@Tussinelda Da hast du wohl Recht, ja.
Es besteht allem Anschein nach bei diesen fast religiös-fanatischen Schusswaffenbefürwortern ja permanent ein diffuses Angstgefühl.
Vor Einbrecher, vor Räubern, vor anderen Ethnien, vor Terroristen, vor einem Krieg IN den Vereinigten Staaten selbst... und vor hunderttausend anderen Dingen.
Daraus leiten sie die Notwendigkeit ab, sich ständig und überall verteidigen können zu müssen. Zumindest offiziell.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es da eine gewisse Veränderung im Denken gibt, wenn man diese Schusswaffen bekommt.
Meine, es gab schon Untersuchungen, in denen festgestellt wurde, dass sich bei vielen Leuten das ganze Verhalten ändert, wenn sie schwerere Schusswaffen in die Hand bekommen.
Weil dann für sie die Botschaft besteht:,,Ha, jetzt kann niemand mehr einfach so mit mir umspringen! Jetzt kann ich mich wehren! Ich kann zwar nicht schnell laufen, ich kann auch nicht körperlich kämpfen - aber ich hab eine Schusswaffe, muss nur in die richtige Richtung halten und abdrücken!"
Einerseits stärkt es das Selbstbewusstsein - gleichzeitig aber auch das zumindest unterbewusste Angstgefühl.
Man KANN sich dann nicht nur wehren. Sondern man MUSS sich gegen immer mehr verteidigen können.
Was, wenn der Einbrecher durch die Hintertür kommt, aber die Pistole liegt beim Haupteingang? Dann braucht man bei der Hintertür noch einen zweiten Revolver!
Nur einen Revolver? Hm, vielleicht sind es mehrere Angreifer, also braucht man vielleicht doch eher eine mehrschüssige Pistole.
Und möglicherweise hat man nicht so viel Zeit, um lange zu laden. Außerdem könnte es ja sein, dass mal ein Krieg ausbricht - am besten also gleich die AR15?
Oder alles zusammen, damit man sich bestmöglich schützen kann?
Es ist eine Spirale, die einen in einen lebensqualitätsenkenden Kreislauf hinein führt.
Dann kommen noch die Spinner hinzu, die gewalttätig oder geistig gestört sind, die einfach die Möglichkeit haben wollen, sich schnell und brutal durch zu setzen.
Dummerweise treibt sich die Spirale selbst an.
Es wäre wohl notwendig, kulturell das Bewusstsein zu entwickeln, dass man eben NICHT permanent allen möglichen Gefahren ausgesetzt ist, gegen die man sich mit Pistole und Gewehr verteidigen muss.
In Deutschland haben wir das auch gelernt. Und heute gibt es im Vergleich zu Amerika nur ganz wenige Straftaten, Unfälle und Amokläufe mit Schusswaffen.
Auch, weil das Bewusstsein anders ist. Ich meine, hier denken nicht dauernd viele Menschen, dass jemand schwer bewaffnetes eindringen könnte, weshalb man den Magnum schussbereit halten muss.