@Merlina Merlina schrieb:Nein, das halte ich nicht für vertretbar. Ich will nur alle möglichen Szenarien überdenken.
Und da hast du auch recht, mit dem Szenario.
Das Urteil sollte nicht in Kriminalisierung enden, sondern nur Ethikansätze fördern.
Da tatsächlich hygienische und für Krankheit übertragbare Vorteile gegenüber rel. wenig Nachteilen stehen, sind auch dementsprechend wenig Klagen gekommen von 1/3 aller Männer die beschnitten sind, in USA sind es 70%.
In Israel sind es viele, die dem Druck entgegenstehen und sich gegen Beschneidung ihrer Söhne einsetzen,
für all die und "säkular" denkenden auch aus anderen religiösen Orthodoxen Kreisen oder Islam ,
ist das Urteil ein Zeichen dass Riten hinterfragt werden dürfen.
"Und wir Christen sind auch nicht verlegen, unsere Ressentiments gegenüber Muslimen kundzutun. Viele Islam-Gläubige unterliegen einem Generalverdacht, der im Minarett-Verbot eine politische Note bekam. Die Säkularisierung findet also nur in Teilen des Westens statt. Was noch schlimmer ist: Religiöse Interessengruppen nehmen in vielen Ländern immer mehr Einfluss auf die Politik.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele – zum Glück. So hat das Landgericht Köln rechtskräftig die Beschneidung von Knaben als Straftat bewertet. Eine Unsitte, die in jüdischen und islamischen Gemeinschaften zum Standard-Ritual gehört. Viele Gläubige berufen sich auf die Religionsfreiheit. Nur: Was zum Teufel hat die Beschneidung mit Religion zu tun? Nur weil es in alten Büchern so gehandhabt wird, bedeutet dies noch lang nicht, dass das Wegschneiden der Vorhaut sinnvoll ist. Gerade Gläubige müssten doch einsehen, dass Gott die Knaben mitsamt diesem Körperteil nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Wieso soll dann diese Haut plötzlich überflüssig oder gar «böse» sein?"
http://newsnetz-blog.ch/hugostamm/blog/2012/06/28/von-der-unsitte-knaben-aus-religiosen-grunden-zu-beschneiden/"Hingegen warnt der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery vor der Beschneidung und empfiehlt Medizinern, religiös begründete Beschneidungen von Jungen gegenwärtig nicht mehr vorzunehmen. "Wir raten allen Ärzten, wegen der unklaren Rechtslage den Eingriff nicht durchzuführen“, sagte Montgomery der Tageszeitung „Die Welt“.
Nach Montgomerys Ansicht ist das Urteil des Kölner Landgerichts für "Ärzte unbefriedigend und für die betroffenen Kinder sogar gefährlich“. Es bestehe nun die große Gefahr, dass dieser Eingriff von Laien vorgenommen werde. Montgomery: "Allein schon wegen der oft unzureichenden hygienischen Umstände kann das zu erheblichen Komplikationen führen."
http://www.abendblatt.de/politik/article2332864/Gruene-Beschneidung-nicht-grundsaetzlich-eine-Straftat.htmlUnd überhaupt, apropos Ethik und was für OP Ärzte sonst so skrupellos durchführen , die um etliches fragwürdiger sind als Zirkumzision,
tagtägliche Routine und grosses Geschäft.
Wir können nicht obsolete Riten in anderen Kulturen verurteilen und gleichzeit ein in Schönheitswahn und Propaganda verstrikte absolut unethische OP-Kult-Wahn ala Hollywood gutheissen. ist Thema für sich,
Mediziner müssten sich gleichenfalls gegen unnötig rein kulturell/ nicht med. induzierten Eingriff wie Hymenrekonstruktion wehren.
Eigenartige Arroganz und Überheblichkeit gesteuert von: " wir die Aufgeklärten gegen paar Hinterwäldler...." dabei übersehen wir viele eigene kulturelle Irrläufe und Missstände.
aber drum find ich ganzen Auflauf wieder einmal aufgebauscht und absurd,
resp. gibt wichtigeres wo man sich für Menschen- und Kinderrechte und Ethik einsetzen und engagieren könnte.