CDU/CSU

EDGARallanPOE schrieb:Eine CDU welche die Abwanderung von Wählern, am rechten Rand, durch die politische Besetzung von Parteiprogrammpunkten der AFD verhindern will, verliert in etwa die gleiche Menge von Wählern in der bürgerlichen Mitte.

So das man im Endeffekt, nur andere Wähler hätte. Und die Abwanderungswelle statt am rechten Rand, in der bürgerlichen Mitte stattgefunden hätte.

Mir kommt es vor, als wäre die Union auf dem Weg, mittels eines Diffamierungswahlkampfes eine Abwanderungswelle von Wählern aus der bürgerlichen Mitte zu erzeugen.

Republikaner light

Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, dass Teile der CDU/CSU, angeführt von den Generalsekretären Blume und Ziemiak, mit ständiger Begleitmusik vom Generalsekretär der Herzen, Friedrich Merz, einen Wahlkampf nach dem Modell »US-Republikaner light« ausprobieren möchten. Einen Wahlkampf, der sich weniger auf eigene Positionen bezieht, sondern auf die Diffamierung der Partei, die man als Hauptgegner identifiziert hat. Dabei zögert man nicht, dieser Partei wieder und wieder Positionen zu unterstellen, die diese gar nicht vertritt.

Es wird gewissermaßen ein Strohmann-Wahlkampf geführt.

Diese Strategie gipfelt in der immer wieder eingestreuten These, wenn die Grünen die Wahl gewännen, werde vermutlich der Sozialismus in Deutschland wieder eingeführt, oder doch zumindest so etwas Ähnliches.

Quelle:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/bundestagswahl-was-ein-diffamierungswahlkampf-anrichtet-kolumne-a-66e5e07d-de95-4a1b-8e6b-58500cc17577

eckhart schrieb:Mir kommt es vor, als wäre die Union auf dem Weg, mittels eines Diffamierungswahlkampfes eine Abwanderungswelle von Wählern aus der bürgerlichen Mitte zu erzeugen.

Nach dem man sich über Jahre seitens der CDU, in der großen Koalition eingerichtet hatte, man sich zwar nicht liebte, aber dann immer am Ende ein Ergebnis stand, mit dem beide leben konnten, steht man nun vor einer dramatischen Situation.

Ein Bündnis mit den Grünen scheint alternativlos, um regieren zu können.

Gleichzeitig sind die Grünen mindestens auf Augenhöhe.

Wenn dann das Wahlergebnis, den Grünen noch eine andere Alternative zu einer regierungsfähigen Koalition bieten würde, dann werden die Mitglieder des CDU-Präsidiums taub, von dem Gequake der Kröten, die sie schlucken müssen, um die Grünen ins Regierungsboot zu holen.

Und aus dieser schieren Hoffnungslosigkeit, speist sich wohl der von dir genannte Diffamierungswahlkampf. Die Grünen um jeden Preis, so klein zu halten, als irgend möglich.

calligraphie schrieb:Sie haben schon allein deshalb ein Demokratieverständnis, indem sie von ihrem Recht auf Wahlen Gebrauch machen.

Dann waren diejenigen, die die NSDAP damals an die Macht gewählt haben alles lupenreine Demokraten? Sorry, aber deine Aussage scheint mir nicht wirklich zu Ende gedacht. Das mag ja eine bestimmte Form von Demokratieverständnis sein, aber eines, das an Nihilismus grenzt.

Rasenmayer schrieb:Warum etwas ausschließen, was bislang auf Bundesebene kein Thema ist?
Und, ganz ehrlich, viel würde ich um das "Ausschließen" im Vorfeld auch nicht geben. Siehe SPD nach der letzten Bundestagswahl, die ja im Vorfeld auf keinen Fall nochmal vier Jahre in eine GroKo wollte. Wäre nicht das erste mal, dass sich Parteien nach der Wahl (egal auf welcher Ebene) als Wendehälse erweisen, wenn es nur darum geht, irgendwie eine Mehrheit zu erlangen.

Die Geschichte ging dann doch ein bisschen anders....

Nach der letzten Bundestagswahl, ist Deutschland haarscharf an der Unregierbarkeit vorbei geschrammt.

Ein Bündnis aus CDU/Grünen/FDP scheiterte bei den Koalitionsverhandlungen. Die Fortführung der Groko, war die einzige Option, die noch auf dem Tisch lag.

Auch weil die Beobachtung durch Wahlforschungsinstitute ergab, das bei einer anberaumten Neuwahl mit keiner nennenswerten Umverteilung der Wählergunst zu rechnen sei.

Man also auch nach einer Neuwahl, vor dem selben Dilemma gestanden hätte.

@EDGARallanPOE

Die SPD hatte da eine enorm undankbare rolle, die man ihr eigentlich hoch anrechnen muss. das hat die SPD nicht gern getan, nochmal mit der Union regieren, sondern aus verantwortung heraus.

Max Otte scheint aller Parteien schwarzen Schafe, der Hartnäckigste zu sein.

Dirk-Oliver Heckmann: CDU-Chef Armin Laschet will mit Ihnen keine Gespräche führen. Wir haben es gerade gehört. Fühlen Sie sich gemobbt?

Max Otte: Nein, in dem Sinne nicht. Er muss erst mal schauen, wie ich mich verhalte in der Position. Ich finde auch, dass er sich klug ausgedrückt hat. Wir sind keine offizielle CDU-Gruppierung, was ich sehr bedauere, denn Sie haben es in Ihrer Anmoderation gesagt: 80 Prozent plus bei uns sind CDU-Mitglieder. Und man kann bei uns nur Mitglied werden, wenn man entweder CDU-Mitglied ist oder in einer CDU-nahen Vereinigung wie zum Beispiel CDA oder Christdemokraten für das Leben. Selbst wenn uns die Mutterpartei bislang nicht anerkannt hat, haben wir doch den Mitgliederkörper, der uns gestatten würde, uns jederzeit anzuerkennen. Es liegt nur an der Partei, ob wir anerkannt werden oder nicht, aber wir wollen in die Partei hineinwirken. Wir wollen den Mitgliederstatus haben, der uns erlaubt, eine Organisation zu werden.

Es geht um Positionen. Ich halte diese Abgrenzung für falsch. Es ist ja auch durch die Presse gegangen, dass ich sogar mal bei Querdenkern gesprochen habe. Auch die werden diskreditiert.

Heckmann: Mehrfach.

Otte: Dreimal genau, in Darmstadt, Stuttgart und Aachen. Auch die werden diskreditiert. Ich habe den Herrn Ballweg kennengelernt. Er ist mittelständischer Unternehmer.

Heckmann: Die ganze Bewegung wird jetzt vom Verfassungsschutz beobachtet.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/werteunion-vorsitzender-otte-ich-halte-das-fuer-eine.694.de.html?dram:article_id=498185

Da ich das gesamte Interview gelesen habe, steht für mich fest, dass Otte die gesamte Union nach seinem Gusto umgestalten will und dass ihn die CDU sehr sehr schwer loswerden wird.

Damit hat die AfD ein Bein in der Tür der CDU.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/marco-wanderwitz-verteidigt-aussagen-ueber-ostdeutsche-a-cc32487e-b0d5-404b-9831-e0734b856ac2

Ich bin fest davon überzeugt, dass die AfD im Westen mittelfristig unter fünf Prozent fallen wird. Im Osten ist das völlig ausgeschlossen. Ich beschreibe einen vorhandenen und verfestigten Zustand«, so Wanderwitz.

...

Insofern gibt es da keinen Lösungsansatz mehr, außer die Brandmauer möglichst hoch zu ziehen«, sagte der CDU-Politiker. »Wer es mit Demokratie, Rechtsstaat und Grundgesetz ernst meint, kann keine rechtsradikale Partei wählen.«

Quelle: so

Die CDU in Sachsen Anhalt wird sich jetzt hoffentlich deutlich von der AfD diszanzieren

abberline schrieb:Die CDU in Sachsen Anhalt wird sich jetzt hoffentlich deutlich von der AfD diszanzieren

Das sehe ich gar nicht als so wesentlich an. Sie soll sich da glaubwürdig von der AFD distanzieren, wo es sachlich sinnvoll ist, aber nicht aus taktischen Gründen. Für letzteres, glaube ich, hat der Wähler nämlich wenig Verständig.

@Tripane

Von der AfD sollte man sich ganz grundsätzlich distanzieren, weil sie eine menschenverachtende Linie fährt. Selbst wenn einzelne politische Inhalte erstmal unverfänglich scheinen, gilt es, maximale Distanz zu wahren.

Die Distanz der CDU bröckelt https://www.spiegel.de/politik/deutschland/vize-von-max-otte-in-der-werteunion-klaus-dagefoerde-hat-eine-nazivergangenheit-a-3cbdfbfa-0bf7-446f-8ae7-36b1157517d6

_{Die konservative WerteUnion hat am Wochenende den AfD-nahen Unternehmer Max Otte zum Chef gewählt. Nun kommt heraus: Sein Vize Klaus Dageförde war früher in der rechtsextremen Szene. Otte hält zu ihm.}

shionoro schrieb:Von der AfD sollte man sich ganz grundsätzlich distanzieren, weil sie eine menschenverachtende Linie fährt. Selbst wenn einzelne politische Inhalte erstmal unverfänglich scheinen, gilt es, maximale Distanz zu wahren.

Das sehe ich anders. Die unsachliche Abgrenzungshysterie hat zur Folge, dass sich die Parteien irgendwann mehr und mehr von den Linksextremisten in ihre Ecke ziehen lassen, natürlich ohne diesen jemals genügen zu können. Die Lücke die sich auf der Seite der Konservativen und bürgerlich gemäßigten Rechten auftut wird dadurch immer grösser und das kommt dann wiederum der AfD zugute.

@Tripane

Der AfD kommt es zu Gute, wenn die CDU sich immer mehr nach ihr ausrichtet und man halbwegs gerechtfertigt darauf spekulieren kann, dass es irgendwann auf landesebene zur Zusammenarbeit kommen kann.

Tripane schrieb:Das sehe ich anders. Die unsachliche Abgrenzungshysterie hat zur Folge, dass sich die Parteien irgendwann mehr und mehr von den Linksextremisten in ihre Ecke ziehen lassen, natürlich ohne diesen jemals genügen zu können.

Richtig. Dem ist nicht hinzuzufügen.

@Bauli

Aber kann man das auch irgendwie vernünftig begründen? Genau da, wo sich die CDU/CSU angeglichen hat, wo die Seehofers und Söders sich an der AfD orientiert haben, ist sie erstarkt.
Da im osten, wie die Basis der CDU schon unverholen davon redet, das nationale mit dem sozialen zu verbinden, da ist sie stark.

Inwiefern schwächt es die AfD, wenn die CDU sie nicht mehr als Extremisten behandelt? Es ist nicht zu erwarten, dass die CDU dadurch großartig wählerstimmen bekommt. die der AfD abhanden kommen. Im Gegenteil, gerade im Osten zeigt die CDU dann nur, dass Koalitionen mit der AfD möglich sind und sie gibt ihr eine Machtoption.

Ich sehe das nicht so.

Ich denke, du redest da auch ein bisschen was herbei.

Söder und Seehofer haben immer markige Worte gesprochen, lange vor der AfD und beide haben Bayern gut geführt und führen noch. Das zählt. Das honorieren die Wähler bisher.

Das hier die Afd als Korrektiv fungiert, sehe ich bei Weitem nicht. Anders wie bei den Grünen, Linken und SPD, die sich gegenseitig beweihräuchern.

Aber meine Meinung dazu kennst du ja.

@Bauli

Es geht da weniger um bayern, es geht da auch um die gesamt AfD. Die konnte dann sagen 'schaut mal, die CDU übernimmt unsere punkte, so falsch lagen wir wohl nicht'.

Darum haben auch beide schnell wieder damit aufgehört.

Aber nochmal die Frage an dich: Sollte die CDU auf Landesebene Koalitionen mit der AfD nicht ausschließen? oder gar auf Bundesebene?

Ja unbedingt, so wie die Grünen die Zusammenarbeit mit den Linken ausschließen sollte.

Die CDU/CSU würde zerrieben werden und wären nach vier Jahren nur ein Schatten ihrer selbst. Es mag aber sein, dass sich Schnittmengen ergeben. Warum auch nicht. Das Problem sind halt ein paar Mitglieder der AfD, die nicht als demokratisch ansehe und die alles zerstören, getrieben von fast wahnsinnigen Machthunger.

Aber Frau Baerbock weigert in ihrer Blase ja beharrlich eine Aussage zu treffen, die die CDU/CSU schon lange getroffen hat.

@Bauli

Da ist ein unterschied: Die Grünen sagen eben ganz konkret, dass sie mit den Linken zusammen arbeiten würden, wenn es inhaltlich passt. Das ist eine ehrliche Haltung. Denn sie sehen (genausowenig wie ich) die Linken nicht im allgemeinen als radikale oder menschenverachtende Partei.

Da wo es nicht passt machen sie das nicht, z.b. auf bundesebene, da wo es passt, wie in berlin, schon.

Aber die CDU behauptet einerseits, man würde mit der AfD nie koalieren, andererseits kommt sie ihr aber immer näher. Das ist nicht ehrlich.

Entweder man lehnt die AfD ab, weil sie menschenverachtend und rassistisch bis rechtsextremistisch ist, oder man tut es nicht. Es geht nur das eine oder das andere.
Mit einer Partei, die man als Menschenverachtend und rassistisch wertet, kann man auch bei inhaltichen überschneidungen nicht zusammen arbeiten.

@shionoro
Also was du hier streckenweise wie ein Prediger von dir gibst " gilt es die maximale Distanz zu wahren". Das klingt echt so schräg, wie aus einem Handbuch mit Beschwörungsformel um böse Geister abzuwehren in der Santeria. Nur, dass man nicht bei der Santera um Rat fragt sondern bei @shionoro

Als ob du am besten weißt, was die CDU zu tun und zu lassen hat.
Eventuell denkst du mal drüber nach, dass Ratschläge ala "wer zu wem Distanz zu wahren hat" völlig überflüssig sind. Als ob da jetzt jemand auf dich zu hören hätte.

Du projektierst hier Untergangsszenarien für alle Parteien bzw deren Mitglieder, die auch nur neben einem AFD Abgeordneten zufällig in einer Schlange in der Bundestagskantine stehen. Konservative sind für dich dem Untergang geweiht. Wer darf denn deiner geschätzten Meinung nach überhaupt noch auf dem politischen Karussell mitfahren? Deine monotone Besserwisserei im Predigerstyl zu vielen Themen und der erhobene Zeigefinger, das ist übrigens etwas was dich mit den/der von dir favorisierten Parteien (Partei) tatsächlich verbindet.
Und ansonsten beste Grüße an Frau Baerbock, sie möge sich bitte klar von den Linken distanzieren (mit maximaler Distanz) was zukünftige Koalitionen betrifft und sie nicht in ihre Gebete einschließen.

@calligraphie

calligraphie schrieb:Also was du hier streckenweise wie ein Prediger von dir gibst " gilt es die maximale Distanz zu wahren". Das klingt echt so schräg, wie aus einem Handbuch mit Beschwörungsformel um böse Geister abzuwehren in der Santeria. Nur, dass man nicht bei der Santera um Rat fragt sondern bei @shionoro

Besser wäre es häufig, öfter shionoro und weniger Priester um Rat zu fragen.

calligraphie schrieb:Als ob du am besten weißt, was die CDU zu tun und zu lassen hat.
Eventuell denkst du mal drüber nach, dass Ratschläge ala "wer zu wem Distanz zu wahren hat" völlig überflüssig sind. Als ob da jetzt jemand auf dich zu hören hätte.

Du projektierst hier Untergangsszenarien für alle Parteien bzw deren Mitglieder, die auch nur neben einem AFD Abgeordneten zufällig in einer Schlange in der Bundestagskantine stehen. Konservative sind für dich dem Untergang geweiht. Wer darf denn deiner geschätzten Meinung nach überhaupt noch auf dem politischen Karussell mitfahren? Deine monotone Besserwisserei im Predigerstyl zu vielen Themen und der erhobene Zeigefinger, das ist übrigens etwas was dich mit den/der von dir favorisierten Parteien (Partei) tatsächlich verbindet.
Und ansonsten beste Grüße an Frau Baerbock, sie möge sich bitte klar von den Linken distanzieren (mit maximaler Distanz) was zukünftige Koalitionen betrifft und sie nicht in ihre Gebete einschließen.

KOnservative sind dem Untergang geweiht. Und das können wir daran sehen, wie die CDU langsam den Weg der AfD einschlägt. Es ist eine Frage der zeit, bis man bereit ist, zusammen zu arbeiten. Das wirst du in 5 Jahren dann auch sehen, es ist heute schon absehbar.

Frau Baerbock muss sich nicht von der Linken distanzieren, weil sie die Linke niemals als menscheverachtend oder sonstwie radikal gebrandmarkt hat. Die Grünen stehen ganz offen dazu, bei Überschneidungen mit den Linken zu koalieren. Das ist dann auch kein Problem.

Die CDU aber behauptet ja, man würde weder mit den linken noch der afd arbeiten. Das stimmt aber nicht, die nähern sich gerade im osten, wo die AfD klar rechtsradikal auftritt, der AfD an. Wart mal bis Laschet weg ist und da jemand hinkommt, der nicht den Merkelkurs vertritt. Dann wird dieses Tabu fallen.

Die CDU wird mit rechtsextremen kräften arbeiten, sie geht den weg der amerikanischen Republikaner.

shionoro schrieb:Die CDU wird mit rechtsextremen kräften arbeiten, sie geht den weg der amerikanischen Republikaner.

Aber den Amerikanern blieb bisher immerhin so was wie Grüne und Linkspartei erspart. Das rechtfertigt eine Menge.