Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

@Nerok

Naja, ich denke nicht, dass die Eltern überhaupt in der Lage waren sich mit dem Thema "Organspende" + "wie komme ich an die Organe" auseinanderzusetzen.

Viele denken/dachten, auch ich, dass man da "wirklich" tot ist, also nicht mehr an irgendwelche Maschinen angeschlossen ist. Den wenigsten ist bewusst, dass der Kreislauf aufrecht erhalten wird. Auch mir war das klar. Aber dank Allmy habe ich recherchiert und für mich eine Entscheidung getroffen mit der ich gut leben kann.

Denn ich möchte nicht ausgeweidet werden, viel eher trifft es "ungeöffnet wieder zurück", ich glaube das waren @neechee
oder @Kiwi1980 Worte.

@Zophael

Naa so wie ich herausgelesen hab beschwerte sie die Frau das ein Leichnam nach organentname nichtmehr so aussieht wie vorher.. was ja irgendwie logisch ist..

Was auch eine sehr interessante Frage ist: Was wäre, wenn jemand unsere Unterschrift fälschen würde? Wer könnte nachweisen, dass es die richtige Unterschrift ist, die uns dazu gebracht unsere Organe zu spenden bei möglichen Komplikationen während der Operation?

Jemand würde uns für hirntot erklären und behaupten, dass wir vorher dieses Organ-Spende-Formular unterzeichnet haben. Die Wahrheit ist doch, dass niemand es überprüfen würde!

@Nerok

Sie "beschwerte" sich in erster Linie darüber, dass ihr Sohn anscheinend nicht "wirklich" tot war, im eigentlichen Sinne, sondern ausgeweidet wurde, dass sie als Eltern, in diesem Moment der wohl die grösste Katastrophe für jeden Elternteil ist, nicht über die Art und Weise der Organentnahme informiert wurden; sie nicht die Möglichkeit hatten die Hand ihres Sohnes zu halten bis er wirklich stirbt; sich nicht von ihm verabschieden konnten, noch ein bisschen bei ihm sein konnten.

DARÜBER beschwert sie sich. Weil eben nicht ausreichend aufgeklärt wird. Weil eben viele Menschen nicht wissen, dass, wenn sie denn einer Organentnahme zustimmen, der Kreislauf aufrecht erhalten wird und die Organe quasi bei vollem Bewusstsein/Schmerzempfinden entnommen werden.

Das ist der auschlaggebende Punkt.

@zukunftsdenker

Niemand könnte das nachweisen. Deswegen sollte man diese Entscheidung noch zu Lebzeiten treffen.

@interrobang
Man kann den Geist oder die Seele nicht bildlich dastellen, die kann man nicht im offenen Körper sehen. Aber dennoch existiert sie, oder was glaubst Du wie Deine Gefühle entstehen, Deine Vorlieben oder Abneigungen gegenüber bestimmten Sachen. Man fühlt z.B. Liebe und Geborgenheit, da gibt es keine Organe, an denen man irgendwelche Werte ablesen kann.
Ich denke Du solltest Dich einfach mal mit der Herkunft des Wortes Esoterik beschäftigen, bevor Du hier von Esokram schnöselst.

Wikipedia: Esoterik


@neechee

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Nachdem was interrobang so geschrieben hat muß ich davon ausgehen, daß er überhaupt keine Gefühle besitzt und nicht in der Lage ist Liebe, Trauer, Freude und Leid zu empfinden. So ein Leben stelle ich mir echt langweilig vor.

@nanusia
Der Bericht über den Jungen bekräftigt mich in meiner Einstellung "ungeöffnet zurück".
Zum einen finde ich es eine unverschämtheit wie die Ärzte mit den Eltern umgegangen sind. In einer solchen Situation die Eltern so zu beeinflussen finde ich unterste Schublade. Zum anderen haben die Eltern für bestimmte Organe ihr Einverständnis gegeben, ihr Sohn wurde aber regelrecht ausgeschlachtet.

@Kiwi1980

Ich war sehr erschrocken, und eben dank dieses Forums und zB dieses Berichts haben wir uns gegen eine Organspende entschieden.

@nanusia

Da liegt ja das Problem - in der Aufklährung über alle Abläufe und Tests... Aufgeklährte Menschen sind gegen eine Organspende.

Ausgenommen ist bei mir persönlich natürlich, wenn ich z.b. ein Stück meiner Leber spenden würde, da diese sich regeneriert. Aber auch nur dann wenn ich absolut gesund bin und danach wieder das KH verlassen kann.

@Bewusst

Blut, Plasma, Niere, Stück Leber etc, also alles was ich entbehren kann, gebe ich her.

Ich lasse mich aber weder pre- noch postmortem ausweiden.

zukunftsdenker schrieb:Deswegen wäre ich auch niemals damit einverstanden meine Organe zu spenden. Es wäre doch möglich, dass ich derjenige bin, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist und man mich umbringt, um jemanden, der Geld hat, diese Organe zu spenden.

Entschuldigung, das klingt eher nach einem Horrorfilm oder eine Folge von CSI. In Südamerika mag das vielleicht der Fall sein, aber nicht in Deutschland.
Außerdem müssen die entnommenen Organe gründlich untersucht werden und auch zum Empfänger passen und dürfen nicht ohne weiteres so einfach verwendet werden. Eine ganze Reihe Untersuchungen sind dafür notwendig, wie hier schon mal beschrieben wurde. (Ich glaube es war emanon.)

@Pallas
Da meldet sich wieder mal ein Konservativer, der diesem System noch vertraut.

Man sollte niemanden vertrauen, außer sich selbst und daher sollte man alles in Erwägung ziehen.

Die Welt ist nun mal kein Ort, wo man sich um dich sorgt, auch nicht in Deutschland! Niemand will dein Bestes! Sie wollen nur ihr Bestes!

@Pallas
Ich würde sogar meine Organ dafür ins Feuer legen, dass meine Geschichte schonmal in der Realität vorgekommen ist! :D

@Bewusst

Selbstverständlich bin ich zu einer Lebendspende bereit wenn ich dadurch anderen Menschen helfen kann. bin auch in der DKMS- Datei gelistet.

Ich habe mich auch in meiner Patientenverfügung explizit gegen eine Organentnahme ausgesprochen.

@nanusia

Wenn ich das recht erinnere gab es in den 1990er Jahren schoneinmal so einen Skandal um Organspende, da wurden die Menschen wie in dem Artikel beschrieben regelrecht ausgeschlachtet und wie das damals an die Öffentlichkeit kam hab ich mich schon dagegen entschieden.

@Pallas
Ich finde nicht dass das von @zukunftsdenker geschilderte Szenario so weit hergeholt ist. Man ist doch sobald man unter Narkose ist den Ärzten hoffnungslos ausgeliefert. Die können doch mit einem tun und lassen was sie wollen. Da würde es mich auch nicht wundern wenn gegen entsprechendes Entgeld plötzlich Komplikationen auftreten...

@zukunftsdenker

zukunftsdenker schrieb:Da meldet sich wieder mal ein Konservativer, der diesem System noch vertraut.

Schön, dass du etwas behauptest, wovon du keine Ahnung hast.

Übrigens, was die Hirntoddiagnose betrifft:

http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Organspende+Transplantation/Wissen/Hirntod-Wie-er-festgestellt-wi-5351.html

Außerdem: Was nützt es eigentlich, wenn du umgebracht wirst und deine Organe nicht taugen?

zukunftsdenker schrieb:Die Welt ist nun mal kein Ort, wo man sich um dich sorgt, auch nicht in Deutschland! Niemand will dein Bestes! Sie wollen nur ihr Bestes!

Ich komme aus Österreich, da ist der Fall anders. Man ist automatisch Organspender, außer man will es nicht.

Ich bin mir nicht sicher bei dem Thema. Werde da wohl auch noch länger unentschlossen bleiben :D

Ich bin sowieso dafür das die Gen und Biotechnik revolutionäre Fortschritte macht und wir bald Organe im Labor züchten können oder vielleicht durch synthetische perfekt ersetzen.

zukunftsdenker schrieb:Ich würde sogar meine Organ dafür ins Feuer legen, dass meine Geschichte schonmal in der Realität vorgekommen ist! :D

Das kann ich mir auch vorstellen, aber wie gesagt in Deutschland gibt es dafür strenge Regeln und Vorschriften.

Kiwi1980 schrieb:Die können doch mit einem tun und lassen was sie wollen. Da würde es mich auch nicht wundern wenn gegen entsprechendes Entgeld plötzlich Komplikationen auftreten...

Wie stellst du dir das denn vor? Du liegst am OP-Tisch und dein Erzfeind besticht die Ärzte, damit sie dir schaden und er deine Organe bekommt?

@Pallas
Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass man nicht jedes Spendeorgan für jeden Empfänger verwenden kann. Nichtsdestotrotz kann der Arzt dich untersuchen und möglicherweise kommst du als Spender in Frage. Dann genügt nur ein Anruf bei dem Empfänger mit dem großen Geldbeutel und schon wird es gemacht.

Das ist naiv zu glauben, dass man wirklich damit Menschen hilft, die es verdient haben weiterzuleben. Man hilft möglicherweise dem Ungeziefer, den diese Welt nicht braucht!

Wenn ich in Österreich leben würde, wäre es das erste, was ich machen würde, mich schriftlich dagegen zu entscheiden, obwohl ich auch glaube, dass man es fälschen könnte, selbst wenn ich mich dagegen entscheiden würde!

Ja, so ähnlich stelle ich es mir vor. Es gibt Menschen, die machen alles für Geld!

Nichtsdestotrotz kann der Arzt dich untersuchen und möglicherweise kommst du als Spender in Frage. Dann genügt nur ein Anruf bei dem Empfänger mit dem großen Geldbeutel und schon wird es gemacht.

Es wird nicht so einfach gemacht, du musst dafür Organspender sein. Die Ärzteschaft ist keine kriminelle Vereinigung.

zukunftsdenker schrieb:Das ist naiv zu glauben, dass man wirklich damit Menschen hilft, die es verdient haben weiterzuleben. Man hilft möglicherweise dem Ungeziefer, den diese Welt nicht braucht!

Wer enscheidet, wer es verdient weiterzuleben?

Es ist übrigens dein gutes Recht, deine Organe nicht zu spenden.

@Pallas

In dem Fall sind die Ärzte diejenigen die entscheiden wer weiterlebt und wer stirbt. Wie gesagt, daß ist alles ein wenig strange, aber nicht undenkbar. Heutzutage wird doch überall nur noch bestochen und die Millionen fließen unaufhörlich.

Ich denke das dieses Szenario in Österreich wahrscheinlicher ist als in Deutschland, da in Österreich jeder der nicht widerspricht Organspender ist. Ein blühender Handel mit Organen ist da sehr wohl denkbar. Natürlich ist das nicht die Regel, aber selbst der erste Fall bei dem soetwas auffliegt ist ein Fall zu viel.