@peekaboo Herrlich! Auch, wenn ich inhaltlich gerade nichts beizutragen habe, muss ich doch deine Beiträge hier sehr loben!
Aber wie gestern schon gesagt wurde .. ein Großteil hat die AfD aus Protest gewählt - ich sehe hier die großen Volksparteien in der Verantwortung, sich wieder zu positionieren, ihren alten Charakter zurückzugewinnen und den Menschen - ihrem Volk - plausibel zu erklären, wieso die Wahl auf sie fallen sollte. Ich, als damals überzeugte SPD-Wählerin, konnte und kann die SPD seit Jahren nicht mehr ruhigen Gewissens wählen. Die CDU sowieso nicht und FDP schon garnicht. Ich hatte hier also auch nur die Wahl zwischen AfD, Grünen und Linken. Ich habe mich für das - für mich - kleinere Übel entschieden, ein Anderer hat aber vlt. die AfD gewählt, weil sie aufmucken und Kontra geben und mit ihrer Polemik den kleinen Mann einfangen können. Inhalte sind den Meisten doch egal. Es ging darum, aufzuzeigen, dass die sog. Volksparteien Politik an ihren eignen Leuten vorbei machen und natürlich kommt das dann denen zugute, die am Lautesten plärren.
Es wird sicherlich Hardcorenazis gegeben haben, die die AfD gewählt haben, nachdem sie von der NPD abgewandert sind. Der Großteil aber, das sind uninformierte Protestwähler oder informierte Protestwähler, die eher damit leben können, dass eine rechte Partei ihre Stimme erhält, als eine der etablierteren Parteien.
Die Letzteren erreicht man mithilfe von Diskussionen auf Augenhöhe und nicht damit, dass man sie als Nazis herunterbricht. Das verstärkt in ihnen doch nur das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben - es schürt eher eine kindliche Trotzreaktion "jetzt erst recht!", als dass die aufgeklärten, liberaleren Leute es schaffen, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Polemik kann man mit Polemik Mundtot machen - aber das sollte nicht das Ziel sein. Denn es geht hier nicht darum, dass diese Menschen ihren Mund halten (sollen). Sondern, dass sie ihn irgendwann öffnen und etwas Gehaltvolles herausbringen können.