passato schrieb:Koenntest Du dann aber vielleicht all die armen Seelen denen du moralisch so haushoch ueberlegen bist (da gibt's ja wirklich eine Menge duemmliche, wenn man deiner Argumentation folgt) bitte einfach mal darueber aufklaeren wie sich heutzutage ein Staat eben anders definieren soll als ueber die Volkszugehoerigkeit.
Mir ist schon klar, dass es dir schwer fällt, meine Philosophie nachzuvollziehen. Damit stehst du ja nicht alleine da. In der AfD findest du immer noch viele Leute, an denen das Zeitgeschehen spurlos vorüber gegangen ist. Diese Menschen sind eben nicht fähig und in der Lage, sich veränderten politischen Situationen und Gegebenheit anzupassen.
Einen Staat allein über die Volkszugehörigkeit zu definieren, ist doch in unserer Zeit überhaupt nicht mehr möglich. Ich halte das auch gar nicht für notwendig. Was ein Volk ausmacht und zusammen hält, ist doch nur der politische Wille, der sich in einer Verfassung, bzw. dem Grundgesetz manifestiert. Hier in Deutschland leben doch längst Menschen aus allen Herren Länder. Zum Teil schon in 2. 3. oder gar 4. Generation. Andererseits wiederum leben Deutsche in nahezu sämtlichen Ländern dieser Erde. Somit wäre es völlig widersinnig, wenn man Länder nach Rasse, Volksgruppe oder Sprache definieren wollte.
Ich frage mich schon lange, weshalb sich eigentlich einige Leute vor fremden Menschen fürchten? Kriminelle und Betrüger gibt es doch auch haufenweise unter uns Deutschen!? Ja, auch kriminelle Ausländer gibt es und die sollen auch bestraft und ausgewiesen werden. Aber diese Verallgemeinerungen sind doch rein statistisch gesehen, nicht haltbar.
passato schrieb:Oder sollte man dann Staaten ueberhaupt abschaffen?
Nö! Wieso sollte man? Dass Staaten sich als politische Organisation verstehen, die sich eigenständig verwalten, ist ja immer noch die Regel. Dass es aber sehr wohl Sinn machte, dass sich europäische Länder zur Europäischen Union zusammen geschlossen haben, ist für mich zumindest erwiesen. In einer globalisierten Welt ist doch die Kleinstaaterei längst nicht mehr ein erstrebenswertes Ziel. Ja, man kann sogar sagen, dass ein Kleinstaat eher Nachteile als Vorteile bringt.
Dass in Europa Grenzen überwunden wurden, hat doch allen europäischen Ländern nur Vorteile gebracht. Eine gemeinsame Währung hat das Geldwechseln überflüssig gemacht. Daran haben doch nur die Banken und Wechselstuben verdient. Handelsschranken und Zölle sind entfallen.
Dass ich den "armen Seelen moralisch haushoch überlegen sein soll" wusste ich gar nicht, aber vielen Dank für diese Unterstellung. Ich bin eigentlich lediglich der Meinung, dass ich - was Nationalismus und Patriotismus anbetrifft - etwas weiter gedacht habe, als die "armen Seelen" und du. Ich weiß, das Denken ist wirklich eine echt harte Herausforderung für manche Leute! Aber versuch' es doch einfach mal!