@Bone02943 Ist ja alles richtig
:DIch find`s auch nachvollziehbar und es stört mich nicht, wenn man sich dafür ausspricht, die Beschneidung in Deutschland generell zu verbieten oder die Entscheidungsfreiheit dazu gesetzlich auf 12 oder auch 18 Jahre festlegt.
Was mich stört, ist der schlechte Stil, in dem manche Leute diese Ansicht verbreiten.
Es ist nicht gut, eine Religion bei so einer - aus religiöser Sicht - sehr elementaren Frage auszulachen oder wütend-hämisch anzugiften und als ,,barbarisch", ,,zurückgeblieben" oder dergleichen zu beschimpfen.
Das sorgt nicht dafür, dass sich betroffene überhaupt erst einmal überlegen:,,Kann man das irgendwie rechtfertigen", sondern dafür, dass bei ihnen sofort eine Abwehrhaltung entsteht.
Ganz ehrlich: Ich bin auch offen dafür, beim Christentum einiges zu diskutieren.
Aber wenn jemand ankäme und mir dreist ins Gesicht schreien würde:,,Hör mit der Scheiße um das Taufen auf! Das ist doch barbarisch und unwissenschaftlich, wer glaubt denn heute noch an ein Arschloch im Himmel?", dann wäre meine Antwort auch:,,Leck mich. Mit dir diskutiere ich nicht und ich erkenne auch nicht deine Entscheidungen an!"
Es handelt sich beim Thema Beschneidung auch um einen religiösen und Kulturkampf, wenn man mich fragt. Etwas, was im muslimisch (und seit einigen Jahrzehnten) jüdisch dominierten Orient seit vielen Jahrhunderten völlig fraglos ist, prallt in Europa, in Deutschland, auf eine Gesellschaft, die sich immer mehr von Religiösität verabschiedet hat und mittlerweile sogar eine regelrechte Abneigung gegen Religion entwickelt. Wenn man manchmal Kommentare im Forum oder auch in den Kommentarspalten der Online-Medien ließt, dann kann man froh sein, dass die betreffenden Leute nicht in gesellschaftlichen Machtpositionen stecken.
Manche würden Religion generell verbieten und Gläubige verfolgen wollen.
Und auf dieses Klima prallen Menschen, denen ihre Religion eben doch noch etwas mehr bedeutet, so ist das bei Muslimen und bei Juden der Fall.
Entweder bekommt man das Problem sinnvoll gelöst durch vernünftige Diskussionen und Einigung auf entsprechende, gemeinsame Grundsätze oder aber wir werden vermutlich entweder einen Massenexodus von Muslimen und Juden aus Deutschland erleben beziehungsweise eine unkontrollierte, heimliche Praxis der Beschneidungen.
Beides halte ich für nicht besonders attraktiv.
Wenn man aber vernünftige Lösungen erlangen will, dann muss man auch auf seinen Stil achten und sollte sich Lächerlichkeiten oder gar Beleidigungen sparen.