Wie wäre es mit einer oberen Grenze für Reichtum?

@wulfen

Er braucht kein Monopol, es reicht, wenn er der erste auf dem Markt ist. Wenn es X noch nicht gibt und ich es herstellen kann und dieses X dann einmal für sehr viel Geld verkaufe, dann kann es mir egal sein, das Du es danach eine Millionen mal verkaufst. Ich habe meinen Gewinn gemacht, und musste auch kein großes Geld für Produktionsstätten investieren. Und mein X nachbauen kannst Du erst, wenn Du überhaupt davon weißt.

Ein Pokemon halte ich da für eine schlechte Analogie, weil sich sowas ja sehr leicht nachbauen lässt. Stell Dir vor, ich baue ein Hoverboard, wie man es aus "Zurück in die Zukunft" kennt. Wenn ich meins an den Mann gebracht habe, kannst Du Forscher einstellen, die dasselbe Teil entwickeln und dann kannst Du es als Massenprodukt auf den Markt bringen. Aber bis Du fertig bist, sollte mein Board längst an den Mann gebracht sein. Und, ganz ehrlich, ich bin mir todsicher, das ich ein Hoverboard tatsächlich für eine Millionen verkaufen könnte ;-).

@moredread

moredread schrieb:Stell Dir vor, ich baue ein Hoverboard, wie man es aus "Zurück in die Zukunft" kennt.

Dann wärest du der Held meiner Kindheitserinnerungen!

@moredread
Ja, es geht aber nicht darum einmal eine Million zu erwirtschaften sondern dauerhaft.
Klar kannst dein Hoverboard für ne Mille verkaufen, es wird aber früher oder später jemand kommen der es für die Hälfte verkauft, dann bist du raus aus der Geschichte.
Außer natürlich es ist so innovativ das niemand es nachbauen kann.
aber dann sind da noch die Chinesen ,-)
Erster auf dem Markt zu sein gilt heute fast nichts mehr.
Wer dauerhaft erfolgreich sein will, in unserem Fall die Mille jährlich kassieren will, muss etwas dafür tun.

@wulfen

wulfen schrieb:Klar kannst dein Hoverboard für ne Mille verkaufen, es wird aber früher oder später jemand kommen der es für die Hälfte verkauft, dann bist du raus aus der Geschichte.

Natürlich, aber das kann mir ja egal sein, denn ich habe ja mein Geld. Das mag gesellschaftlich egoistisch sein, aber das ist Gewinnstreben nun einmal. Stell Dir vor, das es mir nur darum ging, diese eine Millionen zu erwirtschaften. Natürlich kannst Du auch hunderttausend dieser Teile herstellen und jeweils 10 Euro verdienen. Dann kommst Du auch an Deinen Gewinn. Aber mit sehr viel mehr Mühe und mit sehr viel mehr Risiko. Und mehr sagt die dahinterstehende betriebswirtschaftliche Theorie ja gar nicht aus.

wulfen schrieb:Wer dauerhaft erfolgreich sein will, in unserem Fall die Mille jährlich kassieren will, muss etwas dafür tun.

Wenn es dauerhaft sein soll, musst Du dich anders von der Konkurrenz absetzen, klar. Eine Millionen ist sicherlich hoch gegriffen, aber ich wette, ich könnte das Produkt zum xfachen Preis absetzen wie Du. Supermärkte sind doch der beste Beleg dafür; es gibt zig Produkte, die extrem teuer und extrem billig verkauft werden, obwohl sie identisch sind und vom selben Hersteller. Sie werden lediglich umgelabelt. Wäre der Mensch ein homo oeconomicus, dann würde die teuren Produkte nicht mehr gekauft. Ist er aber nicht. Ich staune bspw., das es Leute gibt, die Red Bull kaufen, da Red Bull das selbe Getränk auch unter einem anderen Namen zu einem Spottpreis verkauft. Aber offensichtlich rollt der Rubel...

Wenn ein Firma nur in Form ihrer Aktien oder Genossenschaftsanteile vorliegt, spielt es überhaupt keine Rolle was die herstellt und wie viel sie damit erwirtschaftet! Das Vermögen gehört ja formell nicht der Firma, sondern den Anteilseignern!
Nur deren Vermögen muss also überwacht werden!

Sowas wie Aldi als rein feudales Familienunternehmen wäre damit in heutiger Form nicht mehr möglich, das muss erst seine Unternehmensform ändern, damit man es mit der Vermögenssteuer erfassen kann!

Ein Grenze für Reichtum hat überhaupt keine Auswirkung auf den Markt, außer natürlich das durch den höheren Geldumlauf nach der Umverteilung dauerhaft eine größere Wirtschaftsleistung in ihm erzielt wird.

Es wäre also auch nur gut! :)

moredread schrieb:Natürlich, aber das kann mir ja egal sein, denn ich habe ja mein Geld. Das mag gesellschaftlich egoistisch sein, aber das ist Gewinnstreben nun einmal. Stell Dir vor, das es mir nur darum ging, diese eine Millionen zu erwirtschaften

das ist ja tatsächlich jedem selbst überlassen, dem einen oder anderen reicht ja eine Million.
Nicht jeder will ja Unternehmer werden.

moredread schrieb:Natürlich kannst Du auch hunderttausend dieser Teile herstellen und jeweils 10 Euro verdienen.

du kannst aber auch hunderttausend herstellen und jeweils eine Million verdienen!
die Kohle steckste in die Moredread Hovercraft company enterprises oder was immer.
Damit du die nächsten Jahre erstmal abgesichert bist und eben nicht nur einmal eine Mille verdienst.

Vergessen wir nicht das wir hier Reingewinn und Umsatz trennen.

moredread schrieb: Ich staune bspw., das es Leute gibt, die Red Bull kaufen, da Red Bull das selbe Getränk auch unter einem anderen Namen zu einem Spottpreis verkauft. Aber offensichtlich rollt der Rubel...

Bestes Beispiel, die bauen ihre Position aus.
Um Marktführer zu bleiben und investieren zu können.
Das würden sie auch wenn der Chef "nur" eine Million jährlich privat zum verjubeln hätte.

Eine Obergrenze für Reichtum wäre toll. Zwar sollten nicht gleich alle finanziell
Minderbemittelten zu Millionären gemacht werden, aber es sollten großzügige
Löhne für gute Arbeit möglich werden, damit man sich wieder mehr leisten kann,
ohne auf den Cent zu sehen, dann akkumuliert auch der Euro, dann muss mehr
produziert werden, das bedeutet mehr Arbeit, aber auch Gewinn für den
Erzeuger, der selbst davon profitiert, aber auch seine Arbeitnehmer mit ihrer
gerechten Entlohnung.

@ramisha

ramisha schrieb:Eine Obergrenze für Reichtum wäre toll. Zwar sollten nicht gleich alle finanziell
Minderbemittelten zu Millionären gemacht werden

Genau so ist es. Wenn jemand meint, er müsse den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen, dann resultiert daraus ein niedriger Lebensstandard. Das erscheint mir nur fair denen gegenüber, die hart arbeiten. Unser System ist aber derzeit so verworren, das man hart arbeiten kann und nur wenig mehr verdient als jemand, der überhaupt nicht arbeitet. Da ist irgendwo der Wurm drin. Ich habe auch kein Problem damit, das jemand zig dutzend Millionen besitzt, aber wozu gleich Milliarden? Die Möglichkeit, Vermögen unbegrenzt anzuhäufen führt zwangsweise dazu, das die Mehrheit überhaupt kein Vermögen mehr anhäufen kann und nur noch von Tag zu Tag lebt.

@moredread
Wir verstehen uns! :-)