misterman schrieb:Ja ich halte im Grossen und Ganzen Frauen für nicht für qualifiziert eine Firma zu leiten. Das sieht man nur schon bei den Firmengründungen. Wenn man da auch noch Quoten fordert sind wir ganz schnell auf dem Niveau von Afrika. Na gut es würden täglich 300000 Kinderkrippen gegründet oder sonst was mit denen sich frauen beschäftigen. Frauen die sich für Technisches interessieren sind sehr selten.
Andichten tu ich niemandem etwas, es macht aber den Anschein, dass diejenigen am lautesten "schreien" die sind, die nichts erreicht haben und sich aufgrund einer Quote erhoffen, doch noch den Hintern im Vorstandssessel parken zu dürfen.
Es sind ja eh immer die gleichen die sich beschweren, nämlich die, die nichts auf die Reihe kriegen. Dieses Verhalten bestätigt nur die Meinung, dass Frauen zickig sind und wenn sie nicht bekommen was sie wollen, gehts erst recht rund. Ein Armutszeugnis.
xionlloyd schrieb:Das sagt sogar meine Frau. Außerdem sagt sie öfter mal Sachen wie: "Frauen haben in Führungspostionen - vor allen Dingen in Wirtschaftsunternehmen - nichts zu suchen. Die denken zu emotional und nicht rational genug für solche Stellen."
Hier haben wir nur drei Zitate aus einem langen Thread, und offensichtlich ist diese Haltung hier vorherrschend bei der Mehrheit.
Und da soll ich erklären, ob es eine "gläserne Decke" in den Unternehmen gibt, und warum in Deutschland wesentlich weniger Frauen in Aufsichtsräten sitzen als selbst im sexistischeren Frankreich?
Dort dürfen sich weibliche Abgeordnete fragen lassen, ob sie heute noch nicht ge***** worden wären, wenn sie ihre eigene Meinung äussern. (Ist amtlich.)
Man denke sich einfach, dass in den eher konservativen Kreisen an der Spitze einiger DAX-Unternehmen eine nicht viel weniger vorurteilsvolle, frauenfeindliche Einstellung herrscht. Man denke sich, dass die Ehefrauen der Vorstände und Personalleiter genauso drauflosplappern wie eure Ehefrauen, und die Vorurteile noch bestärken.
Voilá: eine gläserne Decke in den Köpfen ... von Männern
und Frauen, die beide an der Kompetenz und Durchsetzungsfähigkeit von Frauen zweifeln.
Wie schonmal geschrieben: in meiner Jugend galt noch, dass Mädchen in Mathe, Physik und Chemie unbegabt sind. Das wurde wissenschaftlich untermauert und einem regelmässig vorgebetet.
So war ich jahrelang "unbegabt" ... bis ich einen anderen Lehrer bekam.
Mein Fachabitur habe ich mit einer 1- in darstellender Geometrie und 2+ Algebra abgeschlossen.
Ich leite einen kleinen Betrieb, und ja, ich denke vielleicht, von aussen betrachtet, eher emotional.
Sehe ich aber, wie Kollegen ihre Betriebe leiten, dann handeln sie teilsweise genauso intuitiv, müssen sich genauso auf ihre Erfahrungen und Bauchgefühle verlassen - würden aber behaupten, rational zu denken.
Meine Entscheidungen sind aber oft genug sehr viel rationaler, als sie erscheinen mögen ...
Nur ein paar Beispiele: wie rational kann die Entscheidung eines Firmenvorstandes sein, die eine oder andere Werbekampagne, den einen oder anderen Entwurf für eine neue Kühlerhaube zu bevorzugen?
Wie rational kann es sein, Geld in noch nicht existierende Güter zu investieren, auf sinkende Aktienkurse zu wetten, sich bei langfristigen Investitionen auf das unendliche Fliessen von Subventionen zu verlassen, deren Langfristigkeit nirgendwo garantiert ist?
Der Gründer von Ratiopharm hat sein gesamtes Vermögen mitsamt seiner Firma mit Arbeitsplätzen für ein paar hundert Personen verwettet bei einem Aktien-Termingeschäft.
Leider ist es diese Gier und die Überzeugung, todsichere, rationale Entscheidungen zu treffen, die gerade ganze Wirtschaftssysteme zusammenbrechen lässt.
Es wird immer so getan, als gäbe es eine Diskrepanz zwischen Vernunft und Intuition.
Ich denke, beides gehört unlösbar zusammen.
Ich denke ausserdem, dass in den Vorständen und Aufsichtsräten zu einem Teil ohnehin nur Pfründe verteilt und Loyalitäten gesichert werden.
Natürlich gibt es keine gläserne Decke. Man muss nur die richtige Herkunft, die richtige Eliteschulausbildung, die richtigen Studienkollegen, die richtigen Jobs gehabt haben, man sollte die richtigen Verbündeten haben, einen guten Draht zur Presse oder zum ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, der richtigen Partei oder Gewerkschaft angehören, man muss nur in den richtigen Vereinen, Lobbies, Gesellschaften, Clubs sitzen.
Sicher muss man nicht alle Bedingungen lückenlos erfüllen. Es gibt Quereinsteiger, Leute ohne einflussreiche Familie oder Eliteschulbildung.
Der Witz an gläsernen Decken ist übrigends, dass sie so heissen, weil sie unsichtbar sind.
Sie mögen sogar ein bisschen durchlässig sein, ab und an.
Einen Nachweis dafür zu erbringen, dürfte schwer fallen.
Von den Frauen im VW-Aufsichtsrat ist eine Vertreterin der Gewerkschaft, eine andere ist Vertreterin einer Skandinaviska Enskilda Banken AB, eine ist Ehefrau und Vertreterin des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden.
Bei Audi: komplette Fehlanzeige.
Porsche: dito.
Nein, da gibt es keine gläserne Decke ...
Demnach sollen von 2018 an mindestens 20 Prozent der Spitzenpositionen in der Wirtschaft mit Frauen besetzt sein, ab 2023 mindestens 40 Prozent. Das wäre im VW-Aufsichtsrat eine Frau mehr,
ab in fünf Jahren, und
ab in zehn Jahren 40%.
Ich denke, man genug Zeit, Qualifikationsmassnahmen einzuleiten.
Übrigends werden Fach- und Führungskräfte in Deutschland (und international) sowieso gesucht. Und man könnte sich auch mal ausrechnen, wieviele der heutigen Manager wann in Rente gehen, und wer sie ersetzen kann.
Der Göttinger Management-Professor Michael Wolff sagte NDR1 Niedersachsen, er halte eine Frauenquote für reine Symbolpolitik. Unternehmerisch seien starre Vorgaben nicht zielführend. Sinnvoller sei es, Unternehmen dazu zu zwingen, ihren Frauenanteil in sämtlichen Führungsebenen offen zu legen. Junge Hochschulabsolventinnen, sagt Wolff, würden inzwischen verstärkt auf die Selbstverpflichtung von Firmen achten und am liebsten dort arbeiten, wo sie gute Chancen auf einen Aufstieg hätten.Das klingt nach rationaler Entscheidung, dem Abwägen von Karrierechancen, danach, dass sich in Firmen, in denen die höheren Ebenen von Männern besetzt sind, keine ehrgeizigen Frauen bewerben werden.
Vielleicht ist das auch alles eine Frage von Ursache und Wirkung, oder Henne und Ei.
Manchmal muss man einer Henne ein Gips-Ei unterschieben, damit sie anfängt zu brüten ...
;)