@Schleierbauer Schleierbauer schrieb:Positive Religionsfreiheit soll Religion ermöglichen und das ist im Fall des Judentums nur mit einer Beschneidung im Säuglingsalter möglich.
Ohne jetzt sagen zu wollen das Beschneidung umbedingt verboten werden soll, möchte ich einiges zu bedenken geben...
1) Ist es das?
Ist es tatsächlich völlig unmöglich Jude zu sein wenn man nicht als Säugling sondern als erwachsender Beschnitten wurde?
Ich würde eher sagen: Sie haben es nur nie versucht und wären überrascht wie einfach es ist.
Denke nur mal an die grosse Zahl von Geboten in der Thora die kein Jude befolgt...
Und niemand hat ein Problem damit.
Und jetzt soll es völlig unmöglich sein die Beschneidung zu verschieben?
2)Ich möchte darauf hinweisen dass es bei der Beschneidung um das Recht auf Religionsfreiheit der Eltern geht. Aber das Recht auf körperliches Unversehrtheit des Kindes verletzt wird.
Ich fühle mich allgemein extrem unwohl dabei wenn wegen religionsfreiheit die Menschenrechte andere. Menschen eingeschränkt werden sollen.
3) Befürworter der Beschneidung neigen dazu diese zu bagatelisieren.
Es handelt sich immerhin um ein Körperteil mit Nervenzellen das einmal abgeschnitten nie wieder nachwachsen wird.
Nehmen wir mal an ich Gründe eine Religion in der es Vorgeschrieben ist Babys ein anderes solches Körperteil abzuschneiden...
Wenn es irgendein anderes als gerade die Vorhaut wäre. Was würdest du davon halten?
Sagen wir mal die Ohrläpchen... oder bei Jungen die Brustwarzen... Vielleicht ein Stück der nase?
Schleierbauer schrieb:Nur weil man beschnitten ist, ist man ja nicht lebenslang Jude oder Moslem.
Wenn ich meinem Kind wegen meiner Religion das Ohrläpchen abschneide...beruhigt es dich wenn ich dir versichere dass es auch mit abgeschnittendem Ohrläpchen aus der Religion austreten kann?