Ehrenmorde/Verbrechen im Namen der Ehre auch hier

@Gwyddion

kann ich so nicht stehen lassen da es impliziert, das man andere Kulturen als minderwertig ansieht;

auf einen Großteil der Posts hier bei allmy oder auch auf irgendwelchen Kommentarseiten beiNetzzeitungen usw. ist das aber genau das.

Auch unbestritten ist: Der Kulturelle Hintergrund ist auch nicht zu unterschätzen.

Er ist aber nicht die Ursache dafür, sondern ein Symptom.

@Obrien

Symptom.. ja das ist vlt. der richtige Ausdruck. Da gehe ich mit Dir konform.

@eckhart

Ja.. ich würde auch lieber von heute auf morgen aufhören. Bin eh schon kaputt gearbeitet.
Aber die Einkommens-Zwänge ..

@Obrien
Du zäumst das "Pferd" von hinten auf. Denn der kulturelle Hintergrund beeinflusst sehr wohl die sozialen und psychologischen Parameter des Einzelnen, nicht umgekehrt.

Wolfshaag schrieb:Denn der kulturelle Hintergrund beeinflusst sehr wohl die sozialen und psychologischen Parameter des Einzelnen, nicht umgekehrt.

Bei uns besteht Kultur aus Moneten.

@eckhart
Weswegen bei uns auch Morde aus Habgier häufiger sind, als aus verletztem Stolz, bzw. verletzter Ehre. ;)

@eckhart

Müßten wir erstmal eroieren, wo ist unsere Kultur denn, was zeichnet unser Land aus?
Und gilt die Kultur erst ab 1945 oder dürfen wir auch auf davor verweisen?

Und ja, wie es aussieht ändert sich unsere Kultur in eine reine Finanzkultur... I dislike

In der von mir genannten Studie liest man unter anderem folgendes

Die Bezeichnung „Ehrenmord“ weist darauf hin, dass die Tötung eines Menschen mitunter innerhalb eines motivischen Zusammenhangs erfolgt, in dem kulturbe- dingte Konzepte der Ehre eine Rolle spielen. „Ehre“ ist jedoch ein komplexer und auch sehr schillernder Begriff. Spezifische, sehr extreme Konzepte von Ehre, die einhergehen mit der – aus Tätersicht – so empfundenen Notwendigkeit, einen an- deren Menschen aus Gründen der Ehre sogar zu tçten, sind uns in Deutschland heute weitgehend fremd. Polizei und Justiz müssen sich jedoch immer wieder mit diesem Phänomen auseinandersetzen, ohne über wissenschaftlich fundiertes Wissen zu verfügen.

und weiter

Die Fallgeschichten machen deutlich, dass das beherrschende Thema der Ehren- morde die mangelnde Unterwerfung der weiblichen Sexualität unter die Kontrolle eines patriarchal geprägten Familienwillens ist: Autonome Entscheidungen von Frauen über ihre Partnerschaften und damit über ihr Leben insgesamt sind die häufigsten Tatanlässe, sei es im Falle von noch unverheirateten Mädchen oder jungen Frauen, die eigenständig Partnerschaften eingehen oder der Aussicht einer arrangierten Ehe entkommen wollen, sei es im Falle bereits verheirateter Frauen, die ihre (teils von ihrer Familie ausgewählten) Partner verlassen und selbstständig leben oder andere Partnerschaften eingehen mçchten. Da die Entscheidung über Partnerschaften der Frauen in den patriarchalen Traditionen der Herkunftsländer eine kollektive Familienangelegenheit ist, stellt die Wahrung des Kollektivguts der Familienehre auch das zentrale Tatmotiv bei diesen Ehrenmorden dar.


In Kategorie 3 wurden Tatanlässe zusammengefasst, die wir dem Konfliktthema
„Streben des Opfers nach Unabhängigkeit“ zuordnen: Angefangen vom aus Tätersicht zu „westlichen“ Lebensstil des Opfers, welcher wiederum Verhaltensweisen wie das Tragen von westlicher, körperbetonter Kleidung, Ausgehen, Schminken, Alkohol- und/oder Zigarettenkonsum umfasst, über die Rebellion des Opfers gegen Vorgaben der Eltern, des Ehemanns und/oder gegen heimatliche Traditionen (z. B. der Weigerung ein Kopftuch zu tragen, dem Bedürfnis, ein selbst- bestimmtes Leben zu führen, dem Auszug der ledigen Tochter aus dem Elternhaus) bis hin zur Flucht vor der Familie, dem Ehemann oder vor einer drohenden arrangierten Ehe.

@Kalte_Sophie

Da kannste posten soviel Du willst. Es wird nicht zur Kenntnis genommen. Es ist halt einfacher alles unter den Tisch zu kehren und aus der Schublade dann den Relativierungsbescheid zu ziehen.

@Gwyddion

Ich schrieb bereits dass durchaus nicht alle als Ehrenmord bezeichneten Taten diesen Begriff auch "verdient" haben. Die Trennschärfe zu "üblichen" Morden ist manchmal sehr schwer aber es gibt eben auch, und da war ich mir dann ja auch mit Nurunalanur einer Meinung, die klassischen Ehrenmorde, welche diesen Begriff auch ganz klar verdient haben.
Und dazu zählt eben die zitierte Kategorie 3

@Wolfshaag

Ich Zäume das Pferd nicht von hinten auf, die psychologischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen sind elementar.

ich würde im strafgesetzbuch den (straffreien) fall der "sozial gerechtfertigten tötung" einführen. zb bei der akuten verteidigung von besitz gegen diebstahl oder raub.

alles andere was nicht in die akute abwehr von straftaten fällt sollte weiter unter totschlag oder mord fallen.

@leckfett
geh in die Usa, da gibt es das in einigen Staaten, falls Du dann vom Kiosk kommend, mit einem Getränk und Süßigkeiten in der Hand erschossen wirst, musst Du Dich aber nicht wundern.....

Mittlerweiel erfahren ja "Ehrenmorde" ihre eigene strafrelevante Berücksichtigung ebenso wie Zangsehen/arrangierte Ehen
Aber wir stehen da erst am Anfang

Welchen Weges?

Am Anfang des Weges diese Problematik überhaupt anzuerkennen

Ehrenmorde gibt es nicht in solcher Häufigkeit, dass es als Problematik bezeichnet werden kann.

@niurick
Also mindestens 15 jedes Jahr halte ich schon für so ein Maß, dass man sich gesondert darum kümmern sollte

Oha, spannende Zahl. Wobei die, bei denen Du die Urteile kritisierst, hier relevanter wäre.

@niurick
Ich kritisere nichts, sondern mache nur aufmerksam.
Im Übrigen habe ich zahlreich die entsprechende Studie gepostet. Musst du nur lesen, wobei die, wie dort erwähnt, die Dunkelziffer weitaus höher liegen dürfte

Kalte_Sophie schrieb:Ich kritisere nichts, sondern mache nur aufmerksam.

Woran erinnert mich das noch? Ach, ich hab's, an diesen kleinen Fettsack hier:

Kalte_Sophie schrieb:die Dunkelziffer weitaus höher liegen dürfte

Dunkelziffer - immer noch Dein liebstes Wort?
Wirst Du nach all den Jahren nicht müde, Dir mit Hilfe diverser Dunkelziffern eine Gefahr zusammenzureimen?