USA - Waffen und das Waffengesetz. Wann hört das auf?

kofi schrieb:Warte, in diesem Thread wurde schon längst erläutert, dass Kanada und die Schweiz ebenso lasche Schusswaffengesetze haben. Aber dennoch ist dort der Schusswaffenmissbrauch nicht so exorbitant hoch wie in den USA. An was mag das wohl wieder liegen?

Gut dann müsste man wohl die Hintergründe der Taten beleuchten. Also warum jemand einen Amoklauf begeht.
An den Waffengesetzen kann es ja nicht liegen wenn sie dort genauso "locker" sind wie in den USA.

@Ramthor

Weißte, ich bin sozialdemokratisch angehaucht und schon deswegen kein Freund neoliberaler Wirtschafts- oder Gesellschaftsordnungen. Wenn du mich also frägst, warum Menschen Amok laufen, warum so viele Menschen in den USA Schusswaffen missbrauchen, warum im Staat Louisiana 90 Millionen Dollar im Jahr für den Justizapparat und seine Gefängnisse ausgegeben wird, dann wirste nur von mir lesen, dass soziale Ungerechtigkeit und gering ausgeprägte Solidarität Hemmschuhe für sozialen Frieden sind.
Sozialpolitik ist teuer und Staaten müssen hohen bürokratischen Aufwand leisten. In der BRD stehen CDU-Geführte Bundesländer oft besser da als SPD-geführte, weil sozialpolitische Maßnahmen als Schwerpunktaktivitäten der SPD eben Millionen Euro verschlingen und man bekommt ja davon in der Regel keine Millionen zurück.
Aber dennoch ist spürbar, dass Deutschland auch mit seinen wie oft in diesem Thread erwähnten 20 Millionen Schusswaffen relativ gut zurecht kommt. Sozialpolitische Maßnahmen also tragen zum sozialen Frieden bei.
Kanada und die Schweiz nehme ich an investieren ebenso kräftig in ihr Sozialwesen.Die Folge? Relativer sozialer Frieden! Nur wenige müssen ihre Schusswaffen benutzen um ähm "über die Runden zu kommen". Ebenso sind Abstiegsängste oder sowas wie ein frustrierendes verharren in einer Kaste "Unterschicht" kaum gegeben oder zumindest nicht so, dass die soziale Stabilität gefährdet wird. Soziale Mobilität ist nicht unmöglich.
In Deutschland gehste zum Job-center, zum Wohnungsamt, zur AWO und und und Lichtjahre bevor der Einzelne sich gezwungen sieht die Knarre zu nehmen und ein Raubüberfall zu begehen.
Ebenso haste nicht so eine wahnsinnig große "Unterschicht".
In Kanada und der Schweiz wahrscheinlich auch nicht.

rumpelstilzche schrieb:Lass die Opfer sprechen ... die werden gerade in Deutschland Total vergessen und man widmet sich dann lieber den Täter und ihre schlechte Kindheit und ach wie schlimm er es doch hatte ... die Polizei darf ihn dann auch nicht ganz so hart anpacken :( sonst bekommt Täter auch noch Geld vom Staat :(
plus ein Buch darf er dann auch noch schreiben und wenn er es ganz prima "extrem" gewaltbereit durchgezogen hat wird es auch noch verfilmt ....

Was ist das für ein e Gesellschaft ...

@rumpelstilzche
darf ich das auf Zimmerman anwenden, den Täter betreffend? Du willst doch gar nix vom Opfer hören.....in diesem Fall ist das Opfer tot.......TOT.......und trotzdem sprichst Du nicht von Zimmerman als Täter, sondern willst abwarten, kannst aber gleichzeitig pauschale Urteile fällen, Täter betreffend, das würde ich mir nicht rausnehmen, Zimmerman betreffend.......

@kofi

Im großen und ganzen gehe in konform mit deiner Meinung.
Das ding ist dann aber, warum gibt es trotzdem Amokläufe und Morde?
Das es am Waffengesetz und der Sozialpolitischen lage eher weniger liegen kann haben wir ja nun geklärt.


@Tussinelda

Tussinelda schrieb:in diesem Fall ist das Opfer tot.......TOT.......und trotzdem sprichst Du nicht von Zimmerman als Täter, sondern willst abwarten

Weil man eine Verurteilung abwarten sollte bevor man jemanden als Schuldig betitelt.
Wir alle wissen bisher nichts über diese Tat... Ausser das ein Hilfsscheriff einen 17 Jährigen erschossen hat.
Die Rassismuskeule wurde erst später ausgepackt weils so schön wirkt.

@Ramthor

Die "Rassismus-Keule" richtet sich eigentlich gar nicht vordergründig gegen Zimmerman, sondern gegen seine Verteidiger.
Aber bitte: Ein Hilfssheriff war er nicht, sondern nur freiwilliger Teilnehmer eines Neighbourhoodwatch-Programms, der nicht hätte bewaffnet sein dürfen und auch nicht Verdächtige willkürlich und selbstständig überwachen durfte. Da liegt in meinen Augen eben schon ein Fehlverhalten vor, das geahndet werden muss. Die Tötung des Jugendlichen wird im laufenden Verfahren untersucht.
Mir geht es darum, daß Zimmerman sich klar gegen die Auflagen verhalten hat und dadurch erst den Zwischenfall provozierte, der zum Tod eines 17jährigen führte. Trotzdem wurde Zimmerman erst auf öffentlichen Druck hin verhaftet.

@Commonsense
ganz genau, es wäre nämlich ohne öffentlichen Druck NICHTS passiert, einfach eine Leiche mehr.....fertig. Guns don't kill people, people (with guns) kill people ....wie wahr, wie wahr

Und da kommt für mich auch schon wieder Rassismus ins Spiel, denn es KÖNNTE ja sein, dass es nicht wirklich jemanden interessierte, weil das Opfer schwarz war. Es könnte auch sein, dass Zimmerman sich bedrohter fühlte oder das Opfer als verdächtig empfand, weil es eben schwarz war. Dem muss man auf den Grund gehen um aufzuzeigen, wo überall unterschwellig Rassismus vorhanden sein kann, um diesen dann, durch Selbstreflexion (wenn auch erzwungen) zukünftig zu vermeiden. Es wird hier keine Rassismuskeule geschwungen, es sollte aber sehr wohl die Möglichkeit, das Rassismus eine Rolle spielte, überdacht werden.

@Ramthor
man wartet eine Verurteilung ab, bevor man jemanden als schuldig betitelt? Das klingt irgendwie komisch aus dem Mund von Leuten, die Selbstjustiz als etwas selbstverständliches sehen..........da wird ein Urteil in Sekundenschnelle gefällt und das halten doch hier einige für das einzig Wahre. Wenn das kein Widerspruch ist, dann weiß ich auch nicht.

Ramthor schrieb:Gut dann müsste man wohl die Hintergründe der Taten beleuchten. Also warum jemand einen Amoklauf begeht.

@Ramthor
Dann leuchte uns doch mal.

Der Amoklauf eines ehemaligen Schülers am Erfurter Gutenberg-Gymnasium mit 17 Toten im April 2002 war einer der folgenschwersten in Deutschland.

2. Juli 2003: Ein 16-jähriger Realschüler schießt im fränkischen Coburg während des Unterrichts auf seine Klassenlehrerin und verletzt eine Schulpsychologin. Danach tötet sich der Jugendliche. Die 41
Jahre alte Lehrerin bleibt unverletzt.

20. November 2006: Mit Gewehren, Sprengfallen und Rauchbomben überfällt ein 18-Jähriger im westfälischen Emsdetten seine frühere Schule, verletzt 37 Menschen und erschießt sich dann.

11. März 2009: In seiner früheren Realschule in Winnenden bei Stuttgart und auf der anschließenden Flucht erschießt ein 17-Jähriger 15 Menschen und sich selbst. Die Waffe hatte er seinem Vater, einem Sportschützen, entwendet.

11. Mai 2009: Ein Brandanschlag auf ein Gymnasium in Sankt Augustin bei Bonn wird in letzter Minute verhindert. Im Rucksack einer 16-jährigen Schülerin finden sich zehn Molotow-Cocktails. Mit
einem Schwert verletzt sie eine Mitschülerin. Die Täterin wird zunächst zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt, später aber aus der Untersuchungshaft entlassen und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

17. September 2009: Mit einem Beil und Molotow-Cocktails bewaffnet, läuft ein 18 Jahre alter Gymnasiast an seiner Schule in Ansbach Amok. Der Jugendliche verletzt 15 Menschen teils schwer. Hass auf die Schule und Angst vor der Zukunft waren die Motive. Das Urteil: neun Jahre Jugendhaft und unbefristete Unterbringung in der Psychiatrie.

18. Februar 2010: Aus Wut über schlechte Noten ersticht ein Ex-Schüler in Ludwigshafen einen Lehrer. Der 23-Jährige schießt mit einer Schreckschusspistole um sich, weitere Verletzte gibt es nicht. Der Täter wird zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt. Das Gericht ordnet außerdem die Unterbringung in der Psychiatrie an.

Die letzten Amokläufe wurden nur noch mit Messern und Mollis verübt und hatten längst nicht so viele Todesopfer. Reicht das Taschengeld nicht mehr aus um sich an der nächsten Ecke eine Schußwaffe zu kaufen, oder ist es doch nicht so leicht an eine scharfe Waffe zu kommen wie immer wieder behauptet wird?

Und die Einsätze der SEK wegen durchdrehender Sportschützen erscheinen mir auch etwas zu hoch zu sein. Das ist aber nur mein erster Eindruck. Ich hatte noch nicht die Zeit mich durch die 178.000 Treffer zu lesen um ein abschließendes Urteil zu bilden.
http://www.google.de/search?hl=de&gl=de&tbm=nws&q=sek%2C+sportsch%C3%BCtze&oq=sek%2C+sportsch%C3%BCtze&aq=f&aqi=d2&aql=&gs_nf=1&gs_l=news-cc.3..43j43i400.5974.15222.0.16409.17.17.0.14.14.0.142.369.0j3.3.0.#hl=de&gs_nf=1&pq=sek%2C%20sportsch%C3%BCtze&cp=4&gs_id=c&xhr=t&q=sek%2Bsportsch%C3%BCtze&pf=p&safe=off&gl=de&sclient=psy-ab&oq=sek%2Bsportsch%C3%BCtze&aq=f&aqi=&aql=&gs_l=&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.,cf.osb&fp=f2a10a5dce385bb4&biw=1280&bih=685&bs=1

so, mal wieder ein paar Statistiken......

http://www.unodc.org/unodc/en/frontpage/2011/October/unodc-study-shows-that-homicide-rates-are-highest-in-parts-of-the-americas-and-africa.html?ref=fs1


und hier ein Bild aus der Statistik


falls es hier schon gepostet wurde, dann sorry

so endlich wieder eine neue Website für George Zimmerman, da kann man alles richtig stellen, schön erklären und noch Geld sammeln........

http://gzlegalcase.com/
http://www.huffingtonpost.com/2012/04/30/george-zimmerman-trayvon-martin_n_1464830.html

bit schrieb:oder ist es doch nicht so leicht an eine scharfe Waffe zu kommen wie immer wieder behauptet wird?

Ich sehe zwar keinen Grund mich hier zu rechtfertigen aber ich kann dir versichern das es so einfach ist... Ob ihr das glaubt oder nicht ist mir relativ egal.
Bevor aber nun jemand von den Statistik-Fetischisten hier eine eben solche zu "illegalem Waffenkauf in Deutschland" verlangt... Die gibt es wohl nicht...

Ihr könnt hier mit Statistiken und Bildchen um euch werfen wie ihr wollt.
Ihr könnt Spenden sammeln und noch mehr Statistiken erstellen.
Ihr könnt auch weiter Hasstiraden gegen jeden schreiben der eine Waffe sein eigen nennt weil er sich und seine Familie lediglich schützen möchte.
Ihr könnt Unterschriften sammeln und diese an den Bundeskanzler, das Weiße Haus und den Kaiser von China senden.
Ihr könnt Demos organisieren um gegen Waffen in zivil haushalten vorzugehen.
Ihr könnt heulen und jammern...

Nur eines, das könnt ihr nicht...
Etwas ändern!

Als geistig gesunder, nicht labiler, erwachsener Mensch mit Verantwortungsbewusstsein sollte man auch in Deutschland die Möglichkeit haben sich legal eine Waffe zu kaufen, diese Registrieren zu lassen und sie in seinen eigenen 4 Wänden und dem Grundstück zu führen!

Wer mit einer Schusswaffe seinen Nachbarn oder sonstwen über den Haufen ballert weil er da "Lust" zu hat, der geht sofern keine Schusswaffen verfügbar sind mit einem Messer, einem Molli, einer Schere, einer Eisenstange oder einem Pflasterstein aus seiner Einfahrt auf ihn los.

Ihr würdet auch das Internet verbieten damit wieder mehr Leute in büchern lesen nicht wahr?

Ich möchte hier niemanden angreifen oder gar beleidigen. Sollte sich jemand von meinen Worten angegriffen oder beleidigt fühlen so entschuldige ich mich dafür und wiederhole das dies nicht meine Absicht war oder ist.

@Ramthor
Du greifst keinen an, aber ich verstehe die Argumentation einfach nicht.......daher mein post von 17.31........das beantwortest Du nicht.........Du rechtfertigst Selbstjustiz und sagst gleichzeitig, man müsse das Urteil abwarten.....

@krijgsdans

Genau! Legitimieren wir doch Folter durch einen Freispruch!
Armer, ganz armer MasterMario.

Ich finde es nicht arm, wenn ein Schwerverbrecher ein Mädchen vergewaltigt und verschleppt und dann unter Gewaltanwendung gezwungen wird, den Aufenthaltsort rauszugeben. Wenn Gewalt hilft, ein verstörtes oder in dem Fall schon totes Mädchen zu finden, dann bin ich absolut dafür. So einem Schwein würde ich das Gehänge abschnippeln und ihn dann auf den Stuhl setzen. Punto.

@MasterMario
von welchem Fall sprichst Du eigentlich? Vom Fall Gäfgen?

@Tussinelda
Bin nicht sicher, aber ich habe davon vor nicht allzu langer Zeit gelesen. Dort hat ein Polizist entweder unter Anwendung von Gewalt oder durch Androhung von Gewalt den Aufenthaltsort eines Mädchens rausgefunden, das zu dem Zeitpunkt leider schon tot war.

@krijgsdans
Ich denke schon, dass JEDER sofort preis gibt, was er weiß, wenn man ihm Gewalt androht oder sogar antut. Von mir aus machen wir's hinter vorgehaltener Hand, aber wenn es nicht anders geht, wäre ich mehr als dafür. Solch einem Abschaum am besten noch ins Gesicht spucken.

@MasterMario
Wenn es auch menschlich nachvollziehbar ist, dass man egal wie an Informationen kommen will um ein Leben zu retten, so ist es in einem Rechtsstaat fatal, denn wo fängt es an und wo hört es auf? Wer will entscheiden, ab wann man wie weit foltern darf? Ist mit den Waffen ähnlich.......lockere Gesetze sorgen dafür, dass jeder eine haben kann und wer garantiert dann, dass sie nur legal und wenn wirklich nötig benutzt werden?

Wenn man gefoltert wird sagt man vielleicht auch Dinge, nur damit die Folter aufhört. Man gesteht etwas, was man nicht getan hat, ist schon oft genug passiert, wenn die Polizei Gewalt angewendet hat oder den Druck auf den vermeintlichen Täter zu sehr erhöht hat. Das hilft keinem, auch nicht dem Opfer.