Die jetzt damit leben müssen das ihr Penis verstümmelt wurde.
Wenn es so wäre, würden sie auf die Barrikaden gehn. Es ist keine Verstümmelung, und wie gesagt, der Leidensdruck ist anscheinend nicht so hoch.
Ich finde das ein schwieriges Argument.
Geprügelte Kinder oder Mädchen,die beschnitten wurden, haben zweifellos einen sehr hohen Leidensdruck. Dennoch hat es Generationen gebraucht, bis sich sich überhaupt geäussert haben, und die Gesetze dagegen wurden vor allem durch den Druck von Lobbyorganisationen und Ärzten ermöglicht.
Genauso wie die Opfer von sexuellen Übergriffen.
Nein, das kann man in der Schwere der Taten natürlich nicht vergleichen. Ich will aber darauf hinaus, dass die Opfer Scham und Mitschuld empfinden, und eine ungeheure Scheu, ihren Eltern gegenüber unloyal zu erscheinen. Egal, wie gross der Leidensdruck ist.
Dazu kommt der Druck durch die Tradition, die Gemeinschaft und die Religion.
Und wird ihnen nicht dauernd suggeriert, dass es besser, gesünder und hygienischer ist, beschnitten zu sein? Welcher Junge oder Mann bekennt sich überhaupt öffentlich dazu, Probleme mit seinem Penis zu haben?
Wieviele werden öffentlich erzählen, dass sie später eine Korrektur brauchten?
Das kann also nicht das Mass sein, an dem man den Leidensdruck misst.
Puschelhasi schrieb:durchaus entschlossenere stimmen als den zdJ der sehr moderat und weise auftritt.
... bloss mit den zum Teil falschen Argumenten.
Müssen sich die Eltern denn bei Säuglingen und Kleinkindern auch schon Gedanken über die Hygiene beim Beten machen?
@lilit lilit schrieb:Moderat und weise wäre, sich ein moderateres und weiseres Ersatzritual für körperliche Beschneidung auszudenken.
Genau das würde ich mir auf die Dauer auch wünschen.
Später können die Kinder immernoch selbst entscheiden, ob sie das Ritual noch real vollziehen wollen.