Bündnis 90/Die Grünen
12.10.2021 um 20:00fischersfritzi schrieb:Nochmal, das ist ihre Position und natürlich kann sie die weiterhin vertreten."Ungerecht" ja, "eklig" nicht.
fischersfritzi schrieb:Nochmal, das ist ihre Position und natürlich kann sie die weiterhin vertreten."Ungerecht" ja, "eklig" nicht.
Quiron schrieb:Ungerecht" ja, "eklig" nicht.Äh ja, ich glaube wir sind uns da einig.
fischersfritzi schrieb:Das ist ihre Position.Das kann dann ja jeder, der rassistische Äußerungen macht. Nur macht es den Unsinn nicht besser und man muss damit rechnen, dass es für eine solche Aussage heftige Kritik gibt
Die muss niemand teilen, die kann sie aber haben.
Alles daran ist auf sehr unangenehme Art normal: Es ist normal, dass Menschen menschenfeindliche Dinge twittern, es ist normal, dass Menschen beleidigt und bedroht werden. Normal im Sinne von: passiert jeden Tag. Besonders unangenehm aber ist, dass im Jahr 2021 immer noch nicht genug Leute verstehen, wie Hetzjagden von Rechten und Rechtsextremen im Internet funktionieren und wie man da nicht mit macht. Dass Rechte und Rechtsextreme sich auf die Tweets von Heinrich stürzen, ist nicht überraschend. Überraschend ist höchstens, wie wenig Menschen, die eigentlich nicht rechts sind, dazulernen, wenn es um Kampagnen von rechts geht.https://www.spiegel.de/kultur/umgang-mit-sarah-lee-heinrich-auf-unangenehme-art-normal-kolumne-a-9cf70884-7cc0-4627-8ee3-5e046430e7ef
Klar kann man über die Soziale-Medien-Kompetenz von 14-Jährigen reden, aber man kann auch über die von Erwachsenen reden. Medienkompetenz bedeutet nicht nur, zu gucken, welche Spuren man im Internet hinterlässt, sondern auch, nicht bei jedem Quatsch mitzumachen.Quelle: ebenda
Im allgemeinen Sprachgebrauch findet ‚Regime‘ mit abwertender Konnotation vor allem für nicht demokratisch gebildete und kontrollierte Herrschaftsformen, etwa für Diktaturen oder Putschregierungen, Verwendung.Wikipedia: Regime
Niemand hat ernsthaft angezweifelt, dass die Tweets der damals 13- oder 14-jährigen Heinrich falsch waren – aber dass Tage später noch darüber geredet wird, liegt daran, dass immer noch zu viele Menschen zu gerne Nazispiele auf Twitter mitspielen.Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/umgang-mit-sarah-lee-heinrich-auf-unangenehme-art-normal-kolumne-a-9cf70884-7cc0-4627-8ee3-5e046430e7ef
Auch Heinrich wehrte sich zunächst mit identitätspolitischen Argumenten: Sie sei in einen Shitstorm geraten, weil Rechte «wohl Bammel vor einer schwarzen, linken Frau» hätten. Tatsächlich wurden die Tweets für rechte Desinformationskampagnen missbraucht. Trotz alledem: Wären vergleichbare Tweets von den Bundesvorsitzenden der Jungen Union oder der Jungen Liberalen aufgetaucht, dann hätten linke Kreise sich wohl kaum mit einer Entschuldigung begnügt.Quelle: https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/der-fall-heinrich-lehrstueck-gruener-doppelmoral-ld.1649871
Vielmehr wird in solchen Fällen regelmässig struktureller Rassismus diagnostiziert
Das gilt auch für die Grünen, die sich nun auf die Naivität der Jugend berufen, gleichzeitig aber das Wahlalter auf sechzehn Jahre absenken wollen.Quelle: https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/der-fall-heinrich-lehrstueck-gruener-doppelmoral-ld.1649871
Groucho schrieb:Aber vielleicht stehen diese in einem ursächlichen Zusammenhang zu einem shitstorm.das wird wohl jeder bestätigen
Je größer der shitstorm, je größer die Wahrscheinlichkeit von Morddrohungen?
fischersfritzi schrieb:Ich denke schon.deswegen ist shitstorm ja so sch+++++
Ich schrieb ja auch, dass sie diejenigen, die Morddrohungen äußern, durch den Shitstorm bestätigt und gestärkt fühlen.
fischersfritzi schrieb:Und natürlich sind die Tweets nur ein vorgeschobener Grund msl den Hass raus zu lassen.wirklich?
Quiron schrieb:Die Gesellschaft als ungerecht zu betrachten, ist eine Haltung, zu der man stehen kann, insbesondere, wenn man als Kind einer alleinerziehenden Mutter auf Hartz-4-Basis aufwachsen muss.wieso soll man die Gesellschaft als ungerecht betrachten, wenn die Mutter ALG II bekommt?
Seidenraupe schrieb:wieso soll man die Gesellschaft als ungerecht betrachten, wenn die Mutter ALG II bekommt?Weil auch die Kinder, wiewohl unverschuldet in diese Situation geraten, den Auflagen von Hartz IV unterworfen sind.
„Hartz 4 ist der größte Scheiß. Als Kind von ALG2 Empfänger*innen, darf man für nicht mehr als 100 Euro im Monat arbeiten, alles darüber wird zu 80 Prozent abgezogen. Kann mir jemand erklären, wie man sich einen Auszug leisten soll, wenn man nichts zurücklegen kann?“, schrieb sie damals.Nun, ich kann mir gut vorstellen, dass das einem heranwachsenden Jugendlichen sehr ungerecht erscheinen muss.
Quiron schrieb:Weil auch die Kinder, wiewohl unverschuldet in diese Situation geraten, den Auflagen von Hartz IV unterworfen sind.dann sollten die Kinder ihre Eltern als ungerecht empfinden ;)
Quiron schrieb:Weil auch die Kinder, wiewohl unverschuldet in diese Situation geraten, den Auflagen von Hartz IV unterworfen sind.Na ja, die Ursache ist meistens in der Familie. Ich sehe es als Verantwortung der Eltern es richtig zu erklären.
Quiron schrieb:Nun, ich kann mir gut vorstellen, dass das einem heranwachsenden Jugendlichen sehr ungerecht erscheinen muss.Erscheinen ja, ist es aber nicht.
Abahatschi schrieb:Erscheinen ja, ist es aber nicht.Man darf halt nur nicht hinterfragen, warum die Mutter noch im Hartz-IV-Bezug klebt obwohl das Kind schon alt und selbstständig genug ist, arbeiten zu gehen. Die ganze Ungerechtigkeit spielt sich ja vor dem Hintergrund ab, dass die ganze Familie ihren Haupt-Lebensunterhalt aus staatlichen Leistungen erhält, in dem System ist eigentlich nicht vorgesehen, dass sich das alles über so lange Zeiträume abspielt, dass das Kinde ernsthaft Probleme kriegt irgendwo mal was anzusparen... dass da 5, 6 oder noch mehr Jahre Hartz-IV-Bezug überhaupt stattfinden ist eigentlich nicht so gedacht.
Seidenraupe schrieb:dann sollten die Kinder ihre Eltern als ungerecht empfinden ;)Da geht es doch gar nicht um Taschengeld oder irgendeine Neiddebatte. Sie hatte doch einen konkreten Vorwurf und dieser ist wahrlich besch..., denn so werden die Kinder praktisch bestraft, obwohl sie nun wirklich nichts für die Arbeitslosigkeit ihrer Eltern können.
Mein Nachwuchs hat jedenfalls Mama und Papa verantwortlich gemacht für die Höhe des Taschengeldes und nicht die Gesellschaft.
Mein Nachwuchs kannte auch die Gründe. warum Mama und Papa keine 50€ rüber gereicht haben .
Bone02943 schrieb:denn so werden die Kinder praktisch bestraft, obwohl sie nun wirklich nichts für die Arbeitslosigkeit ihrer Eltern können.Nein, das ist genau so absurd wie die regelmäßige Diskussion "Grundsicherungsempfänger kriegen das Kindergeld abgezogen". Wer in der Grundsicherung ist, bekommt als Bedarfsgemeinschaft (das schließt die Kinder mit ein) den Mindest-Lebensunterhalt vom Staat. Welches Label da draufklebt, ist eigentlich egal. Es ist strukturell nicht Sinn der Sache, dass man sich irgendwie zu dieser Mindestsicherung "was dazu" verdient, weil das Verbleiben in Mindestsicherung bei gesunden Menschen kein Dauerzustand sein soll, in dem man sich einrichtet. Nebenbei bemerkt sollte die Hauptbeschäftigung von minderjährigen Kindern in einer Bedarfsgemeinschaft so oder so der Schulbesuch sein, oder eine Ausbildung, auch rein vom dafür nötigen Zeitansatz ist es weder gewünscht, noch sinnvoll, noch realistisch möglich, dass die Kinder legal riesige Summen nebenher dazuverdienen. Und man darf auch nicht vergessen: 80% Abzug für alles über 100€ Zuverdienst klingt auf den ersten Blick hart, dafür sind aber auch alle Versicherungen usw. bereits (über die Grundsicherung) bezahlt... Wenn das Kind dann mal seinen Schulabschluss hat und volljährig ist sieht es ja dank BaFöG und Stipendien ganz anders aus, da kann es ja die Bedarfsgemeinschaft verlassen, und darf auch Studentenjob usw. dazuhaben.
Seidenraupe schrieb:dann sollten die Kinder ihre Eltern als ungerecht empfindenHier muss ich widersprechen, dass zb Kindergeld angerechnet wird, ist nicht in Ordnung. Da kann ich sowohl Kinder als auch Eltern verstehen. Ich halte Hartz IV und die Agenda sowieso für totalen Mist und einen Grund, keine SPD oder Grün zu wählen, auch wenn ich nie betroffen war von diesen Dingen.
Bone02943 schrieb:Kinder empfinden sowas als ungerecht.Naja. Kinder empfinden es auch als ungerecht früh ins Bett zu müssen oder die Hausaufgaben vor der PS Zockerei zu machen.
Bone02943 schrieb:Da geht es doch gar nicht um Taschengeld oder irgendeine Neiddebatte. Sie hatte doch einen konkreten Vorwurf und dieser ist wahrlich besch..., denn so werden die Kinder praktisch bestraft, obwohl sie nun wirklich nichts für die Arbeitslosigkeit ihrer Eltern können.ja, was kann ich jetzt als Teil der Gesellschaft und des Staates BRD dafür, dass die Mutter der jungen Frau ALG II bezogen hat und der Vater offensichtlich an der Erziehung nicht hälftig beteiligt war?
abberline schrieb:Hier muss ich widersprechen, dass zb Kindergeld angerechnet wird, ist nicht in Ordnung.wie mein vorredner schon schrieb:
Bone02943 schrieb:Kinder empfinden sowas als ungerecht. Als würde Geld, was ihnen zusteht, abgezogen.Eltern(teile) empfinden das als ungerecht und geben dieses GEfühl an ihre Kinder weiter