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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

2.067 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sarrazin, Multikulti, Neukölln ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

28.10.2012 um 22:08
@kofi

Das kann ich dir ehrlich gesagt nicht beantworten, wie ein ,,typischer Deutscher" sei.

Also ich für meinen Teil helf durchaus gerne mal einfach so mit. Zum Beispiel wenn hier im Haus einer einzieht oder wegzieht, Sachen schleppen und so - ohne mir Gedanken drüber zu machen, wer das jetzt ist und wie er aussieht.

Es kann aber durchaus sein, dass man in orientalischen Kulturen Gastfreundlichkeit mehr lebt, weiss ich nicht.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

28.10.2012 um 22:29
@Kc

Okay.

Also mein kurdischer Kumpel ist jetzt nicht so jemand, den man als "integrationsunwillig" bezeichnen könnte. Hat Abitur,ist Student, ist nicht kriminell, spricht fließend deutsch.

Vor Wochen hat er noch einen Arbeitsplatz gehabt, der sein Weltbild bisschen auf die Probe gestellt hat. Das eine Beispiel: In der Pause saßen sich zwei Deutsche gegenüber. Der eine hat Pommes gegessen, der andere nichts. Hat aber Hunger gehabt. Der mit den Pommes hat dem Kollegen nix angeboten. Der Kollege hat gefragt, ob er auch was abhaben darf, und sein Kollege hat nein gesagt. Mein kurdischer Kumpel hat sich gedacht, dass es eigentlich nicht so üblich ist, oder. Man kann doch anderen etwas anbieten, wenn man bisschen was zum abgeben hat. Zumindest kennt er das so von seiner "Kultur". Er wurde einmal auf der Straße um Hilfe gefragt, er sollte helfen ein Auto zu schieben, und er hat es sofort gemacht. Der augenscheinlich russischstämmige Mensch hat gesagt danke, Deutsche helfen bei sowas in der Regel nich, die sin da komisch. Aber so als "Ausländer" untereinander hilft man sich, ohne irgendwelche Probleme.

Das andere Beispiel: Jeder auf der Arbeitsstelle hat sich beklagt, dass der Chef ein "Arschloch" sei udn sie ihre Arbeit als ungerecht empfinden. Als mein kurdischer Kumpel den Chef darauf angesprochen hat, meinte der nur, alle sind zufrieden, sonst würde ja jemand was anderes sagen.
Mein Kumpel hat gekündigt, und seine Arbeitskollegen haben so getan als wäre nix.

Nochmal zu Buschkowsky und seinem Neukölln: Also das soll jetzt kein Bashing werden oder einseitige Kritik, aber ich bin mir sicher, dass es dem ein oder anderen so vorkommt, als würden "die deutschen" gegen ihn arbeiten. Auf die Hauptschule abgeschoben als "Ausländer", da wo so gut wie alle hinkommen, "Restschule" halt.

Ein türkischstämmiger Jugendlicher, ein Realschüler mit Ambitionen auf das Abitur nach der weiterführenden Schule hat mir erzählt, dass er grundlos in der Straßenbahn gelegentlich beleidigt wird. Bei Bewerbungen um einen Arbeitsplatz ist die Antipathie der Chefs manchmal direkt zu spüren, ob das bei McDonalds ist oder sonstwo.
Für den Bekanntenkreis ist es oft schwer eine Wohnung zu finden, manchmal will man nicht unbedingt unter sich bleiben, aber wenn einen augenscheinlich zumindest die Einheimischen nicht haben wollen?


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

28.10.2012 um 22:32
Zitat von kofikofi schrieb:Ein türkischstämmiger Jugendlicher, ein Realschüler mit Ambitionen auf das Abitur nach der weiterführenden Schule hat mir erzählt, dass er grundlos in der Straßenbahn gelegentlich beleidigt wird. Bei Bewerbungen um einen Arbeitsplatz ist die Antipathie der Chefs manchmal direkt zu spüren, ob das bei McDonalds ist oder sonstwo.
Für den Bekanntenkreis ist es oft schwer eine Wohnung zu finden, manchmal will man nicht unbedingt unter sich bleiben, aber wenn einen augenscheinlich zumindest die Einheimischen nicht haben wollen?
Da stimme ich voll zu - sowas ist nicht akzeptabel. Und es fällt eindeutig unter die Abteilung ,,Was Deutsche zur Integration beitragen müssen".

Sie müssen lernen, Menschen nicht mehr einfach nach Aussehen und Herkunft zu beurteilen, sondern nach Charakter und Fähigkeiten.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

28.10.2012 um 22:35
Vor allem müssen sie mal lernen, von ihrem hohen Ross runter zu kommen und sich nicht für das Salz der Erde zu halten.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 06:23
Typisch Deutsch ist auch der Gartenzaun.......man grenzt sich gerne ab....die Hausordnung, das sind so Dinge, die mir einfallen. Oder weniger Kinderfreundlichkeit als in anderen Ländern. Dafür übermäßige Tierliebe.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 08:49
Zitat von kofikofi schrieb:Ja, okay. Einen interessanten Aspekt will ich aber noch mal nachfragen. Sind die deutschen egoistischer als andere "Kulturen"?

Also Beispiel: Wenn auf der Straße jemand mit ner Autopanne liegen geblieben ist und um Hilfe frägt, Passanten etc., wird in den meisten Fällen geholfen? Ist der "klassische" deutsche eigentlich gastfreundlich?
Ich würde wetten, bei der Nachfrage nach Gründen für gelegentliche Antihaltung gegen Deutsche unter migrantischen Jugendlichen und Erwachsenen sind nämlich genau die Aspekte, die in die Diskussion fallen werden. Oft wird beklagt, dass deutsche sehr viel weniger gastfreundlicher und hilfsbereiter sind als anderswo. Bei einer Autopanne auf der Straße hilft eher ein ausländischer Mitbürger als ein Deutscher.
@kofi

Diese Feststellung ist blanker Unsinn!

Wenn Russen oder Polen sich mit Türken dauernd schlagen, dann liegt es schlicht daran, weil die Russen oder Polen nicht gastfreundlich sind?
Sie haben absolut keine Ahnung ! Auch unter den Türken gibt es sehr viele Rechtsradikale!
Es ist jedoch verboten, dass die Medien darüber berichten, sonst wird man als Rechter abgestempelt!
Wenn sich Russen oder Polen aufgrund von türkischen Anfeindungen, Rangeleien und wüsten Beschimpfungen zur Wehr setzen, dann nur weil die Russen und Polen etwa auch gastunfreundlich sind oder Rechtsradikale sind ?

Der größte Schwasinn, den ich in den letzten Jahren in einem Forum gelesen habe!

Sie denken ja wie ein Grüner oder die SPD!
Vielleicht sind Sie ja ein Grüne-Wähler...


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 08:57
Zitat von AlPacinoAlPacino schrieb:Sie haben absolut keine Ahnung ! Auch unter den Türken gibt es sehr viele Rechtsradikale!
Es ist jedoch verboten, dass die Medien darüber berichten, sonst wird man als Rechter abgestempelt!
Kannst du belegen dass ein solches Verbot gibt?


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 09:02
Zitat von shionoroshionoro schrieb:du wirst nie linke finden die auf grund ihrer ideologie
Stimmt ,die RAF hat ja nie gemordet ,nur diskutiert. Das leuchtet direkt ein.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 09:03
Zitat von shionoroshionoro schrieb:holst, dann hol ich mir die NSDAP ran, und dann wollen wir mal so die taten aufwiegen.
Wir können dann noch Stalin und Mao dazuhohlen.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 09:04
Zitat von shionoroshionoro schrieb:außerhalb von demos stattgefunden haben.
Wieso ist das innerhalb von Demos erlaubt .Weils nur Polizisten sind ,die schwer verletzt werden?


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 09:08
Zitat von KcKc schrieb:Sie müssen lernen, Menschen nicht mehr einfach nach Aussehen und Herkunft zu beurteilen, sondern nach Charakter und Fähigkeiten.
Es ist geradezu lächerlich ,dass diejenigen ,die integriert sind ,mit solchen Vorurteilen zurecht kommen müssen.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 10:05
@Luminarah

Klar.

Aber was willst du machen? Auf der Bewerbung steht ja meinetwegen trotzdem Murat Yilmaz, der Bewerber hat trotzdem schwarze Haare und etwas dunklere Haut.

Da denken dann - unverständige - Leute gleich: Aha, der macht vielleicht Schwierigkeiten.

Selbst wenn Herr Yilmaz sich noch nie rechtlich was zu Schulden kommen lies und ein gutes Abitur hat.


Mir ist das wirklich buchstäblich kaum verständlich. Aber das liegt vielleicht auch daran, wie ich aufgewachsen bin, mit Freunden aus verschiedenen Ländern.
Für mich war das völlig normal, daher auch keine Vorurteile.

Wenn ich einen nicht leiden konnte, dann wegen ihm selbst, nicht wegen Herkunft.

Bei den etwas älteren Generationen, die heute so ca. 50-60 sind, ist das anders, die kommen ja aus einer Zeit, wo man als Kind noch weniger Kontakt hatte mit Migranten, mein Vater meinte, bei ihm auf der Schule hätte es wohl insgesamt höchstens 3 gegeben, die keine Deutschen waren.

Wenn man aber nicht den Umgang mit anderen Menschen gelernt hat, dann ist es schwierig, ihn später zu erlernen und es ist mehr Skepsis da.


Ja, diese Angelegenheit fällt eindeutig in den Bereich:,,Dinge, welche die Deutschen für die Integration verändern müssen".

Es darf keine Rolle mehr spielen, wie jemand aussieht, wie sein Name lautet oder woher er oder seine Eltern/Großeltern mal kamen. Entscheidend muss sein, wie die Person selbst drauf ist. Wie verhält sie sich, wie ist ihre Vorbildung, ist sie verlässlich, so etwas.

MIR würde es nicht einfallen, Leute allein deshalb schon bei Vermietung oder bei der Jobvergabe schlechter zu behandeln, weil türkische Namen haben. Wenn ich sowas mache, dann möchte ich Mieter, die regelmäßig zahlen und sich anständig benehmen. Oder ich möchte kompetente Mitarbeiter.

Das ist alles.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 10:20
Ich weiß jetzt nicht direkt, was die letzte beiträge mit neukölln zu tun haben. Schade, daß hier beide vids, die ich gepostet hatte, ignoriert werden.
Denn deren inhalt is mal interessant..


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 11:59
Zitat von KcKc schrieb:Sie müssen lernen, Menschen nicht mehr einfach nach Aussehen und Herkunft zu beurteilen, sondern nach Charakter und Fähigkeiten.
Zitat von MerlinaMerlina schrieb:Vor allem müssen sie mal lernen, von ihrem hohen Ross runter zu kommen und sich nicht für das Salz der Erde zu halten.
Wäre vielleicht nicht schlecht, die Zahl der Bürger mit ausländischen Wurzeln wird ja nicht kleiner....
Zitat von AlPacinoAlPacino schrieb:Sie denken ja wie ein Grüner oder die SPD!
Vielleicht sind Sie ja ein Grüne-Wähler...
Unsere Interessen unterscheiden sich in einem Punkt stark, anders als Sie/Du bin ich auf eine pro-migrantische Regierung oder Partei angewiesen. Das kann darüber entscheiden, ob ich morgen noch beim Bäcker meine Brötchen kriege, oder als "Scheiss Ausländer" aus dem Laden geschmissen werde. Und die, die am meisten sich eben für die Belange von Bürgern mit ausländischen Wurzeln einsetzen sind eben SPD oder Grüne.
Na gut, die NPD lockert sich mittlerweile auch auf, hier in Trier ist ja immernoch der Bosnier Safet Babic Vorsitzender der Partei.Soo Ernst nehmen die sich scheinbar selbst gar nicht mehr. Aber du wirst verstehen, wenn die nicht wirklich eine Alternative für mich sind....^^

Generell zeigt sich der Stand der Integration bzw. das wahre Verhältnis zwischen Bürgern mit und ohne Hintergrund erst,denke ich, wenn wirtschaftliche Schwierigkeiten eintreten. Das ist kein deutsches Phänomen, auf aller Welt tendiert die gesellschaftliche Mitte nach rechts, wenn es wirtschaftlich berg ab geht. Dann müssen in der Regel die Minderheiten im Land bluten als Sündenböcke. Wenn der Verteilungskampf beginnt bzw. härter wird, dann wird ohnehin der Ton gegenüber Bürgern mit ausländischen Wurzeln rauer. Aber im Moment ist die Wirtschaft noch stabil und die Beruhigungspille unseres Sozialwesens funktioniert noch.

Mein Beitrag war auch nur ein Gedankenspiel,und auf keinen Fall eine Pauschalkritik oder sowas, grundsätzlich ist denke ich auch schon jeder für sich selbst ein stückweit verantwortlich. Wenn man sich benüht darum, integriert zu sein, dann werden einem glaube ich nicht unbedingt Steine in den Weg gelegt. Gelungene Beispiele für Integration gibt es unzählige. Trotz Kritik an Deutschen hat dieses Land keine vergleichbare Situation mit Frankreich (Banlieues) oder Großbritannien mit seinen abgehängten Stadtvierteln. Insofern machen Deutsche dafür, dass sie oft pauschal als "fremdenfeindlich" gelten, irgendwie das meiste richtig. So schlecht scheint es den Migranten und ihren Nachkommen auch nicht zu gehen, sonst hätte Deutschland wie Großbritannien und Frankreich auch schon soziale Unruhen erlebt.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 12:26
@Android
Zitat von AndroidAndroid schrieb:Ich weiß jetzt nicht direkt, was die letzte beiträge mit neukölln zu tun haben. Schade, daß hier beide vids, die ich gepostet hatte, ignoriert werden.
Denn deren inhalt is mal interessant..
Hab mir das erste Video angesehen. Der Typ ist soooo langweilig, das ist der Hammer. Weder steht in seinem Buch irgendwas neues, noch verkündet er was neues. Das alles hört man doch schon seit Jahren.

Hier ein paar Ausschnitte:
Deutschland hat den höchsten Anteil an Bildungsfernen Einwanderern in Europa.
Ist das die Schuld der Einwanderer oder der deutschen Einwanderungspolitik?
- Leute die aus Ländern ohne Schulpflicht kommen, kommen in einer Leistungsgesellschaft nicht klar.
Ach ne! Wer hätte gedacht, das aus einem Hirten kein Akademiker in Deutschland wird?! Sowas aber auch....
- Das deutsche Sozialsystem ist attraktiv für Ausländer welchen es in ihrem Heimatland schlecht geht.
Das finde ich auch. Das Sozialsystem ist sogar zu attraktiv für Einheimische. Hartz IV? Sozialhilfe? Weg damit! Jeder kämpft für sich! Das ist Evolution!
- Jugendliche fahren 100.000€ Autos durch die Gegend (Kriminell?)
Wer hätte gedacht, das Drogendealer fette Autos kaufen? Ich dachte die investieren alles in die Altersvorsorge....
- An einer Schule gibt es 90% Hartz IV Empfänger aber morgens fahren alle in dicken Autos vor.
Das funzt ungefähr so: Dein Arbeitgeber meldet dich mit einem so niedrigen Gehalt an, das der Staat dich unterstützt. Aber in Wirklichkeit bekommt der Arbeitnehmer sein eigentliches Gehalt bar auf die Kralle. (Ganz schön fuchsig was). Dieses Problem existiert seit gefühlten 1000 Jahren, aber Buschkowsky hat es anscheinend erst vor kurzem entdeckt.
Migranten sind in Deutschland das geworden was sie sind und nicht in Timbuktu.
Kein Wunder bei der Integrationspolitik. Das ist purer Zufall ob man Akademiker oder Drogendealer wird. Je nach Umfeld. Der Staat hat da gar keinen Einfluss drauf.


Also alles in allem: Nix neues, die Probleme kennt jeder, Lösungen hat keiner also bleibt alles wie es ist.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 18:20
@Luminarah
Ich glaube die RAF,Stalin und Mao sind in diesem Thread an Unsachlichkeit nur schwer zu übertreffen...hm??

@AlPacino
Das keiner über Rechtsradikale Türken,Kroaten oder andere rechtsradikale Gruppierungen berichtet wollen wir doch gleich mal widerlegen

http://www.welt.de/politik/deutschland/article13735417/Der-Schein-truegt-die-Grauen-Woelfe-sind-gefaehrlich.html

http://www.mik.nrw.de/uploads/media/UElkuecue-Broschuere_01.pdf (Archiv-Version vom 21.10.2012)

http://www.taz.de/!7336/

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2007%2F11%2F13%2Fa0096&src=GI&cHash=0bc7b06ee5

http://www.taz.de/!95033/


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 18:26
All diejenigen die der Law and Order Fraktion wie Richterin Heisig Beifall spenden und meinen das viel Knast besonders abschreckend ist,all denen sei dieses Interview angetragen

taz: Challa, am Alexanderplatz ist ein junger Mann zu Tode getreten worden. Was löst das in Ihnen aus?

Challa: Ich war schockiert. Am selben Abend war ich ganz in der Nähe. Am nächsten Tag habe ich dann davon erfahren.

Hat der Vorfall etwas mit Ihrem Leben zu tun?

Ja. Ich war selbst ein typischer Intensivtäter. Ich habe richtig zugeschlagen – bis hin dazu, dass ich einem Typen eine abgebrochene Bierflasche ins Auge gerammt habe. Heute bereue ich das zutiefst. Aber ich kann es nicht rückgängig machen. Ich kann nur versuchen, es jetzt besser zu machen und andere Kids davor zu warnen, den Gangsterweg zu gehen, den ich damals gegangen bin.

Können Sie sagen, warum Sie gewalttätig wurden?

Weil ich wie ein Fremder behandelt wurde. Ich habe mich zwar wie ein richtiger Berliner gefühlt, ich bin im Bergmannkiez aufgewachsen und fest in meinem Kiez verwurzelt. Aber ich sehe eben nicht so aus. Ich habe einen dunkleren Teint, meine Eltern kommen beide aus der Türkei. Ich wurde nie als Berliner anerkannt, und das hat mich so wütend gemacht. Das ging schon in der Grundschule los.



Was ist da passiert?

Wir haben mal einen Ausflug gemacht, ich war sieben oder acht Jahre alt. Da hat mich ein kleiner Junge angeguckt und seine Mutter gefragt: Mama, ist das ein Ausländer? Das war, als würde eine Mutter mit ihrem Kind in den Zoo gehen und das Kind fragt: Mama, ist das ein Affe? So kam ich mir vor. Und das als Kind, das Fantasien und Träume hat.



Wovon haben Sie damals geträumt?

Ich wäre gern Anwalt geworden. Aber ich hatte nie Vorbilder, die fest im Leben standen und etwas aus sich gemacht haben. Die Leute in meinem Umfeld standen immer auf der Kippe. Zum Beispiel mein Vater, der war Gabelstaplerfahrer. Ich wollte nie so werden wie er, ich wollte mehr erreichen. Er hat zwar gutes Geld verdient, aber er hat kaum Deutsch gesprochen und konnte mir in Mathe oder Geschichte nichts beibringen. Wir hatten ständig Probleme.

Wie hat sich das geäußert?

Mein Vater hat oft mit meiner Mutter gestritten, er hat getrunken und wurde gewalttätig. Das hat mich kaputt gemacht. Ich war noch klein und konnte meine Mutter nicht beschützen. Wenn ich morgens zur Schule ging, war ich mit den Gedanken ganz woanders. Die anderen Kinder wurden zur Schule gebracht und wieder abgeholt, die hatten ein Pausenbrot und einen Saft dabei und haben Geschichten erzählt von der Zahnfee. Ich hatte keine farbenfrohe, geschichtenreiche Jugend, sondern habe mich gefragt, warum gerade ich in so einer Situation bin.



Und deshalb sind Sie selbst aggressiv geworden?

Genau. Wenn einer in der Schule bessere Noten hatte, dann konnte ich zumindest körperlich gegen ihn gewinnen. So wie mir ging es auch anderen Jungs im Kiez. Wir haben uns dann gesagt, dass uns sowieso niemand will, dass uns alles egal sein kann, und haben Ende der 1990er Jahre eine Gang gegründet: die Crazy Kickbrothers. Unser Revier hieß Kreuzberg 61, unsere Vorbilder waren die Helden der amerikanischen Bandenfilme. Wenn Leute aus den anderen Revieren schlecht über uns geredet oder unsere Graffiti übersprüht haben, haben wir Massenschlägereien im Park organisiert, mit 14, 15 Mann. Die Polizei hatte davon keine Ahnung.



Wie alt waren Sie da?

Ich war elf oder zwölf Jahre alt und ziemlich mutig. Ich war ein Draufgänger, deshalb habe ich mir auch schnell einen Namen gemacht. So richtig aufgegangen in der Gangsterrolle bin ich dann, nachdem ich zum ersten Mal im Knast war.



Warum wurden Sie eingesperrt?

Wegen Erpressung und Körperverletzung, einen Tag nach meinem 14. Geburtstag. Ich glaube, der Richter wollte mir mal zeigen, wie es aussehen würde, wenn ich weiter Scheiße baue.



Hat das was genützt?

Im Jugendknast in Lichtenrade habe ich erst gelernt, wie man die richtig krummen Dinger dreht, Überfälle macht, Drogen verkauft und streckt. Vor dem Knast hatte ich mal an einem Joint gezogen, aber im Knast war dann richtig viel in Umlauf. Das war eine dreckige Zeit. Und als ich nach drei Monaten rauskam, war ich ein Gangster wie aus dem Film. Die Rolle gefiel mir.



Was zeichnet so einen Gangster aus?

Ich dachte mir: Ich habe nichts zu verlieren, nichts von diesem Leben zu erwarten. Das Adrenalin gab mir das Gefühl, unbesiegbar zu sein. Manchmal war mir auch der Tod egal. Ein Dealer hat mal versucht, mir mit einem Hammer den Kopf einzuschlagen. 15 Mal hat er von hinten draufgehauen, bis der Stil abgebrochen war. Ich war schon nach dem ersten Schlag bewusstlos. Danach saß ich drei Monate im Rollstuhl, ich habe noch heute eine Stahlplatte im Kopf. In so einer Situation wird dir klar, dass du eine Seele hast. Erst wenn du die verlierst, verlierst du dein Leben.



Sie selbst haben allerdings auch häufig zugeschlagen.

Ich selbst habe sogar dann zugeschlagen, wenn sich die anderen nicht mehr getraut haben. So dachte ich, ich würde Respekt gewinnen. Aber eigentlich hatten die Typen keinen Respekt, sondern Angst vor mir. Das ging so bis zu der Sache mit der Bierflasche.



Haben Sie realisiert, was Sie getan haben?

Einen Tag später. Als ich wieder nüchtern war, habe ich gemerkt: Ich habe die Grenze überschritten.



Wie fühlt sich das an?

Ich habe mich als Mensch nicht mehr respektiert. Ich konnte die Tat vor niemandem entschuldigen. Zum Glück hat der Typ sein Augenlicht nicht verloren, sonst würde ich das mein Leben lang mit mir rumtragen. Im Knast habe ich dann ein Zitat von Hermann Hesse gelesen, das meine Situation sehr gut beschrieb: Wenn man am Nullpunkt angekommen ist, dann hat man die Kraft aufzustehen.



Ein Gangster liest Hesse im Knast?

Ich habe sehr viel gelesen im Knast. Ich saß da ja dann drei Jahre wegen schwerer Körperverletzung. Vor allem für Psychologiebücher habe ich mich interessiert: Erkenne dich selbst, schau, wo deine Stärken liegen. Und ich habe angefangen zu rappen. Die Texte hatte ich eigentlich schon lange im Kopf. Aber aufgeschrieben habe ich sie erst in der Zelle.



Erinnern Sie sich, wie Sie Ihren ersten Text gerappt haben?

Im Knast gab es keine Beats, also habe ich das Radio laufen lassen und aufgedreht, wenn mal kein Sprecher geredet hat. Bei Werbejingles zum Beispiel. Dann habe ich versucht, Reime hinzukriegen, die auf diese Beats passten. Dabei habe ich mein Leben erzählt. Also zum Beispiel, dass ich eigentlich kaum Chancen hatte, etwas anderes als Gangster zu werden.



Was macht der Beat mit Ihnen?

Der Beat ist etwas Zauberhaftes. Jeder Beat hat eine andere Atmosphäre. Es gibt einen Beat, der gute Laune macht, andere Beats ziehen dich runter. Ich mag die melancholischen. Die bringen mich in eine andere Welt, in eine Art Trance.



Wie ging es dann weiter mit der Musik?

Nach dem Knast habe ich vor ungefähr fünf Jahren in einem Hinterhofstudio in Kreuzberg meinen ersten Song aufgenommen. Dort hab ich Kenan kennengelernt, der unter dem Namen Kane rappt und etwa zur gleichen Zeit angefangen hat wie ich. Er fand meine Songs richtig gut und ist mit eingestiegen. Seitdem rappen wir zusammen. Wir treten regelmäßig in Kreuzberg auf, zum Beispiel beim Myfest. Wir waren aber auch schon im türkischen Fernsehen auf Sendung. Bisher haben wir zwei Alben herausgebracht, aber wir veröffentlichen vor allem im Internet. Wir wollen nicht von einer Plattenfirma instrumentalisiert werden.



Welche Art Rap machen Sie?

Wir machen Conscious Rap. Unser Rap ist sozialkritisch, wir greifen die Politik an, weil die keine Präventionsarbeit leistet. Wir erzählen unser Leben und arbeiten die Vergangenheit auf. Das ist eigentlich das Ziel von Rap. Aber Gangsterrap hat den Conscious Rap fast ausgerottet.



Und gerade Sie machen keinen Gangsterrap?

Nein. Die Gangsterrapper markieren die übelsten Gangster sowieso nur – das ist alles erfunden. Die Plattenfirmen wollen Kohle machen und verderben dadurch die Kids. Aber seit vier Jahren zeige ich den Kids, wie man authentisch rappt: Ich unterrichte Rap und Breakdance im Jugendzentrum DTK-Wasserturm im Bergmannkiez, sogar meine Eltern sind stolz auf mich. Der Leiter, ein Bekannter meines Bruders, hatte mich gefragt, ob ich nicht Lust habe, den Kids aus Migrantenfamilien etwas von der Straße zu erzählen, aus meinem Leben. Jetzt schreiben sie mir ihre Fantasien und ihr Leben auf. Das ist phänomenal.



Was schreiben sie?

Einer, Ali, hat immer geschrieben, er sei der größte Stecher, der coolste Playboy. Dann habe ich ihm erklärt, dass das nur Show ist und ihn dazu angeregt, sein richtiges Leben aufzuschreiben. Die Texte, die er zwei Jahre später geschrieben hat, die haben mich umgehauen. Die waren total ehrlich.



Was ist aus Ali geworden?

Er hat eine Ausbildung gemacht und ist ruhiger geworden. Er ist mein ganzer Stolz. Ich hatte ziemliche Angst, dass er auf die schiefe Bahn kommt.

Warum?

Es ist auffällig, wenn jemand viel schläft, wenn er Tag und Nacht nicht mehr auseinanderhalten kann und wenn dann auch noch Drogen oder Alkohol dazukommen. Wenn einem das Leben egal ist, wenn einen sein Umfeld nicht mehr interessiert, dann kann das einfach kein gutes Ende nehmen.



Sie selbst haben die Kurve noch mal gekriegt?

Ja, ich hatte im Knast die Chance, an mir zu arbeiten. Die Zeit drinnen macht was mit dir. Du kannst schreien, aber niemand hört dich. Auch von den Jungs draußen kam nichts. Da habe ich bemerkt, dass ich mich jahrelang selbst belogen habe. Also habe ich mir überlegt, wie ich ein besserer Mensch werden kann – weil ich auch wusste, dass die Zeitspanne, in der ich das noch rumreißen kann, begrenzt ist.



Das klingt, als seien Sie froh, im Knast gelandet zu sein.

Während ich eingesperrt war, ist ein Freund von mir in einer Schießerei gestorben. Ich wusste: Wäre ich dabei gewesen, wäre ich auch gestorben.



Was haben Sie gemacht, als Sie wieder rauskamen?

Zu meinen alten Freunden habe ich den Kontakt abgebrochen. Stattdessen habe ich fast ein Jahr für die Polizei gearbeitet – die hatten mich noch im Knast gefragt, ob ich Präventionsarbeit für die Bezirkspolizei leisten will. Ich habe dann in deren Auftrag in Schulen über meine Vergangenheit erzählt. In der Schule lernen die Kinder nur Erdkunde und Mathe. Klar, das ist wichtig. Aber wer zeigt ihnen und warnt sie, wie es auf der Straße zugeht? Dafür bräuchte man auch ein Schulfach.



Arbeiten Sie immer noch mit der Polizei?

Nein, die Arbeit dort habe ich aufgegeben. Einige Polizisten fanden gut, was ich mache. Aber andere dachten, ich würde mich nie ändern. Das hat mich traurig gemacht. Und außerdem: Alle reden davon, dass die Hemmschwelle für Gewalttaten unter Jugendlichen gesunken ist. Aber niemand redet über die gesunkene Hemmschwelle der Polizei. Die haben gerade einen Jungen in Wedding erschossen! Bei so etwas bekomme ich eine Gänsehaut.

Wo würden Sie heute Ihre Ziele sehen?

Ich will eine Familie aufbauen und unabhängig leben. Ich will kein heiliger Mensch werden, aber mit meiner Vergangenheit im Reinen sein

Fühlen Sie sich heute akzeptiert – als Mensch und als Berliner?

Auf jeden Fall eher als früher. Aber wenn ich eine Currywurst esse, dann fragen mich die Leute immer noch: Challa, du isst Schwein? Aber ich will einfach mein Leben genießen, in vollen Zügen.


Caglar Budakli

Der Mensch: Caglar Budakli, genannt "Challa", wurde 1982 in Kreuzberg geboren. Seine Eltern kamen in den 1950er Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei nach Berlin. Er hat zwei ältere Brüder. 2004 kam Challa wegen schwerer Körperverletzung ins Gefängnis, 2007 kam er frei. Heute lebt er mit seiner Freundin in Kreuzberg.

Die Musik: Im Gefängnis begann Challa, über sein Leben und die Probleme von Kindern aus Einwandererfamilien zu rappen. Seitdem hat er unter dem eigens gegründeten Label K.O.Muzik und gemeinsam mit dem Rapper Kane, der ugandische Wurzeln hat, zwei Alben herausgebracht. Seine Songs veröffentlicht Challa auch auf YouTube. Im November tritt er in der New Yorker South Bronx auf. Sein Ziel: Er will den Rap zu einem politischen Instrument machen.

Die Arbeit: Im Kreuzberger Jugendzentrum Wasserturm, das von der Stadt getragen wird, bietet Challa Breakdance- und Rapkurse an. Dabei arbeitet er auf seine eigene Art mit den Kindern: Er fragt nach ihren Träumen und Fantasien und regt sie dazu an, ihr Leben zu reflektieren.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 18:43
@Luminarah

wir sprechen über heutige verhältnisse in Deutschland.

während extremismus jeder art zu bekämpfen ist, ist es lächerlich, die antifa linksextrem zu nennen und sie dann gleichzusetzen mit leuten wie denen von der NSU.

Eben weil die Leute von der Antifa solche dinge wie die von mir aufgezählten nicht tun.

Demos sind extremsituationen in denen viele Leute ausrasten.
Der schwarze Block wird IMMER als 'linke chaoten' titutliert, obwohl keineswegs klar ist, wer da aus welcher ideologogie heraus was macht.

Selbst ausgebildete Polizisten können oft mit der demosituation nicht umgehen und begehen körperverletzungsdelikte.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 18:44
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Weil ich wie ein Fremder behandelt wurde. Ich habe mich zwar wie ein richtiger Berliner gefühlt, ich bin im Bergmannkiez aufgewachsen und fest in meinem Kiez verwurzelt. Aber ich sehe eben nicht so aus. Ich habe einen dunkleren Teint, meine Eltern kommen beide aus der Türkei. Ich wurde nie als Berliner anerkannt, und das hat mich so wütend gemacht. Das ging schon in der Grundschule los.
Ist schon eine typische Aussage, die glaube ich vielen Jugendlichen mit Migrationshintergrund auf den Nägeln brennt. Man muss dazu sagen, ist mir eingefallen durch meine letzten Beiträge hier, dass das kein Phänomen nur in Deutschland ist. Fragt man Jugendliche mit Migrationshintergrund in Spanien, Frankreich, Großbritannien, dann ist das glaube ich nicht unbedingt anders da.
Und ich kann es nachvollziehen, obwohl ich bei meiner deutschen Mutter aufgewachsen bin, wenig Kontakt hatte in Kindheit und Jugend mit meinem Vater bzw. seine Heimatkultur nicht wirklich kenne. Im Prinzip bin ich durch und durch deutsch, dass einzige was mich unterscheidet von einem "echten deutschen" ist meine Hautfarbe und mein fremdländisches Aussehen. Und ich muss zugeben, mich auch nicht immer wohlzufühlen "unter Deutschen". Ich hab ganz gerne Leute in der Nähe, die auch ausländische Wurzeln haben.

Als Kind oder Jugendlicher verspürt man gelegentlich den Wunsch, doch selbst Deutscher zu sein, dazu zu gehören. Aber es geht nicht, man hat seine "fremde Herkunft" und es besteht eine natürliche Barriere zu den "Biodeutschen". Die Frage ist nur, wie der einzelne damit umgeht. Das sich fremd fühlen manchmal gehört dazu, egal wo man lebt als Mensch mit ausländischen Wurzeln. Es gibt kaum eine Integrationspolitik, die das Dilemma wirklich lösen könnte. Das was die natürliche Barriere abbauen kann ist vielleicht Bildung, dass jeder eben unabhängig von der Herkunft der Eltern oder vom Geldbeutel der Eltern Zugang dazu hat. Bei Bildung vor allem Sprache, Sprache manifestiert glaube ich Unterschiede, wenn sie von dem einzelnen nicht gut gesprochen wird oder fehlerhaft.

Meine große Schwester ist 34 Jahre alt, war eins der ersten "Halfcasts" in den 1990er Jahren an ihrer Schule. Für Lehrer und Schüler war sie was fremdartiges, so wurde sie auch behandelt. Aber sie hat jetzt durch viele negative Erfahrungen keine kriminelle Karriere hinter sich, arbeitet udn zahlt brav ihre Steuern. Und hat auch sonst keine Störungen. Es geht also, man muss nicht um sich schlagen oder verrückt werden.


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Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln

29.10.2012 um 18:58
@Warhead

Ich persönlich kann mich an keine Situation in Kindheit oder Jugend erinnern, wo ich mich ganz krass rassistisch oder fremdenfeindlich beleidigt oder ausgestoßen gefühlt habe. Mich haben eigentlich die meisten Leute gemocht, heute noch. Ich hab auch nie wirklich über meine ausländischen Wurzeln nach gedacht und es persönlich genommen, hat mich jemand böse angekuckt. Erst als ich in eine Kleinstadt gezogen bin, mit 19! und da wie ein "Fremder" angesehen werde irgendwie.
Aber naja grundsätzlich: Nicht jeder, der mal unfreundlich oder pampig ist, ist gleich ein Rassist, wenn zufällig jemand scheinbar "ausländisches" vor ihm oder ihr steht. So denke ich das zumindest.

Naja, auf jeden Fall sind die Probleme vieler solcher Jugendlicher in Neukölln und anderswo nachvollziehbar und traurig. Aber neu ist es nicht und glaub ich wirklich nicht groß zu ändern, es gibt bergeweise Bücher davon.

Zum Beispiel die Kindheit und Jugend von Manuela Ritz, die sie in ihrem Buch erzählt:
Als schwarzes Mädchen in Deutschland aufzuwachsen, kann als Lebensschule der intensiveren Art gelten. Manuela Ritz ging in den 80er Jahren in Mügeln zur Schule, jener sächsischen Kleinstadt, die durch eine Hetzjagd auf Inder in die Schlagzeilen geriet. - Geh dich mal waschen, du bist dreckig! -, gehörte zu den harmlosen Beschimpfungen. Irgendwann hat sie gemerkt, wie befreiend es ist, sich zu wehren. Heute zeigt sie anderen, dass es Wege aus der Opferrolle gibt. Manuela Ritz ist Anti-Rassismus-Trainerin geworden. Jetzt erzählt sie von schmerzhaften, aber auch beglückenden Erfahrungen. Dabei wird deutlich, wie vielschichtig Rassismus im Alltag ist. Ein eindrucksvolles Zeugnis deutscher Gegenwart
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Sie hat es auch geschafft, es geht also, wenn man sich aus seiner Opferrolle befreit.


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