@Tussinelda Punkt 1: Kann ich wenig dazu sagen. Ob jetzt tatsächlich en Unternehmen lieber darauf verzichtet, eine benötigte Fachkraft einzustellen, wenn es eine Frau ist, kann ich nicht beurteilen. Allerdings dachte ich, dass es hier um die Frauenquote bei Führungskräften geht und die fallen m.W.n. nicht unbedingt unter den Begriff "Fachkraft". Und mal ganz abgesehen davon: In den skandinavischen Ländern, die ja Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung sein sollen, hat sich z.B. der Frauenanteil bei den Ingenieuren (das sind übrigens u.a. die Fachkräfte, die man braucht) innerhalb von den ganzen 30 Jahren nicht sonderlich erhöht. Woher will man dann also die Frauen für diese Berufe nehmen, damit die Frauenquote erfüllt wird? Soll man sie zwingen, weil sie trotz dem ganzen Zeug, das man im Norden veranstaltet hat, immernoch nicht freiwillig wollen?
Punkt 2: Dass Frauen es bisher schwer hatten, in Führungspositionen aufzusteigen, bestreitet keiner. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass die Frauen, die
damals ihre Karriere begonnen haben und
jetzt Führungskräfte sind, sich härter durchbeißen mussten als Männer und durch zusätzliche Kompetenz überzeugen mussten. Das allein sagt aber nichts darüber aus, wie schwer es die Frauen heute haben. Der Beleg für die Vergleichbarkeit zu der Situation in den ca. 20 Jahren vor 2000 (das Ende des Betrachtungszeitraums in der genannten Studie) fehlt einfach. Ist im Grunde ähnlich wie bei dem Vergleich von heutigen Studienabgängern und heutigen Führungskräften. Man kann nicht einfach heutige Zahlen über Führungskräfte nehmen und daraus auf die heutige Situation schließen. Daraus lässt sich allerhöchstens auf die Situation zu Beginn der jeweiligen Karrieren, also mindestens 20 Jahre vorher, schließen.
Punkt 3: Unter anderem das selbe wie gerade. Dass man heutige Abgängerzahlen und heutige Fuhrungspositionen nicht vergleichen kann, wird gerne unterschlagen. Die Zahl der weiblichen Abgänger in den entsprechenden Studiengängen hat sich vor noch nicht all zu langer Zeit erhöht. Vom Himmel können die weiblichen Führungskräfte auch innerhalb von 10 Jahren nicht fallen.
Anders allerdings, wenn man Männerbünde dafür verantwortlich macht. Wieso gegen die aber eine Frauenquote helfen soll, konnte hier noch keiner erklären.
Punkt 4: Wie großartig ausgeprägt können patriatchalische Strukturen in einer Familie denn sein, wenn die Frau es schon soweit bringt, um sich überhaupt erst für eine Führungsposition zu qualifizieren? Dazu kommt noch, dass ja gleich im Anschluss die Notwendigkeit einer Frauenquote diesbezüglich widerlegt wird, auch wenn da Ursache und Wirkung vertauscht wird. Die Väter wollen nicht wegen dem Geld, das sie bekommen, etwas mit ihren Kindern zu tun haben, sondern sie wollten sich schon vorher mit ihren Kindern beschäftigen, sehen jetzt durch den finanziellen Ausgleich aber erst wirklich die Möglichkeit dazu. So stark ausgeprägt kann bei diesen Männern das patriarchalische Denken garnicht sein.
Punkt 5: Den Verweis auf die skandinavischen Länder finde ich besonders witzig. War das nicht dort, wo das Gender Studies Institut so grandios gescheitert ist?
Und wie
@1ostS0ul schon schreibt, es ging nicht um Argumente für die Frauenquote, sondern um konkrete Faktoren, die den Frauen das nach oben kommen so unmöglich machen, dass nur mit einer Frauenquote dem abgeholfen werden kann.