@paranomal Ich sehe da Deine Betrachtung auch als unterkomplex an. So dumm ist der Mensch nicht, dass er einen Staatssozialismus bräuchte, der ihm mal ordentlich sagt, wo es langgeht.
Wenn wir beim Fleisch bleiben unter der Grundannahme, ich bin nicht bescheuert:
Ich kaufe Schweinefleisch, dass 4x so teuer ist, wie das Billigste, beim Bio Kleinbauern um die Ecke. Dann tue ich das doch nicht nur wegen kollektiver Ziele. Dann stelle ich beim Abendessen fest: Jawoll, ist viel besser. Dafür nehme ich nur halb so viel. Damit ist die Hälfte des Preisunterschiedes weg.
Und realistisch würden von der Großpackung Billigfleisch, die ich in der Größe gar nicht brauche, auch noch 300g im Müll landen, die ich vorher bezahlt hätte.
Damit tue ich etwas Gutes für mich und für meine Gesundheit, was dem Gesundheitssystem zugute kommt. Damit tue ich etwas Gutes für unser Wirtschaftssystem, weil an dem Kleinbauern pro Tier mehr Arbeitsplätze dranhängen als bei der Fleischindustrie. Das tue ich aber auch nicht nur aus Altruismus, sondern auch, weil ich möchte, dass der nicht pleite geht, weil mir eine gute Infrastruktur in meiner nächsten Umgebung wichtig ist. Und gutes Fleisch ist ein zumindest für mich bedeutsamer Standortvorteil. Natürlich hatte das Schwein auch das bessere Leben als das im Großstall. Und der Schlachter, der auf den Hof kommt, wird anständig bezahlt. Der Bauer kommt auch ohne viel Umweltzerstörung aus.
Mit anderen Worten: Ich muss gar nicht so altruistisch sein, um so zu handeln, wie es für die Gesamtgesellschaft besser ist.
Und auf ähnliche Weise haben wir (jetzt in echt) unser gesamtes Kaufverhalten allmählich umgestellt. Da mag auch mal was Blödes bei sein, ist aber sicher die Ausnahme.