Bündnis 90/Die Grünen

Fedaykin schrieb:Tja da gibt es viele Gründe. Aber ja, sind die Menschen die auf der Straße fahren nicht dann disselben die den Freiraum angeblich haben?

Auf den meisten Straßen stehen Blechkisten ohne Ende. Im Regelfall sogar 23h am Tag. Dieser Platz ist versiegelt und wird durch den menschlichen Kothaufen einer anderen Nutzung entzogen.

Mehr Freisitze für die Bewohner und Kleinbetriebe.

Cpt.Germanica schrieb:Es gibt Straßen, die sind extra für Autos gebaut worden.

Wir reden von Stadtstrassen und nicht von Autobahnen.

Cpt.Germanica schrieb:Straßen sind kein Gott gegebener "Freiraum" sondern von Menschen für Menschen gebaut und einem bestimmten Zweck gewidmet.

Der Zweck ist aber nicht Autofahren alleine.

Cpt.Germanica schrieb:Damals haben sich die Menschen sehr an Pferdeäpfeln gestört.

Ja, heute ist es Gestank und Lärm. Die Bedürfnisse wandeln sich.

bgeoweh schrieb:wenn man keine zeitgemäßen Fortbewegungsmittel hat, muss man sein halbes Leben an Infrastruktur aus dem Kaiserreich ausrichten.

Was ist denn zeitgemäß?

Unsere gesamten inneren Stadtstrukturen sind aus der Kaiserzeit. Schaue Dir doch bitte die Bauzeiträume der Wohnhäuser an. Ich selbst wohne in einem Haus, was 1895 errichtet wurde (keine Innenstadt).

Die Stadtplanungen für Neubauten auf der grünen Wiese haben auch zu DDR-Zeiten breite Straßen vorgesehen - aber auch den ÖPNV leistungsfähige Trassen enthalten. Meist sogar noch als erstes, bevor überhaupt eine Wohnung stand.

SvenLE schrieb:Dieser Platz ist versiegelt und wird durch den menschlichen Kothaufen einer anderen Nutzung entzogen.

Alter Verwalter.... Deine Ausdrucksweise läßt arg zu wünschen übrig.
Straßen wurden für die aufkommende Mobilität gebaut, zumindest in den meisten Fällen. Nicht nur Autobahnen sind dafür gedacht gewesen.. auch Landstraßen rsp. Schnellstraßen. Mobilität hat die Welt zusammen wachsen lassen.

SvenLE schrieb:aber auch der Park- und Lieferverkehr.

Was ist den Parkverkehr? Fahren im Stand…brumm brumm…Motor laufen lassen?
Ach, in zweiter Reihe parken!

Gwyddion schrieb:Straßen wurden für die aufkommende Mobilität gebaut, zumindest in den meisten Fällen. Nicht nur Autobahnen sind dafür gedacht gewesen.. auch Landstraßen rsp. Schnellstraßen. Mobilität hat die Welt zusammen wachsen lassen.

Mobilität ist aber nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit Autofahren.

Straßen, außer Autobahnen und Kraftfahrstraßen, sind nun mal nicht ausschließlich für Autos da und sie wären auch für Nicht-Autofahrer um einiges sicherer, wären darauf weniger Autos unterwegs bzw. würden weniger Autos darauf oder daran abgestellt.

Von den zahlreichen versiegelten Flächen für Parkplätze will ich gar nicht erst anfangen. Autos sind schon ziemliche "Platzfresser" und so, wie es aktuell läuft, wird es mit der hauptsächlich auf Kraftverkehr ausgerichteten Stadt- und Verkehrsplanung kaum weitergehen können. Was aber nicht heißt, dass jeder immer und überall aufs Auto verzichten soll.

Und mal wieder auf Straßen unterwegs zu sein, ohne die permanente Angst, von einem Auto erwischt zu werden, wäre für mich als vorwiegend Radfahrende wirklich ein Traum.

Abahatschi schrieb:Was ist den Parkverkehr?

Die StVO spricht vom "ruhenden Verkehr" - heißt Nutzung öffentlicher Flächen und Parkplätze. Das zählt tatsächlich als Verkehrsteilnahme, deswegen darfst du z.B. ein unversichertes KFZ, oder eines ohne TÜV nicht auf öffentlichen Parkplätzen abstellen. Du wirkst ja in den allen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung stehenden Raum ein, nicht zuletzt als Gefahrenquelle.

Lotte49 schrieb:Mobilität ist aber nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit Autofahren.

Nein. Aber wenn man sich die Geschichte des Automobils anschaut, dann weis man ungefähr warum soviele Straßen gebaut wurden.
In Europa sind die Straßen gerade in den Städten doch eher noch der Bebauung angepaßt, in den USA kann man jedoch erkennen, das die Städte nach Verkehrswegen ausgerichtet wurden.

Natürlcih muß man Mobilität neu denken, neu definieren und auch entsprechende Lösungen präsentieren.
Eine gute Lösung haben wir in Wuppertal mit der Schwebebahn... meist dem Flußverlauf folgend. Ohne Stau und zügig durch´s Tal.
Mit Monorail-Systemen ( gab derartiges in klein einst im Phantasialand ) könnten die Straßen entlastet werden.
Ebenso entlasten U- und S-Bahnen den städtischen Verkehr. Ich bezweifele aber das E-Autos weniger Parkfläche in Zukunft verbrauchen wie die "stinkenden" Vergaser. Auch E-Autos wollen geparkt sein ( am besten in der Nähe einer Ladesäule ).

Lotte49 schrieb:Und mal wieder auf Straßen unterwegs zu sein, ohne die permanente Angst, von einem Auto erwischt zu werden, wäre für mich als vorwiegend Radfahrende wirklich ein Traum.

Dafür gibt es bei uns in Wuppertal z.B. die Nordbahntrasse... von Ost bis West kann man mit dem Rad, zu Fuß oder per Skatebord die Stadt durchqueren. Gefahrlos soweit man nicht die Fußgänger überradelt.

https://wuppertalbewegung.de/nordbahntrasse
https://wuppertalbewegung.de/schwarzbachtrasse

Einst fuhren dort Trams...

Mensch, der Trittin tritt in die Pedale (Welch Wortspiel!) und kommt in meiner Heimatstadt vorbei.

Irgendwelche Fragen, die es da zu stellen gilt?

SvenLE schrieb:Auf den meisten Straßen stehen Blechkisten ohne Ende. Im Regelfall sogar 23h am Tag. Dieser Platz ist versiegelt und wird durch den menschlichen Kothaufen einer anderen Nutzung entzogen

Du erwartest doch nicht das ich auf dem Niveau ernsthaft verkehr Infrastruktur von Berlin diskutiere

Paradox es steht soviel rum... Aber die Straßen sind ständig voll?

SvenLE schrieb:Die Stadtplanungen für Neubauten auf der grünen Wiese haben auch zu DDR-Zeiten breite Straßen vorgesehen - aber auch den ÖPNV leistungsfähige Trassen enthalten. Meist sogar noch als erstes, bevor überhaupt eine Wohnung

Aja der Traum der DDR.

Mmh wir bauen keine Städte auf der grünen Wiese. Sondern über organische Strukturen

Nun wenn man den opnv dermaßen ausbaut sollte es sich ja von alleine erledigen

Abahatschi schrieb:Sag nicht Annalena, dann sprechen wir über Kobolde..

Ahaha. Witzig. Auch nach der hundertsten Wiederholung. Haben Witze ja generell so an sich, dass sie mit zig-facher Nacherzählung immer witziger werden. Wie jeder weiss, gilt das vor allem für richtig schlechte Witze.
Nur immer so weiter, @Abahatschi, wer echte Argumente nicht kann, sollte die Leute wenigstens zum Lachen bringen.
Ahaha.

paxito schrieb:wer irgendwelche irren Aussagen von Einzelpersonen sucht die in einer Partei sind, wird reiche Ernte finden. Kann man machen, wenn man daran Freude hat.

Es ist schlimm genug, wenn man Politikern vertrauen soll, bei all dem was sie nicht sagen. Aber wenn jetzt auch noch gesagt wird, dass man auf keinen Fall dem glauben soll, was die Politiker sagen - dann ist jegliche Glaubwürdigkeit dieser Partei hinüber.

"Keine Angst, der spielt nur!" wenn der bissige Riesenhund auf einen zustürmt.
"Keine Angst, die ist nur irre!" wenn die grüne Verkehrspolitikerin zugibt, dass sie möchte, dass die Menschen keine Autos mehr besitzen.

Wer's glaubt, wird in Zukunft wie im Mittelalter laufen oder Baerbock's Lastenfahrrad fahren. Viel Spass!

Lotte49 schrieb:Mobilität ist aber nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit Autofahren.

stimmt, man kann auch Pferde, Esel, Maulesel und wer es exotischer liebt, Kamele oder Dromedare zur Fortbewegung und zum Lastentransport nutzen. Soweit ich weiß, sind die genannten Tiere allesamt Vegetarier, denen machen 52 veggy wochen im Jahr nix aus.
Damit reiten wir dann zum Bio Denns und binden die davor mit nem Sackerl Ökohafer an.


btw, was haben die Römer gebaut, als sie gen Norden zogen um die dort lebenden wilden Stämme zu zivilisieren?
Was haben die Bürger Pompeiis vor 2000 Jahren gebaut?
so was Irres wie Straßen, zB die via Claudia Augusta. Die fanden das richtig geil, sich mit ihren Kutschen statt über Schlaglochpisten auf richtigen "Fern" Straßen fortzubewegen ;)
Waren das noch zeiten ....

Mit den Straßen und einer funktionierenden Verwaltung kam sogar ein bisschen zivilisatorischer Fortschritt nach Norden

ich bin mir nicht ganz sicher, ob man das so bedenkenlos hinnehmen sollte, ich meine den Rückbau von Straßen....
Im Notfall kommt da keine Rettung mehr durch, wenn überall (ich beschränke mich auf eine Stadt) Findlinge wie kurz nach der letzten Eiszeit Berliner Straßen blockieren.

Und sollte es, was Gott verhüte, mal zu einer größeren Katastrophe kommen, wo ein paar Tausend Menschen zügig evakuiert werden müssten, sind mangelnde Straßen und Verkehrswege irgendwie auch nicht toll.

aber vielleicht muss man ne Katastrophe auch nur einfach rechtzeitig anmelden. was weiß ich schon, wie die autofreie Großstadt mit tollen Radwegen und Begrünung der ehemaligen Fahrbahnen funktioniert

@Seidenraupe
Also die Römer als Vorbild zu nehmen - pfui! Ein guter grüner kann das schon mal gar nicht, denn wie bekannt nutzten die Römer fossile Brennstoffe um ihre Häuser zu heizen, und die Ochsengespanne auf den Feldern, denk nur an den Methanausstoss!

Nein, wer grün wählt muss unbedingt vor die Römerzeit zurück!

Ein paar Felle an die Wand zum Heizen, Mobilität nur noch zu Fuss oder mit Baerbocks Lastenrad, ganz klare Schollenpflicht für alle, die keine Amtsträger sind und 7 Veggiedays pro Woche. Soviel grün muss sein! Denn sonst geht ja die Welt unter.

Bei Asterix haben wir noch gelacht, denn diese Helden fürchteten ja nur, dass ihnen "der Himmel auf den Kopf fällt." Heute ist Weltuntergangsstimmung politisches Programm.

Rick_Blaine schrieb:paar Felle an die Wand

Naja, wenn wir uns die Meinung/Vorgaben zum Thema Jagd von den Grünen ansehen, dann hat man leider keine Möglichkeit sich noch überhaupt ein Fell an die Wand zu hängen...
Wobei, wenn die Straßen rückgebaut werden, dann haben die Wildtiere ja auch mehr Raum.

Gwyddion schrieb:Mobilität hat die Welt zusammen wachsen lassen.

Das waren Eisenbahn, Flugzeug und Schiff. Das Auto aber nicht! Die Modeerfindung gab es erst viel später.

Gwyddion schrieb:Natürlcih muß man Mobilität neu denken, neu definieren und auch entsprechende Lösungen präsentieren.
Eine gute Lösung haben wir in Wuppertal mit der Schwebebahn... meist dem Flußverlauf folgend. Ohne Stau und zügig durch´s Tal.

Die Lösung der Altvorderen ist schon sehr alt. Dazwischen muss die Planung in Wuppertal wohl eingestellt worden sein.

Gwyddion schrieb:Mit Monorail-Systemen ( gab derartiges in klein einst im Phantasialand ) könnten die Straßen entlastet werden.

Das kriegst du nicht mehr genehmigt. Hochbahnen in wenigen Metern Abstand von Wohnhäusern sind nur noch Schallschutzröhren. Dazu kommen noch die Kosten.

Krautwurm schrieb:Naja, wenn wir uns die Meinung/Vorgaben zum Thema Jagd von den Grünen ansehen, dann hat man leider keine Möglichkeit sich noch überhaupt ein Fell an die Wand zu hängen...

Woran machst du das fest? Lass mich raten: Wölfe?
Mir ist nicht bekannt, das Grüne da Jagen verbieten wollen.

SvenLE schrieb:da Jagen verbieten wollen.

Es wird große Einschnitte im Jagdrecht geben.
Wölfe sind nicht im Jagdrecht, es sind streng geschützte Tiere.

Rick_Blaine schrieb:Es ist schlimm genug, wenn man Politikern vertrauen soll, bei all dem was sie nicht sagen. Aber wenn jetzt auch noch gesagt wird, dass man auf keinen Fall dem glauben soll, was die Politiker sagen - dann ist jegliche Glaubwürdigkeit dieser Partei hinüber.

So wie ich das schrieb, gilt es für jede Partei, nicht nur für die Grünen. Und natürlich muss das was jemand sagt im Kontext irgendeinen Sinn ergeben, für die Person und eben für die Partei, wenn es mehr als nur Einzelmeinung sein soll.
Was Fr. Günther so den lieben langen Tag sagt, steht eben an erster Stelle für Fr. Günter. Erst dann ist es eine Aussage der Verkehrsministerin Berlins, der Berliner Regierung, des Landesverbandes der Grünen und schließlich einer Grünen überhaupt.
Und ob etwas Gesagtes in irgendeinem dieser Kontexte zu deuten ist ergibt sich eben daraus was, wann und wo es gesagt wird. Wenn Frau Günther in der Badewanne singt, dass man alle Dackel erschlagen möge, hat das überhaupt keinen Bezug mehr zur ihren Ämtern oder ihrer Partei.
Und wenn Frau Günther in der Öffentlichkeit etwas sagt, das nur sie oder nur ihr Landesverband so sagt, wobei im Wahlprogramm das Gegenteil steht, ist es eben keine Aussage die du einfach als Aussage der Grünen überhaupt werten kannst.
Und ehrlich gesagt ist das so trivial, das ich irritiert bin, dass man das erklären muss. Die Frage ob du DER Politikerin vertraust oder nicht, hat mit alldem überhaupt nix zu tun.

SvenLE schrieb:Die Menschen in der Stadt haben mehr Platz, wenn Autos verschwinden. So einfach ist die Realität oder besser der geäußerte Wunsch.

@SvenLE

Dann hoffen wir mal der Berliner mit dem Herzinfarkt sieht das genauso, wenn der Rettungsdienst mit dem Lastenfahrrad kommt während Frau Günther mit dem dicken Auto unterwegs ist und andere Grüne ihre vergessene Jacke mit dem Dienstwagen abholen lassen.

Berlin RRG läuft.

sacredheart schrieb:Dann hoffen wir mal der Berliner mit dem Herzinfarkt sieht das genauso, wenn der Rettungsdienst mit dem Lastenfahrrad kommt während Frau Günther mit dem dicken Auto unterwegs ist und andere Grüne ihre vergessene Jacke mit dem Dienstwagen abholen lassen.

Und was genau hat ein Rettungswagen mit PKW-Individualverkehr zu tun? Kommt bei Dir in der Gegend der Rettungsdienst im Privat-PKW?

Ich wage sogar die Prognose das Rettungsdienste bei weniger Fahrzeugen auf den Straßen besser durchkommen, dh bei einem Herzinfarkt wäre es sogar positiv.