25h.nox schrieb am 18.12.2012:weil ich der meinung bin 300.000 frisch ausgebildete wehrdienstleistende wären mindestens genauso fähig wie die derzeitige bundeswehr, die es nicht mal hinkriegt 20% der mannstärke im ausland im feld zu halten? und die es in 10 jahren nicht geschaft hat irgendwas in afghanisten zu erreichen? soll man sich wirklich auf solche leute verlassen?
Hmja und wer bildet die 300.000 Mann aus? Du oder wer?
Wenn man von ner Reaktionszeit von sechs Monaten ausgeht, dann sind die "erfahrensten" Soldaten gerade mal ein halbes Jahr dabei.
Wenn ich an meine Dienstzeit zurückdenke, dann kann ich sagen, dass ich nach sechs Monaten zwar wusste, wo das gefährliche Ende einer Waffe war, aber sicherlich war ich kein voll ausgebildeter Soldat, der auch nur annähernd eine Kampfhandlung hätte bestreiten könne, wenn man von einer Kneipenschlägerei absieht.
Es fehlen Fachausbildungen, Fahrausbildungen, vertiefende und Einsatzspezifische Ausbildungen.
Alle meine Ausbildungen haben zusammen gut zwei Jahre in Anspruch genommen und selbst dann ist es wie mit dem Führerschein. (Ich weiß ja nicht, ob du einen hast) Man darf zwar fahren, aber die notwendige Erfahrung bekommst du nur durch üben, üben und immer wieder üben.
Dann irgendwann ist man in der Lage, ein Auto zu beherrschen und ggf. für die anderen Vollpfosten im Straßenverkehr mitzudenken.
Nur mal als Beispiel: Es hat Fälle gegeben, da sind Soldaten erst im Einsatz auf den Dingo ausgebildet worden. Das heißt, sie können die Gurke zwar vorwärts fahren und auch ne Kurve meistern. Allerdings waren sie nicht in der Lage, vollgas rückwärts zu fahren, was man evtl. doch mal können sollte, wenns vorne brenzlig wird.
Solltest du Auto und Führerschein zur Verfügung haben, dann fahr mal auf nem Parkplatz volles Gedeck rückwärts und dann versuch nochmal ne Kurve hinzubekommen. Dabei stell dir dann vor, dass dein Auto 17 Tonnen wiegt und du nur zwei Spiegel hast.
Bei sowas geht's schon los, das bekommst du nicht mal eben in sechs Monaten rein.
Dein Kommentar zeigt wieder mal herrlich, dass du keinerlei Ahnung von der Materie hast.
Sicherich reist ja auch die Bundeswehr alleine alles in Afghanistan, nicht wahr?
Dass der Einsatz von vornherein ganz falsch angelaufen ist und dann genauso konsequent von unseren Herren Politikern falsch weitergeführt wurde tut natürlich nichts zur Sache und das deswegen willst du das hier auch nicht gelten lassen oder?
Ich kann nicht in ein riesiges Land mit einem Minimum an Truppen reingehen und dann auch noch alles Mögliche reglementieren. Es gab am Anfang sogar ne Vorgabe, was für Waffen im Einsatzland sein dürfen und welche nicht. (Beispiel: Wir hatten Sturmgewehr mit Granatwerfer unten drunter, das AG36. Die durften aber nicht genutzt werden, weil das Kaliber von 40mm zu groß war)
Wenn man von vorherein mit einem riesigen Truppenkontingent rein wäre und mit diesem Truppenkontingent eine vernünftig koordinierte zivile Hilfsorganisation bzw gut gebündelte Hilfsorgas gesichert hätte, dann hätten die Afghanen auch gesehen, dass sich was ändert.
Nur was will man mit 2500 Soldaten nur im Großraum Kabul ausrichten? Die bauen keine Schulen (jedenfalls nicht viele), Straßen oder Häuser. Die sind mit Eigensicherung befasst.
Für den Afghanen hat sich damit faktisch nichts geändert, mit Ausnahme der Tatsache, dass keine Exekutionen mehr im Olympiastadion stattfinden. Man kann halt nicht alles haben.
Nachdem die Afghanen das gemerkt haben, ist die Stimmung auch gekippt. Das war so Mitte 2006.
Im Übrigen ist es nicht an der Bundeswehr, die Mannstärke im Ausland festzusetzen. Die bestimmt der Bundestag jedes Jahr neu.
BaNE303 schrieb:Außerdem sollten die Soldaten eine härtere und bessere Ausbildung bekommen. Die Ausbilder müssten strenger werden und die Aufgaben härte
Dazu sollte man erstmal festsellen, was für eine Ausbildung du denn erhalten hast, dass du da ne qualitativ bewertbare Aussage treffen kannst.
Die Grundausbildung soll in allen Einheiten gleich sein. Inwieweit das nun wirklich umgesetzt wird, sei dahingestellt. Sicherlich wird der Sanitäter anders ausgebildet, als der Panzergrenadier oder Fallschirmjäger.
Wir haben unsere Grundausbildung damals schon im Hinblick auf den Auslandseinsatz ausgerichtet, da wir definitiv wussten, dass wir in den Einsatz gehen.
Die Ausbildungen den Einsatz betreffend waren gut und wurden sehr oft aktualisiert und an die sich verändernde Lage angepasst. Ich kann mich dran erinnern, dass wir allein was die IED Geschichten betreffend sehr oft wechselnde Ausbildungen erhielten, weil sich die Taktik der Gegenseite immer wieder änderte.
Was die Härte angeht: Hast du die Geiselnahmeübung im Übungszentrum der Vereinten Nationen in Wildflecken mal mitmachen dürfen? Ich habs zweimal gemacht und hätte auf beide Male gerne verzichtet.
Sicherlich kannst du deine Aussagen bezüglich besserer und vor allem härterer Ausbildung an dieser Stelle aber noch präzisieren oder?