Kc schrieb am 25.05.2015:Nö.
Eigentlich schon.
Strengere Gesetze und deren effektive Durchsetzung bedeuten weniger Waffen, die sich im Umlauf befinden. Vielleicht nicht zwingend bei Kriminellen, denen das egal wäre, aber doch in "normalen" Haushalten.
Weniger Schusswaffen bedeutet weniger Unfälle mit Schusswaffen. Und es bedeutet eine geringere spontane Verfügbarkeit.
Zusätzlich bedeutet eine geringere Menge an Schusswaffen, dass das Risiko für Polizisten sinkt und damit die Hemmschwelle des eigenen Schusswaffengebrauchs steigt bzw. die Vorschriften dazu schärfer sind (weil die Risiko-Nutzen-Abwägung einen Teil des Risikos verliert).
Man kann also sagen, dass schärfere Waffengesetze nicht zwingend bedeuten, dass Personen, die unbedingt eine Waffe haben wollen und sich damit auskennen, signifikant größere Anstrengungen unternehmen müssten - aber in allen anderen Fällen führ es zu einer Risikominimierung.
Auch das gerne gebrachte Argument der effektiven Verteidigung durch Schusswaffen schlägt fehl. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zivilist einen Angriff beenden kann, indem er eine Schusswaffe benutzt, ist eher gering. Man muss schon ein Szenario konstruieren, in dem es zu einem echten Schusswechsel mit annähernd gleichen Chancen auf beiden Seiten kommen kann. Die meisten Angriffe sind Überfälle, in denen ein Schusswaffengebrauch durch weitestgehend ungeübte Personen (ich meine hier nicht das Feuern auf Zielscheiben) quasi ausgeschlossen ist.
Zusätzlich wird durch das Vorhandensein von Schusswaffen auf "Verteidigerseite" der Einsatz von Schusswaffen auf "Angreiferseite" gefördert.
In einer Gesamtbetrachtung führen weniger verfügbare Waffen zu einer Risikominderung.