arbeitet der eigentlich immer noch für die AfD, alles was ich fand is Mai 18 und älter.
Wenn die nich mal den rausschmeißen, wen wollen die verarschen?

mfg
kuno

Was ist denn bitte bei der CDU noch rechts? Die Rechten sind in der Partei eindeutig in der Minderheit, haben mit Friedrich Merz auch den Parteivorsitz verpasst. Angela Merkels Kurs ist seit einigen Jahren klar links der Mitte anzusiedeln, dort wo eigentlich die SPD steht, weshalb die SPD auch kein Profil mehr hat. Atomausstieg, Mindestlohn, Umweltpolitik, Flüchtlingspolitik, Homo-Ehe, mehr EU, Sozialpolitik wurden alle von Merkel forciert. Eindeutig linke Themen. Die CDU ist nur noch zum Schein konservativ, um ältere Wählerschichten bei der Stange zu halten.
Viele der Rechten sind zur AFD abgewandert oder haben überhaupt keine Partei mehr, so wie es mir geht.

@kuno7

kuno7 schrieb:Arbeitet der eigentlich immer noch für die AfD, alles was ich fand is Mai 18 und älter.

Ich denke schon.

Dieser Artikel vom Deutschlandfunk ist von gestern und da steht nichts vom ehemaligen Mitarbeiter Marcel Grauf oder ähnliches.
https://www.deutschlandfunk.de/prozess-um-rassistische-chats-ein-sieg-fuer-die.2907.de.html?dram:article_id=440990

Eine Klatsche für Marcel Grauf, den Mitarbeiter von Christina Baum und Heiner Merz, zwei AfD-Abgeordneten im Stuttgarter Landtag.

@JohnDifool

Danke. Da kann man ja wieder mal sehen, dass die blau-braune Bagage mit Nazis ja so gar nichts zu tun hat und die meisten ihrer Wähler wirds auch mal wieder nich stören. Alles "Altparteien Propaganda"...

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Alles "Altparteien Propaganda"...

Genau - so wie das hier: Wie der Spiegel meldet, hat der saarländische Landesführer Josef Dörr bei Amtsantritt versprochen, innerhalb eines Jahres 1.000 neue Mitglieder zu beschaffen. Dabei hat er es sich wohl etwas einfach gemacht und aktuelle oder ehemalige NPD-Kader angeworben. Hätte er ihnen - wie vermutet - eine Doppelmitgliedschaft angeboten, wäre das ein Verstoß gegen die Parteisatzung, der zu einem Ausschlussverfahren führen könnte. Allerdings hat er ein solches bereits hinter sich, und die Erfahrung lehrt ja, dass solche Verfahren bei der AfD nie zulasten der Rechtsextremen ausgehen.

JohnDifool schrieb:Ich finde, man sollte zumindest die widerlichsten Äußerungen von Marcel Grauf hier ruhig mal zitieren.

Die wurden bereits hier zitiert.
Beitrag von che71 (Seite 2.927)

Gerät bedauerlicher Weise aber schnell in Vergessenheit. Daher schon gut, wenn das wiederholt wird.

Landluft schrieb:Allerdings hat er ein solches bereits hinter sich, und die Erfahrung lehrt ja, dass solche Verfahren bei der AfD nie zulasten der Rechtsextremen ausgehen.

Da sollte doch zu Petrys Zeiten, der ganze Landesverband wegen neonazistischer Umtriebe aufgelöst werden. Auf dem Parteitag. Tja, hat dieser sich doch dagegen ausgesprochen. Fand man ja dann doch okey.

SwanBlack schrieb:Eindeutig linke Themen.

Und welche innovativen und Bahnbrechenden Themen bedient die vom Verfassungsschutz unter die Lupe genommene AfD? Erzähl mal. Klimaschutz? Rente?

SwanBlack schrieb:Viele der Rechten sind zur AFD abgewandert oder haben überhaupt keine Partei mehr

Och, die tun mir aber jetzt leid. Bleibt ihnen doch nichts anderes übrig, als Salonnazis, Rechtsextremisten, Verschwörungstheoretiker, Antisemiten und Rassisten sowie Sexisten und Homosexuellenfeinde zu wählen. Scheint wohl der Bedarf zu sein.

tudirnix schrieb:Och, die tun mir aber jetzt leid. Bleibt ihnen doch nichts anderes übrig, als Salonnazis, Rechtsextremisten, Verschwörungstheoretiker, Antisemiten und Rassisten sowie Sexisten und Homosexuellenfeinde zu wählen. Scheint wohl der Bedarf zu sein.

Muss nicht sein, gibt ja auch genug die sich gemäßigte Rechte in der AfD an der Macht erhoffen.

Venom schrieb:Muss nicht sein, gibt ja auch genug die sich gemäßigte Rechte in der AfD an der Macht erhoffen.

Und dennoch würden sie Salonnazis, Rechtsextremisten, Verschwörungstheoretiker, Antisemiten und Rassisten sowie Sexisten und Homosexuellenfeinde unterstützen.

Weißt wenn die AfD nur ein paar wenige mit Skandalen hätte, da wäre es ja noch zu glauben das sich jemand eine "gemäßigte Rechte" als AfD Führung erhofft. Aber bei der AfD zieht sich das doch wie ein roter Faden durch nahezu die gesamte Partei. Was woll man sich da gemäßigtes erhoffen? Da gibt es doch praktisch kaum etwas was man als gemäßigt bezeichnen kann.

Venom schrieb:gibt ja auch genug die sich gemäßigte Rechte in der AfD

Ach und was tun die vermeintlichen Moderaten in der AfD gegen die Nazionalisten? Kriegen die diese weg?

Wer in einer Partei weiter bleibt, in der nachweislich die Ultrarechten das sagen haben, der ist heuchlerisch. Und wer aus deinen genannten Gründen die AfD wählt, der wählt auch Höcke und seine Nazibückbuchteln. Man wählt immer das Gesamtpaket und man kann sich da nicht rausreden. Wer Anstand und Gewissen hat, wählt nicht den braunen Sumpf. Aber das muss jeder mit seinem gewissen vereinbaren, darf aber dann bitte auch nicht um Verständnis betteln. @Venom

Die AfD tritt in Westdeutschland auch gemäßigter auf als im Osten. Dass Leute wie Höcke noch führend in der Partei sind, liegt auch einfach daran dass die AfD im Osten mit radikaleren Ansichten bei den Wählern punkten kann als im Westen. Ich komme aus RLP und die hiesige AfD-Fraktion ist noch relativ gemäßigt in ihrem Auftreten.

SwanBlack schrieb:Die AfD tritt in Westdeutschland auch gemäßigter auf als im Osten

Sicher?
Ich denke eher, dass im Westen nicht so viele Wähler dem braunen Sumpf und seiner Hetze auf den Leim gehen. Gemäßigtes auftreten lol, hier sind genügend Beispiele aus den Landesverbänden dokumentiert.

Auch andere Parteien haben Radikale in ihren Reihen. Das wird gerne mal vergessen. Besonders die Linke ist davon betroffen, mit ihren Alt-Kommunisten und Linksextremen. Und wenn ich mir manche Grüne anschaue, dann sind da auch ein paar wirre Knallköpfe dabei. Es wird häufig so dargestellt als sei die AfD die einzige Partei in der Extremisten mitmischen. Insofern kann ich das speziell gegen die AfD gerichtete Argument, dass man auch die Extremen mitwählt, nicht so ganz nachvollziehen. Der Wähler muss immer Kompromisse eingehen, weil keine Partei zu 100% der Ansichten des Wählers entsprechen wird.

SwanBlack schrieb:Ich komme aus RLP und die hiesige AfD-Fraktion ist noch relativ gemäßigt in ihrem Auftreten.

Der Wolf im Schafspelz?

Beim rheinland-pfälzischen Verfassungsschutz werde nicht in „Prüffälle“ und „Verdachtsfälle“ unterteilt, so May. Wie er betonte, gebe es „erste tatsächliche Anhaltspunkte für eine gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung ausgerichtete Politik“ des AfD-Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Dabei gehe es um Äußerungen von AfD-Funktionären in Sozialen Medien sowie die Teilnahme von AfD-Politikern an Demos mit rechtsextremistischer Beteiligung. Gemeint sein dürften Demonstrationen im pfälzischen Kandel nach der Ermordung eines Mädchens durch einen jungen Afghanen sowie die Kundgebung in Chemnitz nach der tödlichen Messerattacke von Migranten auf einen Mann. Auch gebe es Kontakte von AfD-Funktionären zu rechtsextremistischen Kreisen, etwa der Identitären Bewegung. Der Innenminister selbst hatte unlängst Äußerungen des rheinland-pfälzischen JA-Landeschefs in Sachen „IB“ angesprochen. 

https://www.allgemeine-zeitung.de/politik/rheinland-pfalz/kontakte-zu-rechtsextremen-auch-afd-in-rheinland-pfalz-im-visier_19913054

Das rechtsextreme Netzwerk zieht sich doch durch die gesammte Partei. Egal welcher Landesverband wie auch immer öffentlich auftritt. Dahinter steht die AfD als das was sie ist. Und die ist nicht gemäßigt.

Und "Alt-Kommunisten und grüne Knallköpfe" sind nicht im Ansatz mit den Salonnazis, Rechtsextremisten, Verschwörungstheoretiker, Antisemiten und Rassisten sowie Sexisten und Homosexuellenfeinde der AfD zu vergleichen.

SwanBlack schrieb:Auch andere Parteien haben Radikale in ihren Reihen. Das wird gerne mal vergessen. Besonders die Linke ist davon betroffen, mit ihren Alt-Kommunisten und Linksextremen. Und wenn ich mir manche Grüne anschaue, dann sind da auch ein paar wirre Knallköpfe dabei

Das sind aber keine vom völkisch nazionalen Sumpf, sprich Neonazis.
Und schwupp schon wieder Whatabout und hinkender vergleich dazu.
Hier geht es um die AfD.

Lies den Verfassungsschutzbericht in Gänze. @SwanBlack Wer die AfD wählt, wählt den Flügel. Das ist keine unbedeutende Minderheit, denn die haben das sagen.