Bündnis 90/Die Grünen

Seegurke schrieb:Richtig, man kann und darf es nicht zweckgebunden verwenden, denn das würde gegen das Nonaffektationsprinzip verstoßen. Das Geld geht im Landeshaushalt auf und die Verwendung kann damit nichtmehr nachverfolgt und nachgewiesen werden. Das ging nur bei der Mineralölsteuer, denn diese war zweckgebunden

Toll, und damit hat man mehr Geld im Topf zur Verfügung und kann dann auch mehr für Klimaschutz und Bildung einsetzen. Woher der einzelne Euro kommt, lässt sich nicht mehr feststellen. Frau Roth hat recht und deine Behauptung, sie würde lügen, bleibt eine durchsichtige Unterstellung.

Quiron schrieb:Toll, und damit hat man mehr Geld im Topf zur Verfügung und kann dann auch mehr für Klimaschutz und Bildung einsetzen.

Statt Steuern zu erhöhen, sollten sie lieber massiv Schulden aufnehmen und damit die wichtigsten Baustellen angehen. Das hat den Vorteil, dass wir dann wegen der höheren Schuldenquote weniger an die EU und andere Länder zahlen müssen und mehr von dem selbst erwirtschafteten Geld auch im Land bleibt.

Quiron schrieb:Willst du Steuern an sich in Frage stellen?

Die Höhe allerdings. Steuern sind staatlich legitimierter Raub, manchmal für einen guten Zweck.

Quiron schrieb:sind noch nicht einmal von den Grünen initiiert worden.

Die waren da ja auch nicht an der Regierung - Hups, Moment mal, ist BW nicht grün regiert und auch Berlin als Steuerversenkungsloch Nummer 1 RRG-regiert?

Na sowas.

Und außerdem - aus dem Trog fressen die Schweine. Bisher habe ich keinen Grund anzunehmen, dass die Grünen besonders moralischer wären.

Seegurke schrieb:Statt Steuern zu erhöhen, sollten sie lieber massiv Schulden aufnehmen und damit die wichtigsten Baustellen angehen. Das hat den Vorteil, dass wir dann wegen der höheren Schuldenquote weniger an die EU und andere Länder zahlen müssen und mehr von dem selbst erwirtschafteten Geld auch im Land bleibt.

Und warum nicht gleich so? Das ist eine sachliche Argumentation, mit der man etwas anfangen kann Statt dessen war es dir wichtiger, auf Frau Roth einzuprügeln, obwohl sie nichts grundsätzlich Unwahres gesagt hat. Und sowas stört mich.

@EinElch

EinElch schrieb:Die Höhe allerdings. Steuern sind staatlich legitimierter Raub, manchmal für einen guten Zweck.

Raub wäre es, wenn sie es dir aus den Händen rissen. Aber zumindest die Einkommenssteuer ist Geld, das du nie zu sehen bekommst. Ich sehe das insofern gelassen, da mich das interessiert, was am Ende herauskommt, nicht das, was ich theoretisch bekommen hätte.

Nun, was die Vermögenssteuer betrifft, habe ich da tatsächlich mehr Bedenken. Andererseits ist das nur ein Punkt unter vielen für die Wahlentscheidung.

EinElch schrieb:Die waren da ja auch nicht an der Regierung - Hups, Moment mal, ist BW nicht grün regiert und auch Berlin als Steuerversenkungsloch Nummer 1 RRG-regiert?

Als Stuttgart21 beschlossen wurde, waren in Baden-Württemberg CDU und FDP an der Regeirung. Und als die gewählt wurden 2006 war das Thema Stutgart21 tot. Kein Wähler hat damals geahnt, was da auf Stuttgart zukommt. Die Grünen, einmal gewählt, können nur die Scherben zusammenkehren, aber der Volksentscheid ging anders aus, und hätten die Grünen nun den expliziten Willen des Volkes ignorieen sollen?

Nun, die Berliner Schulden-Historie habe ich jetzt nicht im Kopf, aber sie dauert sicher länger an, als seit 2016, und erst ab da regieren die Grünen wieder mit (neben dem Zwischenspiel von 2001 bis 2006). Davor war es eine Große Koaltion und davor Rot-Rot. Also ziemlich durcheinander.

EinElch schrieb:Und außerdem - aus dem Trog fressen die Schweine. Bisher habe ich keinen Grund anzunehmen, dass die Grünen besonders moralischer wären.

Gut, wenn du das denkst, dann darfst du aber auch nicht erst anfangen, mit Moral zu argumentieren.

Quiron schrieb:Raub wäre es, wenn sie es dir aus den Händen rissen. Aber zumindest die Einkommenssteuer ist Geld, das du nie zu sehen bekommst. Ich sehe das insofern gelassen, da mich das interessiert, was am Ende herauskommt, nicht das, was ich theoretisch bekommen hätte.

Für einen Arbeitgeber sind es aber reale Kosten der Arbeitskraft, auch wenn der Arbeitnehmer dieses Geld nie zu sehen kriegt. Wenn dieses Delta zu groß wird hat das problematische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, weil Arbeitsstellen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu teuer und zu unattraktiv werden. Ganz praktisch im Alltag äußert sich das an absurden Szenarien wie Handwerkern, die den Lohn von einem Arbeitstag brauchen, um selbst eine einzelne Handwerkerstunde "einzukaufen".

@Quiron

Ich war jahrelang Freiberufler, und ja, das Finanzamt reißt es dir praktisch aus den Händen :D

bgeoweh schrieb:Für einen Arbeitgeber sind es aber reale Kosten der Arbeitskraft, auch wenn der Arbeitnehmer dieses Geld nie zu sehen kriegt. Wenn dieses Delta zu groß wird hat das problematische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, weil Arbeitsstellen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu teuer und zu unattraktiv werden. Ganz praktisch im Alltag äußert sich das an absurden Szenarien wie Handwerkern, die den Lohn von einem Arbeitstag brauchen, um selbst eine einzelne Handwerkerstunde "einzukaufen".

Kein Widerspruch von meiner Seite zur grundsätzlichen Problematik von Lohnnebenkosten. Ich hatte natürlich die Aussage

EinElch schrieb:Die Höhe allerdings. Steuern sind staatlich legitimierter Raub, manchmal für einen guten Zweck.

von @EinElch zuvörderst aus der Sicht von Arbeitnehmern und Verbrauchern bezogen verstanden und deswegen an die Einkommenssteuer gedacht, weil sich erfahrungsgemäß die meisten Leute darünber beklagen. Er kann mich da gerne korrigieren.

EinElch schrieb:Ich war jahrelang Freiberufler, und ja, das Finanzamt reißt es dir praktisch aus den Händen :D

Tja, dann magst du es gerne als Raub bezeichnen. Aber bedenke, dass zumindest der Umsatzsteueranteil nie dir gehört hat.

bgeoweh schrieb:Für einen Arbeitgeber sind es aber reale Kosten der Arbeitskraft, auch wenn der Arbeitnehmer dieses Geld nie zu sehen kriegt.

EinElch schrieb:. Steuern sind staatlich legitimierter Raub,

Wem wird es denn nun weg genommen?

Dem Arbeitgeber oder dem Arbeitnehmer?

Seegurke schrieb:Statt Steuern zu erhöhen, sollten sie lieber massiv Schulden aufnehmen und damit die wichtigsten Baustellen angehen.

Die Grünen wollen ja weg von der schwarzen Null! Es sind eher andere, die auf diese bestehen.

mfg
kuno

Groucho schrieb:Dem Arbeitgeber oder dem Arbeitnehmer?

Dem Arbeitnehmer - er muss schließlich auch die sog. Arbeitgeberanteile erarbeiten.
Der Arbeitgeber sieht nur die Summe als Personalkosten, es ist ein absolutes Märchen dass der Arbeitgeber diese zahlt...da bemühen sich Politiker um diese Unterscheidung sonst könnte dem "dummen" Bürger dämmern wie er ausgenommen wird.

Abahatschi schrieb:Dem Arbeitnehmer - er muss schließlich auch die sog. Arbeitgeberanteile erarbeiten.

De facto schmälert die Abgabe nur den vom Arbeitgeber abgeschöpften Mehrwert. Aber wo wir schon bei Märchen sind: Eigentlich sind die Begriffe Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der bürgerlichen Wirtschaftslehre auch vertauscht.

paranomal schrieb:De facto schmälert die Abgabe nur den vom Arbeitgeber abgeschöpften Mehrwert.

Es ging darum wer durch Steuern und Abgaben vom Staat abgezockt wird.
Und: es schmälert gar nichts, weil man durch Absetzen weniger Steuern auf den Gewinn zahlt.

paranomal schrieb:Aber wo wir schon bei Märchen sind: Eigentlich sind die Begriffe Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der bürgerlichen Wirtschaftslehre auch vertauscht.

Papperlapapp. Rhetorik der ewig Unzufriedenen weil der Kapitalismus ihre Wünsche nicht leistungslos erfüllt.

Groucho schrieb:Wem wird es denn nun weg genommen?

Jedem der besteuert wird, was bei der plakativen These "Steuern sind staatlicher Raub" auch vollständig logisch ist.
Wenn ich als Arbeitnehmer Steuern zahle, beraubt der Staat mich, wenn ich als Arbeitgeber Steuern zahle, beraubt er mich, der Raub hat nichts mit der Position oder dem Arbeitsverhältnis zu tun, sondern mit den Steuern. Sonst hätte ich gesagt, "Arbeitnehmer/geber zu sein ist, wie bestohlen zu werden."
Hab ich aber nicht, daher erübrigt sich deine Frage mit minimalen Kenntnissen von Subjekt, Prädikat und Objekt.

EinElch schrieb:Wenn ich als Arbeitnehmer Steuern zahle, beraubt der Staat mich, wenn ich als Arbeitgeber Steuern zahle, beraubt er mich, der Raub hat nichts mit der Position oder dem Arbeitsverhältnis zu tun, sondern mit den Steuern.

Wer will die Steuern?
Der Staat.
Du willst staatenlos sein.
Das geht und ist legitim.

Kann man machen.

@eckhart

Wie häufig hat das was du schreibst wenig mit dem gesagten zu tun.

Raub beinhaltet aber nur den Diebstahl. Jeder Arbeitnehmer und Arbeitgeber erhält für seine Angaben Gegenleistungen.

Manche Direkt:
Krankenkasse
Arbeitslosenversicherung
Rentenversicherung

Manche indirekt:
Infrastruktur
Polizei
Feuerwehr
Schulwesen usw.

Ob das im Verhältnis steht kann man diskutieren, aber es ist nicht "Nichts " was man erhält

EinElch schrieb:Wie häufig hat das was du schreibst wenig mit dem gesagten zu tun.

Ich habe keine Probleme zu verstehen, was er meint.

eckhart schrieb:Du willst staatenlos sein.

Vielleicht sollte sich solche Leute der Ideologie der Reichsbürgern anschließen oder gleich einen eigenen Staat gründen und sich zum König krönen lassen und dann festlegen, ob Steuern entrichtet werden sollen oder nicht?

Abahatschi schrieb:Es ging darum wer durch Steuern und Abgaben vom Staat abgezockt wird.

Komisch, wenn der Staat Steuern vom Bürger nimmt, ist es Abzocke, aber wenn der Immobilienheini durch viel zu hohe Mieten den Mieter abzockt, ist alles cool. Genau mein Humor. :D

kuno7 schrieb:Die Grünen wollen ja weg von der schwarzen Null! Es sind eher andere, die auf diese bestehen.

So ist es. Dennoch glaube ich nicht, daß der Johannes jetzt die Grünen wählen wird.

EinElch schrieb:Steuern sind staatlich legitimierter Raub

Wer das so empfindet, sollte vielleicht den Staat verklagen und so sein mit Schweiß und Tränen erarbeitetes Geld zurück holen.

EinElch schrieb:Steuerversenkungsloch

Ist für mich die Union.

peekaboo schrieb:Komisch, wenn der Staat Steuern vom Bürger nimmt, ist es Abzocke, aber wenn der Immobilienheini durch viel zu hohe Mieten den Mieter abzockt, ist alles cool. Genau mein Humor.

Beim Staat kommst nicht aus, beim Vermieter schon. Ich habe schon immer empfohlen selbst zu bauen, dann hat der Miethai gar nichts von einem. Aber das wäre ja wieder Arbeit und etwas wo man selbst Verantwortung übernommen muss, das ist schwierig nicht wahr?
Haben wir gelacht.

Abahatschi schrieb:Papperlapapp. Rhetorik der ewig Unzufriedenen weil der Kapitalismus ihre Wünsche nicht leistungslos erfüllt.

Jaja, geht ja gar nicht, dass man dich aus deinem meritokratischen Wunschtraum reißt.

Abahatschi schrieb:Und: es schmälert gar nichts, weil man durch Absetzen weniger Steuern auf den Gewinn zahlt.

Diese Rückerstattung macht das ganze aber nicht zum Betrug. Auch wenn die INSM und andere wirtschaftsliberale Demagogen gerne das Narrativ vom gemeinsamen Kampf der Klassen gegen den Staat heraufbeschwören möchten, beruht diese Erzählung lediglich auf der isolierten Betrachtung eines willkürlich herausgegriffenen Verhältnisses im kapitalistischen Verwertungsprozess.