Fierna schrieb:Du glaubst, die Bevölkerung in Deutschland akzeptiere Lynchjustiz?
sicher nicht die Mehrheit.
Ich sprach von "kritischer Masse". Für einen Lynchmob muss nicht die Mehrheit dafür bereit sein, es bedarf nur einer relativ kleinen Gruppe, die aber die schweigende Zustimmung Vieler hat.
Ich erinnere mich da spezifisch an Rostock Lichtenhagen 1992: man hat damals den Bewohner des Stadtteils viel zugemutet, die Einrichtung der Zast mitten in einem Wohngebiet, die vielfache Überbelegung mit einhergehender mangelnder Versorgungslage für die Asylbewerber, welche dazu führte, dass diese sich durch Diebstähle in der Umgebung versorgten, ihre Notdurft in den Gärten und Parks des Stadtteils verrichteten, was mitten im Sommer sprichwörtlich zum Himmel stank, die Dreistigkeit, mit der Schlepper ungehindert direkt vor der Zast vorfuhren und täglich neue Ladungen Asylbewerber brachten. Es gab mehr als genug Unmutsbekundungen aus der Bevölkerung, die Alarm hätten auslösen müssen, hätte man diese ernstgenommen, wären die Ausschreitungen zu verhindern gewesen.
Es hat dort meiner Meinung nach ganz erstaunlich lange gedauert, bis es zu den Ausschreitungen kam. Aber irgendwann war die kritische Masse erreicht, wirklich gewalttätig wurden zunächst nur wenige (erst in den folgenden Nächten nahm die Zahl der Gewalttäter durch zugereiste Krawalltouristen zu) und die Masse der Anwohner hat sich zwar nicht beteiligt, aber innerlich zugestimmt oder auch geklatscht...
Für einen Lynchmob bedarf es nicht vieler, aber einer Situation, in der viele mit dem Handeln der Staatsmacht unzufrieden sind!
otternase schrieb:ein demokratischer Rechtsstaat sollte sich immer darum bemühen, das Vertrauen der Bevölkerung soweit zu erhalten, dass sich nie eine kritische Masse ergibt, die eine Lynchjustiz akzeptiert!
Touch schrieb:Ich sehe hier nicht dass man sie, die "Rechten" hindern kann, wenn man ihnen nicht zuhört. Ob sie nun recht haben oder nicht, spielt keine Geige. Es ist einfach nur irrsinnig zu meinen, dass durch (Gedankliche)-Verbote auch nur im geringsten solche Wehrmaßnahmen zu verhindern als irgendwelche Schoßhündchen züchten zu wären.
