eckhart schrieb:Was spielen hier Metaphern und Symbole für eine Rolle?
(Gauland nennt sich nicht Gauland88 und Höcke nicht Höcke14.)
An der Sprache erkennt man sie! (Weder symbolisch noch metaphorisch)
Dass man sie an der Sprache erkennt,
war Kubitscheks Zielstellung am 3.10.2016 in Dresden und sprach von "anderen Leuten mit anderen Möglichkeiten als wir" . Diese "könnten nochmals dort beginnen, wo sie sind", sie "hätten ihre eigenen Felder"und sollen "dort den Mut wecken und die Sprache verändern"
So käme "Bewegung in die Sache"
Kann sein, dass Kubitschek es anders meinte:
Nämlich, dass rechte Sprache allmählich salonfähig werden sollte?
(Wie auch Petry forderte, dass völkisch wieder unbelastet gebraucht werden solle...?)
An der Sprache erkennt man sie!
Dagegen kann ich auch nichts machen, @Nevrion !
Aha ....
eckhart schrieb:Da frage ich Dich doch glatt, @Nevrion , wozu zu diesem Zweck
Glatzköpfe und Springer-Stiefel
vonnöten sind.
Die Erkennbarkeit von Naziveranstaltungen vom Vorhandensein von
Glatzköpfen und Springer-Stiefeln abhängig zu machen, erachte ich als Strohmann-Argument.
Jetzt muss ich dich gleich noch mal zitieren, denn das war deine Frage, auf die ich noch mal eingegangen bin. Es dürfte für jeden normal gebildeten Menschen jedenfalls kein Rätsel darstellen, dass wenn ich von Glatzköpfen und Springer-Stiefeln rede, ich typische Klischees aufgreife und damit lediglich über Symbolik etwas versinnbildlichen will. Deine Frage zielte inhaltlich nur darauf ab und das über das konkret gesprochen wurde, was konkret gesagt wurde liegen mir keine Infos vor. Danach hattest du aber auch nicht gefragt.
Ich habe meine Annahme eben lediglich darauf gestützt, dass auf Grundlage einer solchen Veranstaltung an visuellen Kriterien kaum festzumachen ist, ob man dort zu Rechten oder Rechtsextremen spricht. Interessanter ist sicherlich die Frage ob man überhaupt mit solchen Gruppierungen ins Gespräch kommen sollte, denn immerhin gilt der Dialog noch immer als ein beliebtes Mittel um Konflikte und Probleme zu lösen.
Ich unterstelle jetzt Gauland mal, dass man dort nicht die Leugnung des Holocaust oder die arische Rassenlehre diskutiert hat oder jeder Absatz mit den Worten "Sieg Heil!" von den Besucherplätzen gefeiert wurde.
Im Kern habe ich nur eine Theorie aufgestellt, wie es gelaufen sein könnte. Ich berufe mich dabei nicht auf Quellen oder Zeugenaussagen, sondern räume lediglich eine Möglichkeit ein. Wenn Gauland dort mit einer Nazi-Flagge als Umhang rein gegangen ist, dann bräuchte man über den Charakter dieser Veranstaltung nicht weiter diskutieren. Es mag vielleicht auch so erscheinen, dass ich die AfD oder Gauland damit verteidigen würde, aber eigentlich versuche ich nur Menschen und Geschehnisse nicht vorzuverurteilen. Ich bin von Natur aus skeptisch.
Zum Thema Sprache noch mal was am Rande. Ehrlich gesagt ist mir es total egal, ob das wort völkisch irgendwie vorbelastet ist, denn wenn die Presse nicht drauf angesprungen wäre, wäre mir nicht mal bewusst gewesen, dass es was mit Nazi-Deutschland zu tun haben könnte. Aber selbst wenn das so ist - wäre mir das immer noch egal, weil ich nicht mit jedem Wort eine politische Aussage verbinde, egal in welcher Zeit und zu welchen Zweck diese genutzt wurden. Bestimmte Worte nicht nutzen zu dürfen, weil es irgendjemand anders mal negativ geprägt hat ist für mich Zensur und ich bin absolut kein Freund von Zensur.
Es soll ja Leute geben, die erzaudern, wenn man alle Strophen der deutschen Nationalhymne singt, aber auch das ist mir egal, weil ich keinen negativen Bezug dazu habe. Die Nazis haben diese für sich vereinnahmt. Na und? In dieser Zeit wurde auch Fanta erfunden und deswegen kann man das trotzdem trinken. Dieser Tunnelblick in einigen Teilen der Gesellschaft, das wenn SS auf dem Autokennzeichen stehen würde, das einem gleich zum Nazi macht oder man damit eine solche Botschaft damit verbreitet, ist meiner Meinung nach genauso antiquiert, wie die Problematik, dass Nazi Symbolen in Filmen, aber nicht in Computerspielen gezeigt werden dürfen. Die Gesellschaft sollte langsam mal erwachsen werden und sich nicht bei jeder Kleinigkeit an einer schändlichen Vergangenheit aufgeilen, die kaum jemand von uns bewusst miterlebt hat. Und eigentlich sollte man froh sein, dass meine Generation so aufgewachsen ist, dass sie sich nicht ständig über die Vergangenheit, sondern über die Zukunft definiert.