Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

Deposed President Ali Abdullah Saleh has sent envoys to a number of GCC capitals in an effort to gain safe exit for himself and his family out of Yemen by denying his links to Houthi militias, Al Arabiya News Channel reported citing a GCC official.

Der Jemen, die Saudis und Frontex

Arno Klönne 16.04.2015

Die "Internationale Gemeinschaft" schaut den Bombardements gelassen zu

Keine Feuerpause - der so benannte "Sturm der Entschlossenheit" Saudi-Arabiens auf den Jemen geht heftig weiter. Die US-amerikanische Regierung fördert ihn; im UN-Sicherheitsrat wurde ihm nichts in den Weg gelegt, ein Waffenembargo nur gegen die jemenitischen "Rebellen" verhängt (die, soweit das festzustellen ist, eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben).

China und Russland legten kein Veto ein, ihnen sind ihre taktischen Interessen im internationalen Machtspiel wichtiger. Und die deutsche Bundesregierung hält daran fest, dass der saudi-arabische Gottesstaat ein "Anker der Stabilität" im Nahen Osten sei, den Saudis werden Wünsche auf Waffenlieferung nach wie vor erfüllt. Den Medien ist der Jemen-Krieg kaum noch eine Meldung wert.

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Sicherheitsrat verurteilt Huthi-Rebellen
Stand: 16.02.2015 02:00 Uhr

Um 17.12 Uhr New Yorker Zeit leitete der Gong die Sondersitzung des Sicherheitsrates zum Jemen ein - zwei Minuten später war sie bereits verabschiedet: die Resolution, die sich insbesondere gegen die Übergriffe der schiitischen Huthi-Rebellen im Land richtet. Sie verurteilt deren Gewalttaten, die durch sie erzwungene Parlamentsauflösung, ihre Übernahme von Regierungseinrichtungen und öffentlichen Medien.

Der britische UN-Botschafter Lyall Grant, dessen Land den Text mit entworfen hatte, sagte: "Die Huthis müssten die Verantwortung für diese Taten übernehmen und sofort aufhören, Gewalt und Zwang als politisches Mittel einzusetzen." Großbritannien hatte die Resolution gemeinsam mit Jordanien verfasst und in den Sicherheitsrat eingebracht. Jordanien steht dem Golfkooperationsrat nahe. Der hat gerade erst angekündigt, in dem krisengeschüttelten Nachbarland notfalls selbst einzugreifen, sollte die internationale Gemeinschaft nicht handeln.

SANAA: Al-Qaeda's Yemen branch routed government forces from a large weapons depot in the country's east Friday, seizing dozens of tanks, Katyusha rocket launchers and small arms, security officials said, as airstrikes by a Saudi-led coalition intensified in the capital, Sanaa, and also in Yemen's second-largest city.

Saudi-Arabien hat der UNO für ihren humanitären Einsatz im Jemen 274 Millionen Dollar zugesagt. Das habe König Salman angeordnet, meldete die Nachrichtenagentur Spa unter Berufung auf ein Dekret des Monarchen.

Das Königshaus reagiert damit auf einen Hilfsappell der Vereinten Nationen, die genau diese Summe gefordert hatten, um die mehr als 7,5 Millionen von dem Konflikt betroffenen Menschen im Jemen mit dem Nötigsten versorgen zu können.

Zuvor legte der Iran der UNO einen Vier-Punkte-Plan zur Befriedung des kriegerischen Konflikts im Jemen vor. Dieser sieht eine Waffenruhe und eine Einstellung ausländischer Militäreinsätze vor.

Darüber hinaus sollen humanitäre Hilfeleistungen bereit gestellt werden, politische Gespräche wieder aufgenommen und eine Regierung der nationalen Einheit gebildet werden.

A thick pillar of smoke rose into the air a strike on a Scud missile base in the Yemeni capital Sanaa caused a huge explosion, residents told Reuters news agency.

There was no immediate word of casualties from the blast, which blew out windows in homes, after hitting the base on Faj Attan mountain beside Hadda district, where the presidential palace and many embassies are located.

Resident Adel Mansour told the agency was the largest explosion in more than three weeks of bombing by a Saudi-led coalition.

US Navy confirms reports that aircraft carrier heading towards Yemen to intercept Iranian ships said to be carrying weapons for Houthi rebels.
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"We have seen evidence that the Iranians are supplying weapons and other armed support to the Houthis in Yemen. That support will only contribute to greater violence in that country. These are exactly the kind of destabilizing activities that we have in mind when we raise concerns about Iran's destabilizing activities in the Middle East."

Die saudische Luftwaffe hat in Jemens Hauptstadt Sanaa ein mutmassliches Huthi-Lager angegriffen. Dabei wurden mindestens 26 Zivilisten getötet und fast 400 verletzt,

Es war das folgenschwerste Bombardement seit Beginn der Luftangriffe am 26. März.

HeurekaAHOI schrieb:wenn man solche Bilder sieht, wie bei den Explosionen da, dann weiß man erst den Frieden zu schätzen, den wir haben.

Der Krieg im Jemen droht außer Kontrolle zu geraten

Florian Rötzer 21.04.2015

Amerikanische, ägyptische, saudische und iranische Kriegsschiffe befinden sich in der Meerenge Bab al-Madab


Der amerikanische Flugzeugträger USS Roosevelt soll mit anderen Kriegsschiffen die Meeresenge vor dem Jemen sichern.

Im Jemen herrscht Chaos, seitdem die schiitischen Huthi-Rebellen große Teile des Landes eingenommen und die von Saudi-Arabien und den USA unterstützte sunnitische Regierung vertrieben haben. Saudi-Arabien hat mit einer Koalition arabischer Staaten und mit Unterstützung des Westens, der die reiche Monarchie als Stabilitätsanker sieht und ungern auf die guten Geschäfte verzichten will, einen Luftkrieg gegen die Huthis begonnen, der nach vier Wochen allerdings noch wenig Wirkung zeigt, aber immer mehr zivile Opfer kostet. Der Führer der Huthis lehnt Verhandlungen mit den Saudis ab.

Vorgeworfen wird den Saudis von iranischer Seite, auch Phosphorbomben und andere geächtete Waffen einzusetzen. Zudem haben die Luftangriffe al-Qaida im Jemen geholfen, ihr Einflussgebiet zu vergrößern (Al-Qaida erobert al-Mukalla). Das müsste eigentlich Interessen der USA zuwiderlaufen, die im Jemen vor allem al-Qaida bekämpft haben, vornehmlich mit Killerdrohnen. Saudi-Arabien droht, die Angriffe so lange fortzusetzen, bis der geflüchtete Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi wieder ins Amt zurückkehrt und die Huthis besiegt sind. Die Regierung Jemens, obgleich sie nicht mehr an der Macht ist, hat den Friedensplan des Iran zurückgewiesen, der als ersten Schritt einen Waffenstillstand vorsieht.

Es geht im Jemen wie so oft um geopolitische Konflikte, hier um den Konflikt der Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien, der auch in andere Länder ausstrahlt. Iran hat gute Beziehungen zum Assad-Regime in Syrien, zu den Hisbollah im Libanon und zu der schiitischen Bevölkerungsmehrheit im Irak. Zudem gibt es schiitische Minderheiten in einigen Golfstaaten, allen voran in Bahrain, aber auch in Saudi-Arabien selbst (Einkreisungsängste in Riad).

Saudi-Arabien hat den Krieg gegen die schiitischen Huthis im Jemen begonnen, als sich ein Ergebnis der Atomverhandlungen mit dem Iran abzeichnete (Warum Krieg gegen den Jemen jetzt?). Ein Ende der Sanktionen wird Iran wieder stärker werden lassen, Russland nutzte die Gelegenheit auch gleich, um dem Iran bereits bestellte Luftabwehrsysteme des Typs S-300 zu liefern. Damit kann sich der Iran nun besser gegen einen möglichen israelischen Angriff schützen, aber ist auch besser gerüstet in einem militärischen Konflikt mit Saudi-Arabien und seinen Verbündeten.

Richtung Jemen und die dortige Meerenge Bab al-Madab, durch die vor allem die Schiffe mit Öl müssen, haben die USA, Ägypten und Iran Kriegsschiffe geschickt. Die Lage ist brenzlig. Es sind bereits 9 US-Kriegsschiffe vor Ort, der Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt fährt gerade in die Region. Das zeigt, die USA sind besorgt und wollen abschrecken. Erklärt wird, dass Schifffahrtslinien offen bleiben sollen. Überdies sei man seinen regionalen Partnern verpflichtet.

Washington: A US aircraft carrier was steaming toward Yemeni waters on Monday, joining other American ships in the area to monitor Iranian vessels suspected of carrying weapons for Huthi rebels in the worsening conflict.

The convoy, seen as suspect, is comprised of nine military-type ships, including two patrol boats, a senior defense official told AFP, saying its exact destination was unknown.

"We believe these vessels may have arms and equipment on board. If they are delivered to Yemen, it will further destabilize" the country, a second defense official said.
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Pentagon spokesman Colonel Steven Warren denied reports the US ships have orders to intercept Iranian vessels carrying weapons for the Huthis.

Several US officials suggested that it would instead likely be Saudi Arabia, Egypt and their allies that would intercept Iranian ships if needed.

"So far, we are doing a security mission; we are not part of the maritime interdiction mission," a military official told AFP.

def schrieb am 10.04.2015:(Warum Krieg gegen den Jemen jetzt?).

def schrieb:vor allem die Schiffe mit Öl

Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition hat das Ende ihrer Luftangriffe im Jemen verkündet. Kurz zuvor hatte König Salman noch die Nationalgarde in Gefechtsbereitschaft versetzt.

Die Luftangriffe der von Saudi-Arabien angeführten Allianz gegen die Huthi-Rebellen im Jemen sind nach vier Wochen beendet worden. Im saudi-arabischen Staatsfernsehen hieß es dazu, der Einsatz sei "erfolgreich" verlaufen.
Seit dem 26. März flog die Militärkoalition nach eigenen Angaben mehr als 2000 Angriffe. Nun solle eine neue Operation mit dem Namen "Restoring Hope" beginnen. Laut dem TV-Sender al-Arabia soll der Fokus dabei auf Sicherheit, Terrorbekämpfung und einer politischen Lösung für den Konflikt im Jemen liegen. Was genau damit gemeint ist, blieb zunächst offen.

Glünggi schrieb:mindestens 26 Zivilisten getötet und fast 400 verletzt,