oldzambo schrieb:Niemand stört sich an all den Tausenden Ge- und Verboten, die es gibt und die auch dauernd neu eingeführt werden.
Was macht jetzt die vorgeschlagenen Verbote/Regeln der Grünen so besonders, dass sich manche daran dermaßen stören?
Weil sie eine Regelungstiefe haben die neu ist; und weil sie empfindlich in die Lebensweise (Ernährung) sehr vieler Menschen eingreifen. Nicht aller weil vegetarisch und vegan ja bereits jetzt "hip" ist, ich kenne aber auch schon erste "Rückkehrer".
Zudem ist der Mensch entwicklungsgeschichtlich nur durch tierische Proteine zu dem geworden, was er heute ist. Ich kenne (echte ,konsequente!) Veganer, die eine Haufen Tabletten schlucken nur um das fehlende Fleisch zu kompensieren, und trotzdem fahlgrau im Gesicht sind. Angeblich geht es ihnen aber wunderbar. Sagen sie zumindest.
Fleisch: Man braucht es nicht drei mal am Tag. Aber es gibt jetzt schon Hilfeempfänger, die in den letzten zehn Tagen ihres Monats ihr Konto überziehen oder eben darben müssen. Die werden dank der GRÜNEN-Verbotsphantasien nie mehr Fleisch essen. Ein weiterer Luxus, den sie sich nicht leisten können, und der sie von den Leuten mit den 5 Autos unterscheidet.
oldzambo schrieb:Die Frage ist WIE man das macht, da wird man - in einer freien Wirtschaft - über den Preis gehen müssen, was auch sonst?
In einer
freien Wirtschaft wird man den Preis nicht regulieren.
oldzambo schrieb:Wenn wir die Tierhaltung so umbauen, dass auch küftige Generationen auf diesem Planeten leben können, wird Fleisch selbstverständlich teurer und wer wenig Geld hat, wird sich selbstverständlich weniger davon leisten können. Das ist aber immer so, wer arm ist, kann sich evtl. gar kein Auto leisten, wer reich ist, hat vielleicht 5 Autos. Da kräht aber niemand danach.
Doch, da krähen welche danach. Du vielleicht nicht, aber früher haben diesbzgl. sogar die GRÜNEN gekräht, soziale Gerechtigkeit.
Heute gilt: Gut ist was dem Klima recht ist, Verwerfungen werden akzeptiert, der Klimazweck heiligt die unsozialen Mittel! Über irgendwelche Fleischdebatten hinaus.
Für mich ist das aber der Einstieg in ein totalitäres Denken bei dem bewusst in Kauf genommen wird, dass Menschen auf der Strecke bleiben. Für die "gute Sache". "Einzel"schicksale eben. Pech gehabt. Aber jedes totalitäre System hatte seine "Ideale", die haben alle mit der "guten Sache" argumentiert. Und alle sind gescheitert ....
Seidenraupe schrieb:Der Unterschied zu politisch- ideologischen Verboten und Vorgaben liegt für mich darin, dass eine Partei diese Verbote erlassen will -- und ich befürchte, der demokratische Meinungsbildungsprozess beschränkt sich dabei weitgehend auf das Kreuzchen bei der Wahl.
Und auf das Abstimmungsverhalten im Bundestag unter Fraktionszwang.
Seidenraupe schrieb:Ich sehe da eher eine Argumentation von oben herab "weil es eben gut ist, muss das jetzt sein"
Und mich stört des Weiteren die Heuchelei, dass führende GRÜNE in ihrem Privatleben mitunter
deutlich von den Vorgaben abweichen, die sie selber für andere lauthals durchsetzen wollen.
Man kann das ins Lächerliche ziehen, ist es aber nicht; es scheint viel mehr symptomatisch für eine gewisse GRÜNEN-Kaste zu sein, nämlich genau die, die es sich leisten kann. Im Grunde sind eben alle käuflich; und manche erkaufen sich dann das "gute Gewissen" zurück in dem sie wenigstens andere drangsalieren, wenn sie selbst schon an ihren eigenen Vorgaben und Verbotsideen scheitern.
CO2 sparen, Bahnfahren, Fleischverzicht, ist eben was für's Volk, nicht für die Elite! Diese Einscheidungen sollen immer nur die anderen über sich ergehen lassen, man selbst hat ja schon genug dadurch "bei getragen", dass man die einschneidende Idee hatte. Und was bedeutet denn schon diese eine Autofahrt für's Klima. Ja, sie bedeutet für sich betrachtet nichts, genau so wie die Millionen anderer Einzelfahrten tagtäglich, egal ob nun von GRÜNEN-Politikern, Grün-Wählern oder dem gemeinen Volk. Aber es ist vor allem letzteres, dass sich endlich mal nicht so anstellen soll!!
Es könnte aber freilich auch noch einen anderen Grund haben, warum man lieber mit dem Auto zum Familientreffen rast statt den Zug zu nehmen; womöglich mag man sich einfach nicht unter's fahrende Volk mischen nur um dann dort auf genau die gesellschaftlichen Verwerfungen zu treffen, für die man jahrzehntelang lauthals gestritten hat!
Seidenraupe schrieb:Ich lasse mich aber gern positiv überraschen und hoffe, das Nichtveganer/Nichtvegatarier dann nicht als AfD-nah betitet werden oder als Fleischidioten.
"Fleischioten" wäre dann wohl der korrekte Begriff, wobei ich die Geisteshaltung der namensgebenden
Covidioten für
extrem beanstandenswert halte (und Du sicher auch
;) ).
oldzambo schrieb:Es ist richtig, wir stecken in einem Dilemma: In Klimaschutzfragen ist die verbleibende Zeit dermaßen knapp, dass eine Diskussion und ein politischer Meinungsbildungsprozess kaum noch möglich ist.
Dafür schaffen wir aber nicht die Demokratie ab.
oldzambo schrieb:Aber auch da muss man sagen: Die Erkenntnisse über den Klimawandel sind ja auch schon ein paar Jahre alt und weder FDP, SPD noch CDU waren in den letzten Jahrzehnten willig, dieses Thema überhaupt anzupacken...
Es ändert sich seit Jahrzehnten etwas zum Guten in Sachen Umweltschutz, auch wenn das damals nicht nicht unter Klimaschutz lief sondern unter Luftverschmutzung, Ressourcenschonung, Müllvermeidung, .... Ich brauche Dir nicht zu sagen, was früher eine Heizung verbraucht hat, wie groß der Stromverbrauch von meinetwegen Kühlschränken war, der Wasserverbrauch von Wasch- und Geschirrspülmaschinen, der Verbrauch von Autos (die zudem keinen KAT hatten), der Verbrauch und die Lautstärke von Düsentriebwerken, und-und-und.
Es hat sich sehr vieles zum sehr viel besseren gewandelt. Und ja, es ist klar, dass es hier weiter gehen muss, aber bitte mit Maß und Ziel und ... Verstand!