@Flatterwesen Flatterwesen schrieb:Solange er sich an die gesetze hält kann jeder Mensch tun was er will und die Kultur leben was er will. Ob jemand am Sonntag in die Kirche oder freitags in die Moschee oder überhaupt keine Religion ist doch seine Sache.
Aha, jetzt kommt schon wieder die erste Einschränkung - es soll also doch nicht jeder machen dürfen, was er will
:DWodurch kommen aber Gesetze zu Stande? Fallen die einfach so vom Himmel? Entstehen sie aus der reinen Vernunft a priori?
Nein!
In Gesetze fließen maßgeblich geschichtliche, kulturelle und religiöse Faktoren mit ein.
Man fragt sich gerne:,,Deutsche Kultur, was soll das überhaupt sein?"
Oft wird das allerdings eher als eine Fangfrage gestellt. In der Hoffnung, dass der Gegenüber es gar nicht beantworten könne.
Mal sehen, was ist Kultur...
Wikipedia: KulturKultur (von lateinisch cultura ‚Bearbeitung‘, ‚Pflege‘, ‚Ackerbau‘) bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials, wie in der Technik oder der bildenden Kunst, aber auch geistige Gebilde wie Musik, Sprachen, Moral, Religion, Recht, Wirtschaft und Wissenschaft.
In jedem der genannten Bereiche finden sich spezifische Kennzeichen, die man nur aus Deutschland kennt.
Als Beispiele weise ich nur mal auf folgende Punkte hin:
Musik - Johann Sebastian Bach; Ludwig van Beethoven
Moral - Immanuel Kant; Johann Gottfried Herder;
Religion - Martin Luther
Wirtschaft - Konrad Adenauer
Wissenschaft - Robert Koch; Albert Einstein; Gottfried Wilhelm Leibniz
Recht - Deutsches Grundgesetz
Literatur - Schiller, Goethe, Heine, Mann
Alle diese Menschen und viele mehr prägten mit ihren Ideen die Entwicklung der deutschen Kultur, wie sie heute ist. Wir können gerne untersuchen, wie genau ihre Auswirkungen aussahen, aber ihre Mitwirkung kann nicht bestritten werden.
Bedauerlicherweise haben viele Deutsche vergessen, was in die dt. Kultur mit eingeflossen ist. Oder sie haben es einfach noch nie gewusst, weil nach dem 2. Weltkrieg und dem extremen Nationalismuswahn der Nazis eine deutsche, kulturelle Identität schnell im Verdacht stand, dem gerade besiegten Nationalismus nahe zu sein.
Nun zur Leitkultur:
,,Leitkultur" ist nicht zu verwechseln mit der Forderung:,,Du musst genau so sein, wie alle Deutschen".
Sondern Leitkultur sollte Gemeinschaft stiften. Identität geben.
Es sollte Zuwanderern und Flüchtlingen klar sein:
,,Wenn ihr hier in diesem Land leben wollt, wenn ihr dazu gehören wollt, dann solltet ihr dies und jenes kennen. Wir erwarten diese Sache und wir bieten jene."
Leitkultur ist HILFREICH für Integration, statt sie zu BEHINDERN!
Denn sie bietet einen Orientierungspunkt.
Wenn es angeblich überhaupt keine dt. Kultur oder dt. Werte gäbe, ist auch Integration unmöglich.
Zuletzt das berühmte:,,Die sollen sich einfach an die Gesetze halten und ansonsten egal" - die Gesetze sind aber auch nicht einfach vom Himmel gefallen, sondern, wie gesagt, maßgeblich von Geschichte und Kultur mitbeeinflusst.
Es macht demnach Sinn, kulturelle und geschichtliche Inhalte zu kennen und somit die Hintergründe der geltenden Gesetze zu verstehen.
Auch das bietet eine Leitkultur. Im Gesetz steht:,,Männer und Frauen sind gleichwertig."
Die Kultur unter anderem erklärt das ,,Warum".