Die Grünen verstehen es halt, jetzt auch mehr 'in der Mitte' zu fischen. Eine Frau Baerbock kommt dem ja auch entgegen. Eine zuckersüße Vita, weit ab vom Steinewerferimage eines jungen Fischer passt halt ganz gut zu den Bienchen auf den anderen Wahlplakaten.
Sozialpolitisch hält man sich im Gegensatz zu einer 'Linken' oder einem Kühnert ja auch so weit bedeckt, dass die Oberstudienrätin und der Finanzbeamte nicht um ihre Doppelhaushälfte fürchten.
Auch in der Flüchtlingspolitik relativiert man mittlerweile so weit, dass man in der Mitte landen kann. Aus einem 'Ihr Kinderlein kommet' wurde da ein 'Ihr Kinderlein kommet - aber nur die Lieben dürfen bleiben'.
Da kommt kein Angriff mehr auf breite Bevölkerungsschichten, wie ihn noch die BILD im Veggie Day als Aufreger vermutete, ein Thema das damals schon so nebensächlich war wie ein neues Ziegengehege im Tierpark Bad Münstereifel.
Wenn man andererseits die völlige politische Hilfslosigkeit einer SPD und einer CDU sieht 'Das mit dem Klima und so, das machen wir ab morgen auch' braucht man sich über eine Erosion in der Mitte nicht recht zu wundern.
@TussineldaNatürlich ist die AFD populistisch, dass bestreitet sicher niemand.
Ich finde es aber etwas armselig, die Kritik an dieser Partei ausgerechnet daran festzumachen. Wenn man kritisiert, dass sie für die meisten Themen keinerlei Inhalt haben, finde ich das viel substantieller.
Dass eine vergleichsweise junge Partei Populismus betreibt, um überhaupt größere Mengen von Menschen als Wähler oder Mitglied zu bekommen, liegt aus meiner Sicht mehr in der Natur der Dinge. Auch eine SPD war sicher in ihren Anfangstagen populistisch und hat sicher auch Schlagworte benutzt, die sie heute eher nicht mehr verwenden.
Also würde ich doch eher das Kritikwürdige kritisieren und nicht Oberflächenphänomene.