Bündnis 90/Die Grünen

@Fedaykin
@bgeoweh
Ist ein interessantes Thema, aber gehört hier eben nicht her. Esoteriker sammeln sich zur Zeit auch eher unter der Flagge von dieBasis als bei den Grünen, ich sehe die also auch nicht im „Nahfeld“. Obwohl ich selbst ziemlich esoterisch unterwegs bin, ist das unter den Grünen doch eher die große Ausnahme.

paxito schrieb:Wo ist diese Haltung kontraproduktiv? Bei was?

Weil diese Haltung quasi-religiös ist und versucht ein Problem dadurch zu lösen, dass man das (übrigens überaus menschliche Konstrukt) Natur fetischisiert, also in dem man ihr Eigenschaften zuschreibt, die sie nicht hat. Dieser Mensch-Natur-Dualismus ist ideengeschichtlich genauso nachvollziehbar wie problematisch, aber keinesfalls über das Subtrahieren der Gattung Mensch aus der Gleichung zu lösen. Denn das bedeutet auf zweckrationale Naturbeherrschung mit dem Ruf nach Primitivismus zu reagieren. Man tut dann gerne so als hätte der Mensch sich von der Natur entfremdet, dabei ist die UNterscheidung von Mensch und Natur ein wichtiger Moment in der Historie der Menschwerdung. Auch wenn der Mensch sich aus dieser Perspektive "Naturzwängen" und "Naturgewalten" ausgesetzt sieht, so ist dies kein beidseitiger Antagonismus. Das Problem ist also tatsächlich ein falsches Bewusstsein vom Verhältnis zur Natur und nicht das Verhältnis zur Natur selbst.

@paranomal
Gleiches auch zu dir. So sehr mich das Thema reizt und ich widersprechen wollte, hier ist das leider völlig deplatziert. Ich möchte aber meinen Widerspruch zu Protokoll geben ;)

paxito schrieb:Ist ein interessantes Thema, aber gehört hier eben nicht her.

Finde ich schon. Grüne und ihre (offensichtlichen) Wähler agieren fast wie Fundamentalisten einer Religion…wir haben Recht…wer nicht unsere Meinung ist, ist böse…man soll dies und das, aber das ist kein Verbot usw.

Abahatschi schrieb:Grüne und ihre (offensichtlichen) Wähler agieren fast wie Fundamentalisten einer Religion

Der Unterschied zwischen Religion und Politik ist aber, das man politische Ziele begründen und belegen kann. Das klappt bei der Religion meistens nicht, weil man es da einfach glauben muss. Somit ist dein Einwurf etwas deplaziert

Oder kennst du grüne Positionen, die allein auf dem Glauben beruhen?

Fedaykin schrieb:Erstmal haben sie uns in diese moderne Welt geführt. Und jetzt muss man die negativen Effekte in den Griff kriegen.

Wenn man noch kann. Und wenn der Wille da ist. Ist er das?

Den Weg in die Moderne hat man also mit hemmungslosen Verbrauch von Kohle und Öl und den damit verbundenen negativen Folgen erkauft. Die Menschen im Zeitalter der Industrialisierung konnten das womöglich nicht vorhersehen. Auf dem weiteen Weg in noch modernere Zeiten sollte man diesen Fehler vielleicht aber nicht unebdingt wiederholen.

Fedaykin schrieb:Immerhin hat man früher der Natur noch weniger getan, aber hielt nicht ab von Erdbeben und Co..

Angesichts der derzeitigen Situation fällt dir nichts anders ein als Erdbeben?

Abahatschi schrieb:Finde ich schon. Grüne und ihre (offensichtlichen) Wähler agieren fast wie Fundamentalisten einer Religion…

Das gebe ich so an die Marktradikalen weiter, das wirkt auf mich genauso fundamentalistisch und religiös. Abgesehen davon darfst du das gerne so sehen, mit einem „Gaia“Glauben hat es aber selbst dann nix zu tun.

Quiron schrieb:Wenn man noch kann. Und wenn der Wille da ist. Ist er das?

Es gibt immer Wege, Geo-Engineering als letzte Möglichkeit

Quiron schrieb:damit verbundenen negativen Folgen erkauft. Die Menschen im Zeitalter der Industrialisierung konnten das womöglich nicht vorhersehen. Auf dem weiteen Weg in noch modernere Zeiten sollte man diesen Fehler vielleicht aber nicht unebdingt wiederholen.

Macht man doch nicht

Fedaykin schrieb:Es gibt immer Wege, Geo-Engineering als letzte Möglichkeit

Als letzte Möglichkeit nach was? Nachdem man andere Konzepte schlechtgeredet, verteufelt oder gar sabotiert hat? Wenn ich jetzt schon sehe, welche Widerstände mit den aberwitzigsten Argumenten gegen einfache Windräder vorgebracht werden.

Nichts gegen Geo Engineering. Um so mehr Möglichkeiten gegen den Klimawandel eröffnet werden, um so besser. Aber ich ziehe derzeit funktionsfähige technische Möglichkeiten, die den CO2-Austsoß heute reduzieren irgendwelchen Konzepten vor, die irgendwann in der Zukunft vielleicht einmal bereits erzeugtes CO2 mühsam wieder einfangen sollen allemal vor.

Fedaykin schrieb:Macht man doch nicht

Ja, das sieht man an der Kernenergie. Kein Konzept, was man mit dem anfallenden Müll anfangen soll, außer es für Millionen Jahre irgendwo zu verbuddeln, in der Hoffnung, dass irgendwann mal eine technische Lösung dafür gefunden wird. Und ab und zu ein Kraftwerk, das warum auch immer außer Kontrolle gerät, meistens aus Gründen, mit denen keiner gerechnet hat Unberechenbar eben. Das nenne ich negative Folgen.

Ich bin gerade an einem DKP-Plakat vorbei gegangen und ich muss sagen, es hat mich richtig gejuckt. Nicht in den Fingern, mehr in de Fußspitzen (Aufkleber hatte ich keinen dabei).

Aber ich habe mir gesagt: "Captain Germanica, willst Du Dich wirklich auf dieses Niveau stellen?", und ich habe mir geantwortet "Nein, denk an Dein demokratisches Gewissen!", und bin unverrichteter Dinge weiter gegangen.

War das falsch???

Nein. Manches muss man halt aushalten. Auch wenn es schwer fällt. Das ist Demokratie. Denke einfach an etwas Schönes und gleich geht es dir besser.

Cpt.Germanica schrieb:Ich bin gerade an einem DKP-Plakat vorbei gegangen und ich muss sagen, es hat mich richtig gejuckt. Nicht in den Fingern, mehr in de Fußspitzen (Aufkleber hatte ich keinen dabei).

Tatsächlich finde ich alleine die Gewaltphantasien gegenüber Dingen des politischen Gegners schon Recht verstörend.

Ich bin auch kein Freund der AfD, aber deren Plakate jucken mich so gar nicht...

Aus gegebenem Anlass, hatte eben eine Diskussion bzgl "SUV".
2021 finde ich es nur noch anstrengend und dämlich sich so auf SUV einzuschiessen.

Denn, es ist lediglich Symbolpolitik.

Um was geht es denn?
Die Größe der Autos? Wieso fokussiert man sich dann nicht auf Vans und Hochdachkombi, welche oft größer sind.

Geht es um den Verbrauch? Wieso konzentriert man sich nicht auf Limousinen oder Coupés welche nachweislich mehr verbrauchen ?

Es geht um Symbole, eine Symbol-Politik die man nicht ernst nehmen kann.

capspauldin schrieb:2021 finde ich es nur noch anstrengend und dämlich sich so auf SUV einzuschiessen.

Liegt wohl eher an der gefühlten Omipräsenz der Fahrzeuge, als in irgendwas technischem.

capspauldin schrieb:Es geht um Symbole, eine Symbol-Politik die man nicht ernst nehmen kann.

Öhm, was genau für eine Symbolpolitik? Gibt es irgendwo ernsthafte Bestrebungen gezielt SUVs zu verbieten/reglementieren o.ä.? Oder setzen nicht alle politischen Bestrebungen genau da an, wo du es willst? Gewicht und Verbrauch? Klar, falls du da jetzt so eine sinnlose „die bösen SUV Fahrer Diskussion“ hinter dir hast, verstehe ich deinen Unmut. Geht mir wahrscheinlich ähnlich mit der x.ten „die Grünen wollen die DDR 2.0“ Diskussion. Völlig verdreht und an der Realität vorbei, in beiden Fällen.

CO2-Ausstoß hat einen Preis bekommen, den Rest regelt der Markt. d.h. wer sich ein SUV leisten kann, der darf es fahren. Wenn ab 2030 eh keine Verbrenner mehr zugelassen werden, dann gibt es nur noch E-SUVs und gegen die hat doch keiner was oder?

paxito schrieb:Liegt wohl eher an der gefühlten Omipräsenz der Fahrzeuge, als in irgendwas technischem.

Also gibt es keinen Anhaltspunkt, dafür arbeitet man sich aber noch bis heute gerne an den SUV ab.

frivol schrieb:d.h. wer sich ein SUV leisten kann, der darf es fahren. Wenn

Und den Familienvan muss man sich dann auch leisten können?
Dem Radweg ist es egal ob ein Van oder SUV im Weg steht.

capspauldin schrieb:Und den Familienvan muss man sich dann auch leisten können?

Jedes Auto muss man sich leisten können, aber die Erwartung ist ja das bis 2030 es nur noch Neuzulassungen für Elektroautos gibt. D.h. dann kann man Verbrenner nur noch als Gebrauchte fahren. Und durch den steigenden CO2-Preis kann sich dann nicht mehr jeder den Spaß mit einem Verbrenner zu fahren leisten. Egal ob nun SUV, Van oder normal

capspauldin schrieb:Wieso fokussiert man sich dann nicht auf Vans und Hochdachkombi, welche oft größer sind.

Man könnte sich mal an den Dreckschleudern abarbeiten, die gerne gemütlich ausgebaut als Wagenburg dienen. Wenn da einer so eine Schüssel anschmeißt, kommt da Feinstaub für ein halbes Jahr aus dem Schornstein...

frivol schrieb:CO2-Ausstoß hat einen Preis bekommen, den Rest regelt der Markt. d.h. wer sich ein SUV leisten kann, der darf es fahren.

Ich bin da noch nicht ganz sicher, ob ich es gut finde, dass die beschränkten und verbleibenden Ressourcen von reichen Leuten aufgekauft werden dürfen, um sich eine fette Spritschleuder zu halten, während die Ärmeren ihre Bude nicht mehr über 17°C bekommen im Winter...

oldzambo schrieb:Ich bin da noch nicht ganz sicher, ob ich es gut finde, dass die beschränkten und verbleibenden Ressourcen von reichen Leuten aufgekauft werden dürfen, um sich eine fette Spritschleuder zu halten

So funktioniert eben unsere Welt, wer Geld hat kann sich alles leisten. Dafür kann man den CO2-Ausstoß über die CO2-Steuer wieder ausgleichen, d.h. der Staat kann mit dem Geld erneuerbare Energien fördern oder einfach Bäume pflanzen.

oldzambo schrieb:während die Ärmeren ihre Bude nicht mehr über 17°C bekommen im Winter...

Das ist wieder eine politische Entscheidung, wieviel Geld die Hartzer bekommen für Strom und Heizung, oder ob nur ein warmer Pullover empfohlen wird. Da kann die Politik aber auch die CO2-Kosten dem Vermieter aufbrummen, dann kann der sich ausrechnen, wann ein Umstieg auf eine Heizung mit erneuerbarer Energie sich lohnt.

Das sind immer so Übergangsperioden, wo nicht immer alles ganz fair ist und die Energiewende Geld kostet. Aber am Ende ist klar das ab 2030 keine Verbrenner-Autos mehr zugelassen werden, alle Häuser isoliert werden müssen und die Heizungen nach und nach gegen erneuerbare Energien ausgetauscht werden. Bis 2050 soll Deutschland dann CO2-neutral sein.

Gestritten wird nur um die genauen Zahlen, also wie hoch CO2-Steuer genau und ab welchem Jahr gilt dann was.

cejar schrieb:Tatsächlich finde ich alleine die Gewaltphantasien gegenüber Dingen des politischen Gegners schon Recht verstörend.

Dann hast du aber zuletzt eine Riesenchance verpasst dich gegen Gewaltausübung in Form von Wahlplakatschändung zu positionieren.

Irgendwie .... schon recht verstörend. Aber es war ja nicht der "politische Gegner" .... :D