@25h.nox Wo der Staat die Grenze zieht, was eine Gemeinschaft insgesamt akzeptiert, ist genau die große Kardinalsfrage.
Das muss immer wieder diskutiert und austariert werden.
Auch bei den Grundgesetzen, überhaupt den Gesetzen eines Staates, gibt es Dinge, die ich als ,,Kernelemente des Glaubens¨ bezeichnen würde, die nicht diskutier- oder verhandelbar sind.
Das ist auch in Ordnung.
Ausgehend von dieser Basis muss man dann allerdings gucken, worüber man reden könnte.
Mittlerweile gehören ja auch große Zahlen von Menschen muslimischen und jüdischen Glaubens zur deutschen Gesellschaft. Diese haben auch Anspruch darauf, meine ich, dass man sie und ihre religiösen Inhalte zumindest mit Respekt in Diskussionen behandelt, statt sie gleich schroff zu entfangen mit der Behauptung, sie würden wohl gerne Kinder missbrauchen, was ja ,,radikale Beschneidungsgegner¨ gerne in diversen Variationen tun.
Denn es handelt sich um gesellschaftlich sehr zentrale Fragen.
Ich denke, ein bloßes Verbot der männlichen Beschneidung ist keine gute Idee, weil es sich stark schädlich auf Integration und Zusammenleben der Menschen in Deutschland auswirken würde, aber auch das Grundrecht der freien Religionsausübung in schwerer Weise beeinträchtigt.
Grundrechte laufen sich zwar praktisch oft zuwider, aber deshalb muss man eben auch sehen: Welche Grundrechte gewichtet man aus welchen Gründen stärker?