@McNealSpricht für dich, auch mal etwas eingestehen zu können. Da schreibe ich dann gerne etwas mehr:
Das Thema ist nach jedem Amoklauf emotionsgeladen, aber nicht ganz so einfach, wie es zunächst aussieht. Wahrscheinlich wunderts niemanden, wenn ich sage, dass ich selbst gerne schiesse und auch öfters mal in den USA bin. Ich befasse mich mit dem Thema schon seit Jahren und verüble der deutschen Linken, dass sie wieder mal ein Thema sucht, um Hysteriestimmung gegen jemanden zu betreiben. In diesem Falle gegen Sportschützen und Jäger. Ist aber für D nicht gelungen, die Bevölkerung ist bei diesem Thema (so wie ich es sehe) erstaunlich differenziert und abgeklärt.
Ich räume gerne ein, dass manche Zusammenhänge geradezu paradox scheinen.
In D ist es (grob gesagt) so, und das schon set langem, dass man 3 Dinge braucht um zu einer scharfen Waffe zu kommen:
1) Nachweis einer erfolgreich bestandenen Sachkundeprüfung
2) Einwandfreies Führungszeugnis
3) Bedürfnis (Jagdschein bzw. Sportschütze, was auch nachgewiesen werden muß. Es langt nicht, schnell mal in einem Verein zu unterschreiben)
Wenn dies erfüllt ist, erhält man eine "Waffenbesitzkarte" in die dann normalerweise dennoch jeder Neuerwerb einer Waffe behördlich genehmigt und eingetragen werden muß (ist also kein Blankoscheck).
Diese Karte berechtigt dann zum Besitz der Waffe nebst Munition, aber NICHT zum draussen beliebig Spazierentragen.
Dazu wäre ein zusätzlich "Waffenschein" nötig, den in D nur sehr wenige Menschen haben, die eine besondere Gefährdung nachgewiesen haben.
Für Vollautomaten (Maschinenpistolen, Maschinengewehre) gibt es in D gar keine Chance als Zivilist eine Erlaubnis zu bekommen. Auch nicht als Schütze oder Jäger.
Was mir persönlich für D als Gesetzeslage vorschwebt habe ich (viel) weiter oben schon kurz gesagt:
Kontrolle von
1) Sachkunde
2) Führungszeugnis
Das Bedürfnis würde ich soweit entrümpeln (jetzt ist es mMn geradezu schikanös), dass jeder unbescholtene Bürger wenigstens zu Hause eine Verteidigungswaffe besitzen darf. Sportschützen fordern hierzulande meist kein Privileg für sich für Schußwaffenbesitz, sondern würden dies auch andern Bürgern zugestehen. Das Argument der "Waffenbesitz aus Verängstigung" zieht hier also nicht. In den USA mag das anders liegen.
In D ist die Dunkelziffer der illegalen,nicht registrierten Waffen ca. 5-20 mal höher als die Zahl der legalen Waffen und es werden mit den illegalen (wo logischerweise auch niemand weiß, wo sie letztlich sind, sonst könnte man sie einziehen) Waffen zwischen 90% und 98% aller Verbrechen begangen.
(Ich meinte hier jeweils "Handfeuerwaffen" mit Waffen).
Es ist schwer, dafür Zahlen zu finden, weil die Regierungen oft kein besonderes Interesse haben, mit eher mißglückten Gesetzen anzugeben. Dennoch gibt es sie immer wieder mal auf den Seiten des BKA, oder der LKA's.
Das gilt auch für Australien und Großbrit. Dort hat man vor einigen Jahren, totale bzw. eitgehende Einschränkungen bezüglich Waffenbesitz verhängt. Mit dem Erfolg, dass jetzt fast nur noch Gangster Waffen besitzen. In GB rühmt man sich gerne damit, dass es seither keinen Amoklauf mehr gab (was wohl so sein mag), verschweigt aber gerne, dass es komplett anders aussieht, wenn man die andern Schußwaffendelikte einrechnet. Wohlwissend, dass die sensationgierige Meute die Morde und Tötungsdelikte, die sich übers Jahr "einzelne" aufaddieren, kaum zur kenntnis nimmt.
Was die USA angeht, ist die Situation aber eine ganz andere, das muß man freilich unterscheiden. Da gebe ich dir auch recht, dort ist man quasi mit Waffen, die "irgendwo rumliegen" geradezu überschwemmt. Das Vorgehen dort muß ganz anders sein. Aber eine Parallele gibt es mMn: auch dort sollte man versuchen, insbesondere die illegalen Waffen verstärkt einzudämmen, auch wenn dies eine "Megaaufgabe" ist, wie ich es weiter oben schon benannte. Aber anders wird man die Bevölkerung nicht überzeugen können, dass sie ihre Waffen abzugeben hätte, und die NRA schon gar nicht.
Meine sinngemäße Forderung nach "Abschaffung/Bekämpfung der Bandenkriminalität" in den USA bzw. dieses anzustreben, wurde hier im Forum ja als "menschenverachtend" bezeichnet. Gangster seien schließlich auch menschen, man dürfe sie nicht abschaffen. DAS scheint mir jedoch ein typisch deutsches Problem zu sein, erklärt aber vielleicht etwas, warum ich auch hier, so sehr darauf Wert lege, zu erkennen, dass ein Waffenverbot immer nur die redlichen Bürger betrifft, nie die Ganoven. Käme ihnen also sicher gelegen, wenn der Staat quasi als ihr Komplize den Rest der Normalos entwaffnen würde, um selbst freie Bahn zu haben.