Bündnis 90/Die Grünen

Seidenraupe schrieb:Frau Günther sagt aber ziemlich genau das, was du in Berlin von mehreren Grünen und grünenwählern hören kannst -- die vielleicht nicht in so herausgehobener Stellung sind, aber die gleichen Zukunftsvisionen haben.

Das ist doch deren Sache und wie du selber sagst, sie werden zum Teil auch genau dafür gewählt. Grünen Wähler in Berlin sind eben andere Leute als in Mecklenburg.

Seidenraupe schrieb:Eigentlich hat Berlin einen eigenen thread verdient.

Nur zu. Dieses Berliner Regierungs Lamenti nervt mich nur, weil es mich nicht die Bohne interessiert. Ich wohn da nicht.

Seidenraupe schrieb:Das alles geht nicht allein auf das Konto der Grünen, aber da sie Koalitionspartner und damit in Regierungsverantwortung sind und einige Bezirksbürgermeister stellen geht es da eben auch um die politische Verantwortung der Grünen!

Der Berliner Grünen. Ich trag dafür bestimmt keine Verantwortung, warum sollte ich.

sacredheart schrieb:Dann kann man schauen was Grüne so in Rgierungsverantwortung machen und was läge da näher als in die Hauptstadt zu gucken. In der Hauptstadt trifft man doch ganz sicher auf die Besten.

Es läge deutlich näher dahin zu schauen, wo die Grünen einen MP stellen, auch weil Kretschmann AB politisch deutlich näher steht als Günther. Und nein in Berlin findest durch die Bank eher schräge Vögel, als „die Besten“. In eigentlich allen Parteien. Wobei ich Ströbele immer geschätzt habe.

paxito schrieb:Und nein in Berlin findest durch die Bank eher schräge Vögel, als „die Besten“. In eigentlich allen Parteien. Wobei ich Ströbele immer geschätzt habe.

@paxito

Den Eindruck habe ich in der Tat schon länger. Da steht ja auch der Reichstag.

Warum denke ich gerade an die Nackte Kanone 2 1/2?

George Bush: Mr Drabin, ich werde Sie mit einer Aufgabe betrauen, bei der sie jeden in Tag Kontakt mit den übelsten Elementen der Gesellschaft stehen.

Frank Drabin: Sie wollen mich in Ihr Kabinett berufen Sir?

George Bush: Äh, nein....

@paxito

Klimaerwärmung : Optimismus ist unangebracht

Ein Kommentar von Ulf von Rauchhaupt
-Aktualisiert am 15.08.2021-09:00

Die 1,5 Grad sind faktisch nicht zu schaffen. Das optimistischste Szenario, das die Forscher durchgerechnet haben, heißt SSP1-1.9 und wurde eigens als ein möglicher Weg zusammengestellt, den Politik, Wirtschaft und Gesellschaften zu beschreiten hätten, damit es bei den 1,5 Grad bleibt. Doch selbst unter diesem Szenario werden die 1,5 Grad „more likely than not“ – das bedeutet: mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent – bis zum Jahr 2040 erreicht werden.

Nur wird das ungern kommuniziert. Lieber operieren Aktivisten und Politiker mit den verbleibenden weniger als 50 Prozent Wahrscheinlichkeit und rufen, es sei zu schaffen – wenn man nur sofort damit beginne, sich bei der Senkung der CO₂-Emissionen ganz doll anzustrengen. Das verkennt, was SSP1-1.9 voraussetzt: Nettoemissionen von exakt null Tonnen CO₂ von dem Jahr 2055 an.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/klimawandel-das-1-5-grad-ziel-ist-praktisch-schon-verfehlt-17483586.html
Auch wenns unangenehm ist, Angst macht, unendlich traurig oder verstörend ist:
der Klimawandel ist da und wird sich beschleunigen. Der Fokus auf die Verhinderung verkennt diesen IST-Zustand.

Und neben dem Klima gibts ja weiterhin Kriege, Macht, GEwalt, Katastrophen, Bildungsmangel, Terrorismus, Kriminalität, Hunger, steigende Rohstoffpreise, Risiken wie Immobilienblasen, Finanzchrashs, Atomunglücke, KRankheiten, Raubbau an der Natur, Ressourcenverschwendung und und und

Die Grünen kommen mir leider wie eine Spartengruppe vor, die sich für Wildbienenschutz, Kimaneutralität und veganes Essen interessiert. Der Rest wird einfach als vorhanden angenommen -- also das man jederzeit auf alle lebensnotwendigen Ressourcen und eine reiche, arbeitsteilige Gesellschaft zugreifen kann, die ein solidarisches Grundkonzept lebt ...
Aber auch dafür muss die Politik Rahmen setzen und Entwicklung ermöglichen.
Dem Fazit des Autors schließe ich mich vollumfänglich an

Das 1,5-Grad-Ziel ist praktisch schon verfehlt. Die Erde wird ein anderer Planet werden. Besser, wir stellen uns jetzt schon darauf ein.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/klimawandel-das-1-5-grad-ziel-ist-praktisch-schon-verfehlt-17483586.html

wie gesagt, mir gefällt der angstbesetzte Tunnelblick überhaupt nicht.

Seidenraupe schrieb:Auch wenns unangenehm ist, Angst macht, unendlich traurig oder verstörend ist:
der Klimawandel ist da und wird sich beschleunigen. Der Fokus auf die Verhinderung verkennt diesen IST-Zustand.

Das ändert doch überhaupt nichts. Es sind für mich auch keine Neuigkeiten. Nur wird die Problematik dadurch nur noch drängender, denn jede weitere Gigatonne CO2 erhöht und verschlimmert den Effekt.
Ein „der Klimawandel ist halt da“ Fatalismus führt in völlige Abwege, als ob es dann egal sei, was man in der Sache unternimmt. Nein, ist es nicht. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob wir bei 1,5; 2; 3 oder 5 Grad landen und was davon eintritt ist letztlich in der Verantwortung von jedem Einzelnen. Es ist mir als Zeit danach zu handeln und diesen Tatsachen Rechnung zu tragen.
Wenn es irgendeine Bedeutung hat, was wir nachkommenden Generationen überlassen, was nach uns kommt, dann müssen wir dem Ziel der CO2 Reduktion fast alles andere unterordnen.

@paxito
Angst ist und war noch nie ein guter Berater.
Überängstliche Menschen sind oftmals schwache Persönlichkeiten.

@Krautwurm
Wer Angesichts existenzieller Bedrohung keine Angst verspürt hat mit Verlaub einen an der Waffel.

Hallo @alle !

paxito schrieb:Wer Angesichts existenzieller Bedrohung keine Angst verspürt hat mit Verlaub einen an der Waffel.

Und die Angst vor der Gefahr wird gerne geschürt, wenn es Wählerstimmen bringt !


Gruß, Gildonus

Gildonus schrieb:Angst vor der Gefahr wird gerne geschürt, wenn es Wählerstimmen bringt !

Stimmt, das sieht man auch an den Wahlplakaten der Grünen sehr gut.

paxito schrieb:existenzieller Bedrohung keine Angst verspürt hat mit Verlaub einen an der Waffel.

Oder lässt sich nicht einlullen und steht da drüber😉

paxito schrieb:Wer Angesichts existenzieller Bedrohung keine Angst verspürt hat mit Verlaub einen an der Waffel.

@paxito

Wer so richtig die nukleare Bedrohung des kalten Krieges mitbekommen hat, hat aber auch Erfahrung mit existenziellen Bedrohungen und wird sich nicht sein ganzes Leben von der Angst diktieren lassen.

sacredheart schrieb:Wer so richtig die nukleare Bedrohung des kalten Krieges mitbekommen hat, hat aber auch Erfahrung mit existenziellen Bedrohungen und wird sich nicht sein ganzes Leben von der Angst diktieren lassen.

Naja, wenn man so mitbekommt, was das Wort Sozialismus (wahlweise in Kombination mit weiteren "angsteinflößenden" Begriffen) bei denen so auslöst, dann kann ich darauf kaum vertrauen.

sacredheart schrieb:Wer so richtig die nukleare Bedrohung des kalten Krieges mitbekommen hat, hat aber auch Erfahrung mit existenziellen Bedrohungen und wird sich nicht sein ganzes Leben von der Angst diktieren lassen.

Das war eine ähnliche Bedrohungslage, zumindest zu den schlimmsten Zeiten. Ich lasse mir im Übrigen auch nicht mein Leben von Angst bestimmen.

Gildonus schrieb:Und die Angst vor der Gefahr wird gerne geschürt, wenn es Wählerstimmen bringt !

Hier geht es aber nicht darum, das Politiker mir Angst gemacht hätten. Nicht mal populärwissenschaftliche Artikel. Angst machen mir die harten Fakten die völlig nüchtern von Wissenschaftlern in der ganzen Welt vorgetragen werden. Und diese sollten jedem der noch einen Funken Verstand besitzt Angst machen.

Krautwurm schrieb:Oder lässt sich nicht einlullen und steht da drüber

Entschuldige aber Realitätsverweigerung ist eher ein drunter kriechen, als drüber stehen.

sacredheart schrieb:Wer so richtig die nukleare Bedrohung des kalten Krieges mitbekommen hat, hat aber auch Erfahrung mit existenziellen Bedrohungen und wird sich nicht sein ganzes Leben von der Angst diktieren lassen.

Ich bin zwar noch nicht so alt, habe aber die Zeit mitbekommen, was auch gerne damit untermauert wurde, das das amerikanische Militär Manöver im Nordwesten der Republik abhielt und so ziemlich die Natur in der Umgebung verschandelt hat und auch die Straßen mussten neu geteert werden. In der Schule war es fast täglich Gesprächsstoff.
Die Gulaschkanone hingegen für die Dorfbevölkerung war willkommen.

Im Übrigen hat Klaus Töpfer mit der Umwelt begonnen, lange, lange bevor die Grünen im Bundestag präsent waren und das Thema an sich rissen und sich in ein gemachtes Nest gesetzt haben.

Die Grünen hatten es um diese Zeit mit Pädophilie und deren Straffreiheit, auch bekannt als "straffreie Liebe mit Kindern".

Bauli schrieb:Im Übrigen hat Klaus Töpfer mit der Umwelt begonnen, lange, lange bevor die Grünen im Bundestag präsent waren und das Thema an sich rissen und sich in ein gemachtes Nest gesetzt haben.

Nichts gegen Töpfer, aber das ist so wie es da steht Stuss. Du deutest gerade Töpfer als Wegbereiter der Grünen, völlig absurd.

@Bauli

Ein kleiner Nachschlag aus der Klugscheisseria:

Töpfer war der 2. deutsche Umweltminister. Der erste Herr Wallmann blieb nur ein paar Monate und wurde dann MP.

Tatsächlich hat Töpfer Einiges auf den Weg gebracht wie den Gelben Sack.

Allerdings verstand man Umweltpolitik damals noch eher reaktiv.

Seine Nachfolgerin war die damals noch weitgehende unbekannte Angela M.

Später war er immerhin noch Exekutivdirektor der UNEP.
Tatsächlich hatte ich immer den Eindruck, dass ihm Umweltschutz ein echtes Anliegen ist, auch wenn er ihn ganz sicher nicht erfunden hat.

SvenLE schrieb:Die Lösung der Altvorderen ist schon sehr alt. Dazwischen muss die Planung in Wuppertal wohl eingestellt worden sein.

Die Lösung der Altvorderen ist immer noch sehr praktikabel. Was erwartest Du von Wuppertal für die Zukunft?
Oder anders gefragt... meine Links zur Nordbahntrasse hast Du wohl nicht angeklickt.
Wenn Du weitaus bessere Lösungen hast, immer heraus damit.

sacredheart schrieb:Tatsächlich hat Töpfer Einiges auf den Weg gebracht wie den Gelben Sack.

....machen wir mal mit der Klugscheißerei weiter: Klaus Töpfer war auch der Initiator der Naturschutzgebietes Wattenmeer. Das lag ihm sehr am Herzen. Der Mann war Natur verbundener als es je ein Grüner/in war.

https://www.bmu.de/meldung/klaus-toepfer-zum-80-geburtstag (Archiv-Version vom 28.08.2018)

@sacredheart


Tschuldigung Klaus Töpfer war Mitinitiator, nicht alleiniger Macher.

Hallo @Bauli , hallo @alle !

Bauli schrieb:Die Grünen hatten es um diese Zeit mit Pädophilie und deren Straffreiheit, auch bekannt als "straffreie Liebe mit Kindern".

Wenn ich hier auch "klugscheißen" darf, möchte ich darauf hinweisen das die Partei der Grünen nicht von mustergültigen Demokraten und Umweltschützern aufgebaut wurde, sondern eher von "Revolutionssozialisten". Diese "Gründergeneration" hatte begriffen, daß man mit Klassenkampfparolen keinen Hund hinter dem Ofen hervor locken kann. Man kann aber diese Revolutionsthesen von der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen auch "grün lackiert" auf die Ausbeutung der Umwelt anwenden.

Vom großen Rest der vielen Themen, die auch die heutigen Grünen ausmachen, ist eine ganze Menge einfach nur "aufgewärmt" und, so wie ich finde, sehr, sehr Retro.


Gruß, Gildonus

Gildonus schrieb:möchte ich darauf hinweisen das die Partei der Grünen nicht von mustergültigen Demokraten und Umweltschützern aufgebaut wurde, sondern eher von "Revolutionssozialisten".

... und von allen möglichen anderen Spinnern, da war das ganze Spektrum vertreten, die alles Mögliche wollten, Linksextremisten, Rechtsesoteriker und Anthroposophen (z.B. Beuys der wegen seines spirituellen Führungsanspruchs nicht in die Parteistrukturen integrieren konnte). Mit Demokratie hatten die wenigsten etwas am Hut.

Der rechte Rand ist dann abgedampft und hat sich dann in der ÖDP kondensiert,

Ob die Sympathisanten der Stadtindianer wie Daniel Cohn-Bendit noch eine Bedeutung bei den heutigen Grünen haben, die über Nostalgie hinausgeht,<stoßgebet> möchte ich bezweifeln </stoßgebet>.

Hallo @Wurstsaten , hallo @alle !

Wurstsaten schrieb:... und von allen möglichen anderen Spinnern, da war das ganze Spektrum vertreten, die alles Mögliche wollten, Linksextremisten, Rechtsesoteriker und Anthroposophen (z.B. Beuys der wegen seines spirituellen Führungsanspruchs nicht in die Parteistrukturen integrieren konnte). Mit Demokratie hatten die wenigsten etwas am Hut.

Solche Leute hat es auch gegeben, man spricht nicht umsonst von den "braunen Kernen" in der Wassermelone, die eigendlichen Umweltschützer gehörten aber zu den Ersten, die die Partei verlassen haben. Insgesammt betrachtet wurden die Grünen von Anfang an von den "Revolutionssozialisten" aufgebaut und dominiert. Die Grünen haben sich recht früh als Kraft "links von der SPD" definiert und das sind sie zum großen Teil auch heute noch.

Wurstsaten schrieb:Ob die Sympathisanten der Stadtindianer wie Daniel Cohn-Bendit noch eine Bedeutung bei den heutigen Grünen haben, die über Nostalgie hinausgeht,<stoßgebet> möchte ich bezweifeln </stoßgebet>.

Ich fürchte dein Stoßgebet wird nicht erhört. Von Stadtindianern spricht heute keiner mehr, ausgestorben sind die aber nicht, sondern allenfalls mutiert. Als Cem Özdemir von Berlin aus zu einer Demonstration gegen S21 aufrief, erschien dort die halbe Hamburger Hafenstraße neben vielen Radikalen aus ganz Deutschland. Ahnliches passierte bei einer Demo im Hambacher Forst, ohne das die Bundesgrünen erkennbar aktiv geworden sind. Die ganzen Revolutions- und Demonstrationsnetzwerke existieren noch und werden gelegendlich bemüht.


Gruß, Gildonus