@Glünggi@FFIch denke, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und 40% Jugendarbeitslosigkeit (oder so, wenn ich richtig erinnere) schon unter "Not" fallen, wenn auch nicht Hunger herrscht. Aber es wird auch die Not in den Nahost Staaten, den Heimatländern der Eltern und Großeltern, wahrgenommen - und die Gründe dafür bei demselben Staat gesucht, der einen als Immigrant nicht akzeptiert.
Man ist für solche Ideologien einfach empfänglicher wenn man mit dem Leben nicht zufrieden ist.
Die Wahrscheinlichkeit ist halt höher, aber alles kann und nichts muss...
Beide Bemerkungen entsprechen der Heinsohn'schen These zur Entstehung von Gewalt.
Heinsohn stellt in der knappen Bemerkung, wie auch in seinen längeren Ausführungen fest, dass es nicht Hunger und bittere Armut sind, die Menschen gewalttätig werden lassen, sondern, dass es für sie (insbesondere für die zweiten und folgenden Söhne) keine sozialen Rollen gibt.
Doch genau diese Unzufriedenheit (iijil) oder "Not" (FF) ist ja durchaus ernst zu nehmen und satte und gebildete Menschen haben ja ganz andere Möglichkeiten und anderes Wissen darüber, dass man auch anders leben kann.
Statistisch reagieren jungen Männer im Alter zwischen 15 und 30 besonders auf diese soziale Überflüssigkeit, nämlich mit Gewalt. Hierdurch werden sie besonders empfändlich für Ideologien aller Art, die ihnen die Legitimation geben, ihrem diffusen Zorn und ihrer biologsichen Nervosität Luft zu machen.
Richtig brisant wird es, wenn der Anteil junger Menschen im Alter von 15 bis 30 in der Bevölkerung 30% oder mehr beträgt, was einen sogenannten youth bulge ergibt, etwas wovon wir hier sehr weit entfernt sind.
Die durchaus auch umstrittene These ist insofern interessant, als wir zwar demographisch das genau entgegengesetzte Problem haben, aber es dennoch nicht schaffen, den paar muslimische Jugendlichen eine befriedigende soziale Rolle anzubieten.
Sie (und andere, wie Kranke und Rentner) gehören nicht dazu, zu unserer Gesellschaft die sich immer stärker an Leistungsfähigkeit orientiert. Die einen können nicht mehr, die anderen wollen wir nicht haben.
Dass zur Integration immer zwei Seiten gehören, ist richtig, aber wenn man jemandem sagt, er solle sich integrieren, aber nicht sagt, wie das geht, dann ist das eine Doppelbotschaft und eine Verweigerung von der Seite der Einheimischen.
Deshalb müssen klare Ansagen her, was wir, die wir hier zusammenleben, voneinander erwarten.
Bei einem Verstoß gegen die Regeln, die NICHT mit dem Gesetz einhergehen, moralische Regeln und Normen überschneiden sich zwar mit dem Gesetz, haben aber andere Möglichkeiten der Umsetzung, muss eskalierend sanktioniert werden und zwar einheitlich, ohne Ansehen von Geschlecht, Herkunft und so weiter.
Das sollten wir anstreben, wechselseitiger Generalverdacht bringt einfach nichts.