Was wäre, wenn Stauffenberg Erfolg gehabt hätte ?
09.10.2007 um 23:35Anlässlichs des neuen Tom Cruise Film " Rubicon (früherer Titel: Valkyrie) ", möchte ich mal folgenden Thread eröffnen :
Wie wäre es gekommen, wenn das Stauffenberg Attentat auf Hitler, damals geglückt wäre ? Wäre der Krieg aus gewesen ? Oder hätte Deutschland mit den Amerikanern und Briten gegen die Sowjetunion gekämpft ?
Alle diejenigen, die noch heute glauben, daß ein erfolgreiches Stauffenbergattentat, irgendetwas verhandlungstechnisches für Deutschland bewirkt hätte, sollte sich diesen Satz aus der Times, vom 8.8.1978 durchlesen: "Kein Teil im Plan der Verschwörer enthielt eine tragischere Fehlkalkulation als ihr Glaube, daß die westlichen Alliierten bereit gewesen wären zu verhandeln."
Was die Stauffenberg Gruppe politisch wollte, ist eigentlich keinerlei Diskusion mehr würdig, weil die Grundlage fehlt, daß sie was bei Erfolg erreicht hätte. So denkt jedenfalls das offizielle Deutschland. Wenn man aber hinter der Stauffenbergfassade schaut, wäre er heute ein Rechtsradikaler, der an Nationalsozialismus und das Großdeutsche Reich glaubte und auch dafür kämpfte.
Am 16.9.1989 schreibt deshalb auch der Londoner Correspondent: " Wir sind 1939 nicht in den Krieg eingetreten, um Deutschland vor Hitler oder die Juden vor Auschwitz oder den Kontinent vor den Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, daß wir eine deutsche Vorherrschaft nicht akzeptieren konnten."
Na, wer will jetzt noch behaupten , daß der 1.Weltkrieg und auch der 2.Weltkrieg ein "anderer" Krieg war ? Laßt Engländer sprechen, sie sind so frei uns nach dem Krieg die Wahrheit zu erzählen.
Die Regie der Sieger
"Eine Bande von Verbrechern hat ein Attentat auf Hitler verübt. Der zum Glück unversehrt gebliebene Führer konnte den Putsch einer kleinen Bande von Verbrechern vereiteln, die versucht hatte, ihn umzubringen. Die Hinrichtung der verhafteten Vaterlandsverräter wird bald stattfinden."
So lauteten zeitgenössische Berichte über den am 20. Juli 1944 begangenen Versuch, Adolf Hitler zu beseitigen. Sie würden kaum mehr Aufmerksamkeit verdienen, wenn da nicht der Umstand wäre, daß es nicht die Nazi-Propaganda war, die das legendäre Attentat des deutschen Widerstands auf diese Weise abtat, sondern die angloamerikanische Presse. Sie gab damit die einhellige Meinung der allierten Kriegsführung wieder: die Nazis, so ließ etwa Churchill verlautbaren, hätten ihnen nur die Arbeit abgenommen; sie hätten mit den Verschwörern ebenfalls abrechnen müssen, auch sie waren ihre Feinde.
Tatsächlich musste den Alliierten das Scheitern des 20. Juli 1944 mehr als gelegen kommen. Man stelle sich vor: Hitler stirbt mitten im Sommer 1944. Ein breitgefächertes Bündnis von Widerstandskämpfern übernimmt die Regierung, auf deren Geheiß hin die deutschen Truppen die Waffen niederlegen. Die Kampfhandlungen enden jenseits der Grenzen einer großdeutschen Nation, die das von Britannien so eifersüchtig überwachte Gleichgewicht auf dem Kontinent aus der Waagschale geworfen hat. Doch Besatzung oder gar Teilungen sind unter den gegebenen Umständen nicht in Sicht. Mehr noch, den gerade erst an den Stränden der Bretagne angelandeten Amerikanern bleibt es verwehrt, ihre militärische Präsenz nach Westeuropa zu tragen. Und die Sowjets erhalten keinen Zugriff auf die Länder Osteuropas, die bald hinter einem "Eisernen Vorhang" verschwinden werden: Polen, Ungarn, Bulgarien, die Tschechei, Rumänien, das Baltikum. Dieses Szenario konnte unmöglich im Interesse der Alliierten liegen. Und so musste der Krieg andauern, bis die siegreichen Armeen Stalins, Churchills und Roosevelts ihre längst untereinander abgesteckten "Claims" besetzt hatten.
Vor dem Hintergrund diente der Nationalsozialismus London, Washington und Moskau auch als psychologisches weil plakatives Feindbild - ein Feigenblatt, das mit einer Machtübernahme von Nazigegnern, demokratischen zudem, fortgeweht worden wäre. So mag sich vielleicht insgesamt besser verstehen lassen, wieso die Versuche der deutschen Widerständler, ausländische Verbündete für ihre Pläne zum Umsturz und zur anschließenden Neuordnung zu finden, ständig frustriert werden mussten. Und zwar an alleroberster Stelle.
Man sollte zum Zeitpunkt Mitte 1944 u.a. berücksichtigen, dass die Rüstungsindustrien der Alliierten auf Hochtouren liefen und "erst" ca. 30% aller insgesamt abgeworfenen Bomben auf Deutschland gefallen waren - 70% kamen erst noch danach!
Was hätte man bei Mitte 1944 bis zum Kriegsende im Mai 1945 damit gemacht: An nicht anwesende Bündnispartner verteilt oder im Meer versenkt ? *Räusper*
Was meint ihr, was für Szenarien hätte es geben können, wenn das Attentat geglückt wäre ???
Gruß Chris
P.S. Ich hasse Tom Cruise :D
Wie wäre es gekommen, wenn das Stauffenberg Attentat auf Hitler, damals geglückt wäre ? Wäre der Krieg aus gewesen ? Oder hätte Deutschland mit den Amerikanern und Briten gegen die Sowjetunion gekämpft ?
Alle diejenigen, die noch heute glauben, daß ein erfolgreiches Stauffenbergattentat, irgendetwas verhandlungstechnisches für Deutschland bewirkt hätte, sollte sich diesen Satz aus der Times, vom 8.8.1978 durchlesen: "Kein Teil im Plan der Verschwörer enthielt eine tragischere Fehlkalkulation als ihr Glaube, daß die westlichen Alliierten bereit gewesen wären zu verhandeln."
Was die Stauffenberg Gruppe politisch wollte, ist eigentlich keinerlei Diskusion mehr würdig, weil die Grundlage fehlt, daß sie was bei Erfolg erreicht hätte. So denkt jedenfalls das offizielle Deutschland. Wenn man aber hinter der Stauffenbergfassade schaut, wäre er heute ein Rechtsradikaler, der an Nationalsozialismus und das Großdeutsche Reich glaubte und auch dafür kämpfte.
Am 16.9.1989 schreibt deshalb auch der Londoner Correspondent: " Wir sind 1939 nicht in den Krieg eingetreten, um Deutschland vor Hitler oder die Juden vor Auschwitz oder den Kontinent vor den Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, daß wir eine deutsche Vorherrschaft nicht akzeptieren konnten."
Na, wer will jetzt noch behaupten , daß der 1.Weltkrieg und auch der 2.Weltkrieg ein "anderer" Krieg war ? Laßt Engländer sprechen, sie sind so frei uns nach dem Krieg die Wahrheit zu erzählen.
Die Regie der Sieger
"Eine Bande von Verbrechern hat ein Attentat auf Hitler verübt. Der zum Glück unversehrt gebliebene Führer konnte den Putsch einer kleinen Bande von Verbrechern vereiteln, die versucht hatte, ihn umzubringen. Die Hinrichtung der verhafteten Vaterlandsverräter wird bald stattfinden."
So lauteten zeitgenössische Berichte über den am 20. Juli 1944 begangenen Versuch, Adolf Hitler zu beseitigen. Sie würden kaum mehr Aufmerksamkeit verdienen, wenn da nicht der Umstand wäre, daß es nicht die Nazi-Propaganda war, die das legendäre Attentat des deutschen Widerstands auf diese Weise abtat, sondern die angloamerikanische Presse. Sie gab damit die einhellige Meinung der allierten Kriegsführung wieder: die Nazis, so ließ etwa Churchill verlautbaren, hätten ihnen nur die Arbeit abgenommen; sie hätten mit den Verschwörern ebenfalls abrechnen müssen, auch sie waren ihre Feinde.
Tatsächlich musste den Alliierten das Scheitern des 20. Juli 1944 mehr als gelegen kommen. Man stelle sich vor: Hitler stirbt mitten im Sommer 1944. Ein breitgefächertes Bündnis von Widerstandskämpfern übernimmt die Regierung, auf deren Geheiß hin die deutschen Truppen die Waffen niederlegen. Die Kampfhandlungen enden jenseits der Grenzen einer großdeutschen Nation, die das von Britannien so eifersüchtig überwachte Gleichgewicht auf dem Kontinent aus der Waagschale geworfen hat. Doch Besatzung oder gar Teilungen sind unter den gegebenen Umständen nicht in Sicht. Mehr noch, den gerade erst an den Stränden der Bretagne angelandeten Amerikanern bleibt es verwehrt, ihre militärische Präsenz nach Westeuropa zu tragen. Und die Sowjets erhalten keinen Zugriff auf die Länder Osteuropas, die bald hinter einem "Eisernen Vorhang" verschwinden werden: Polen, Ungarn, Bulgarien, die Tschechei, Rumänien, das Baltikum. Dieses Szenario konnte unmöglich im Interesse der Alliierten liegen. Und so musste der Krieg andauern, bis die siegreichen Armeen Stalins, Churchills und Roosevelts ihre längst untereinander abgesteckten "Claims" besetzt hatten.
Vor dem Hintergrund diente der Nationalsozialismus London, Washington und Moskau auch als psychologisches weil plakatives Feindbild - ein Feigenblatt, das mit einer Machtübernahme von Nazigegnern, demokratischen zudem, fortgeweht worden wäre. So mag sich vielleicht insgesamt besser verstehen lassen, wieso die Versuche der deutschen Widerständler, ausländische Verbündete für ihre Pläne zum Umsturz und zur anschließenden Neuordnung zu finden, ständig frustriert werden mussten. Und zwar an alleroberster Stelle.
Man sollte zum Zeitpunkt Mitte 1944 u.a. berücksichtigen, dass die Rüstungsindustrien der Alliierten auf Hochtouren liefen und "erst" ca. 30% aller insgesamt abgeworfenen Bomben auf Deutschland gefallen waren - 70% kamen erst noch danach!
Was hätte man bei Mitte 1944 bis zum Kriegsende im Mai 1945 damit gemacht: An nicht anwesende Bündnispartner verteilt oder im Meer versenkt ? *Räusper*
Was meint ihr, was für Szenarien hätte es geben können, wenn das Attentat geglückt wäre ???
Gruß Chris
P.S. Ich hasse Tom Cruise :D