RoseHunter schrieb:Wie man ein Leben zerstört ist ja letztlich eher nachrangig.
Ganz und gar nicht. Ich möchte mein Leben nicht durch Zeichnungen zerstört wissen, sondern allerhöchstens durch exzessiven Drogenkonsum.
RoseHunter schrieb:Nein, das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.
Ich bin nicht religiös, allenfalls spirituell orientiert, Meditation und so, aber ich sehe was für ein maßloser Unsinn da mitunter über Religionen verbreitet wird und habe viel mit organisierten Atheisten diskutiert. Primitive Schuldprojektionen, üble Entwertungen insklusive "Nettigkeiten" wie "Kinderfickersekte" sind da an der Tagesordnung, da kann einem nur schlecht werden, auch wenn es die Gerechtigkeit gebietet zu sagen, dass einige meine virtuell besten Freunde wurden (allerdings sehen die die Extremisten in den eigenen Reihen ebenfalls sehr kritisch.)
Deine persönlichen Erfahrungen in allen Ehren. Die interessieren mich im Kontext einfach nicht. Da wären mir Statistiken und Studien zu religiöser Verfolgung lieber gewesen. Die würden dann allerdings deine Sicht nicht stützen. Aber nun gut..
Aber nur kurz mal zu den primitiven Schuldprojektionen. Wurden da nicht Aussagen getroffen, dass die Karikaturisten Hass schüren würden und bei einigen der Aussagen der Subtext, sie haben es provoziert, verschuldet und ihre gerechte Strafe bekommen, wahrgenommen werden konnte?
Ist vielleicht nur ein Zufall, dass alle Äußerungen in der Richtung von Religiösen kamen. Selbst der Papst wird wohl handgreiflich, wenn es hart auf hart zugeht und seine Mami ins Spiel gebracht wird..
:D RoseHunter schrieb:Empathie?
Ja, ist an sich eine tolle Sache. Nur was ist damit? Erwartest du jetzt ernsthaft Karikaturen, die möglichst taktvoll und wohlwollend gezeichnet werden? Ich denke, folgendes trifft es auf den Punkt ist empathisch betrachtet, wohl genau das Richtige für die heutige Zeit:
Noch mal, Kritik an den Mächtigen is nicht das Problem.
Im Stürmer gab es auch "Karikaturen", die ebenfalls nur die Diskreditierung und Diffamierung von Miderheit zum Inhalt hatten. Sicher konnte man auch herzhaft drüber lachen, wenn man nicht gerade betroffen war.
Nicht, wieso nicht? Sind die Mächtigen frei von Gefühlen, können sie sich nicht beleidigt fühlen. Wieso soll man nicht auf jeden Menschen gleich viel Acht geben?
Man soll bei Karikaturen also nach der Menge gehen, die sich betroffen fühlen könnte?
Ne, ich finde es einfach nur heuchlerisch, seine Kritik an den Mengen- und Machtverhältnissen zu orientieren und nicht an dem Inhalt selbst.
RoseHunter schrieb:Ja, die Mächtigen.
Welche Maske willst du einem Penner denn runter reißen? Willst du ihm sagen, dass er nach Pisse stinkt und Nahrung aus k.b.A. ihm viel besser täte, als billiger Fusel und dass jeder seines Glückes Schmied ist? Ich mein, ich komme explizit aus der Ecke Eigenverantwortung zuerst, aber auch dort muss man sich vor Kälte und Zynismus hüten.
Gar keine, weil ich nicht glaube, dass man da sehr viel demaskieren kann. Die Menschen, die sich in Obdachlosigkeit durchs Leben schlagen, haben selten das Bedürfnis sich noch für jemanden zu verstellen. Höchstens vielleicht noch die, die unter eine Alkohol-Sucht leiden.
Aber ganz unbeachtet muss auch das Thema in der Satire nicht bleiben, wieso auch? Ich kann mir herrliche Karikaturen über Bettler etc. vorstellen, die sich als amputierte ausgeben, oder einem Chef zuarbeiten etc.
RoseHunter schrieb:Oh, die Standfestigkeit im Glauben beweisen sie.
Für welches Ideal würdest du dein Leben geben?
Ja, was glaubst du denn, wieso man an religiösen Dogmen festhält? Weil das so ein irdisches Vergnügen ist?
Ich persönlich? Nur für Leben selbst, welches ich höher bewerte als mein eigenes. Das kann eine einzelne Person sein oder auch eine Gruppe von Menschen, im Extremfall auch eine beträchtliche Anzahl an Leben anderer Spezies. Aber da unrealistisch, keine konkreteren Angaben möglich, sorry.
RoseHunter schrieb:Gut dann hast du keine Schamgrenzen und stehst möglicherweise für nichts, was dein
eigenes Ich überragt.
Das kann dann in 20 Jahren dein Psychotherapeut klären, aber andere haben vielleicht Werte, die sich vertreten und schützen wollen und da gibt es dann auch Tabugrenzen.
Wieso unterstellst du mir jetzt plump irgendwelche Sachen? Solltest du gar nicht nötig haben..
Aber ist wohl leider öfters der Fall, Unangenehmes zu verdrängen und Distanz aufzubauen, statt sich zu stellen.