@canales @ornis @crastro @Glünggi @Sersch @catman @smokingun @DieSache @Fedaykin Weiss nicht wohin damit aber gehört auch ziemlich direkt zu Syrienthread.
Habe schon im Frankreich-Thread darüber geschrieben, das heute Samstag ein Interview mit Abdullah al-Muhaysini veröffentlicht werde, von IRSZ Filmer Naim Cherni geführt.
Terroranschläge in Paris am 13.11.2015 (Seite 126) (Beitrag von lilit)Dies wurde nun anscheinend verschoben.
Auch auf der IZRS-Homepage findet sich nichts zu den von IS-Anhängern verübten Massakern - bis auf eine Fussnote: In einem Eintrag vom vergangenen Freitagmorgen wird ein Online-Interview mit dem Extremisten Abdullah al-Muhaysini angekündigt. Geführt hat es IZRS-Verantwortliche für Kulturproduktion, Naim Cherni.
Al-Muhaysini ist ein einflussreicher saudischer Prediger, der sich der syrischen Opposition angeschlossen hat und keine Berührungsängste gegenüber dem Kaida-Ableger al-Nusra zeigt, der gegen das Asad-Regime kämpft. Vom IS wird al-Muhaysini nach eigenen Angaben verfolgt.
Die Ausstrahlung des für Samstag angekündigten Interviews wurde verschoben. Die Begründung: «Aufgrund der Ereignisse in Paris hat der Pressedienst des Islamischen Zentralrates die Ausstrahlung bis auf weiteres verschoben.» Der IZRS sei «der Meinung, dass dies nicht der richtige Moment für eine reflektierte und sachliche Debatte über das Thema des theologischen Extremismus ist».
http://www.nzz.ch/schweiz/aktuelle-themen/widerspruechliches-vom-islamischen-zentralrat-ld.3073Cherni war ja schon in Aleppo bei Ahrar al Sham.
Er dokumentierte mit der Kamera den Widerstand gegen den syrischen Präsidenten Assad und liess sich von der salafistischen Rebellengruppe Ahrar al-Scham an die Front bei Aleppo begleiten. Diese kämpft gegen Assad, zudem werden der Gruppe Kontakte zu al-Kaida nachgesagt.
http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/islamrat-filmer-steht-selber-im-zwielicht-128684187Blancho hat den Rebellenüberblick:
Was auf den ersten Blick sehr verworren scheint, ergibt bei genauerer Betrachtung durchaus Sinn. Auf der einen Seite haben wir al-Asads Regime, welches seine langjährigen ideologischen Bündnispartner Hizb Allah, Iran und Russland der Reihe nach eingeladen hat, seine Truppen logistisch und militärisch zu unterstützen. Auf der anderen Seite steht das syrische Volk, welches sich seit 2011 zunächst friedlich, dann bewaffnet gegen den Asad-Clan aufzulehnen begann. Kommt es zu einem bewaffneten Volksaufstand gegen ein Regime, einen sich politisch oder ideologisch divergente Positionen nicht auf wundersame Weise zu einem homogenen Block. Es ist nur natürlich, dass es zu einer Diversifikation entlang von Gruppen und Bündnissen auch in Zeiten des bewaffneten Kampfs kommt. In Syrien ist die Lage jedoch vergleichsweise übersichtlich. Zum einen haben wir die eher säkular ausgerichtete FSA, welche zahlreiche kleinere lokale Kampfgruppen vereint. Daneben gibt es die Jabha Islâmiyya unter der Schirmherrschaft der Ahrâr ash-Shâm, welche eine klar islamische, jedoch lokal syrische Zielrichtung verfolgt. Davon abgespalten unter der Schirmherrschaft der Liwâ' at-Tawhîd gibt es seit knapp einem Jahr die im Norden erstarkte Jabha Shâmiyya. Die ideologische Abgrenzung zur Jabha Islâmiyya ist in vielen Punkten unklar. Offensichtlich erhält die Jabhat Shâmiyya jedoch kräftig ausländische Unterstützung. Etwas abgesondert steht die Jaysh al-Islâm von Zahrân 'Alloush. Operativ ist sie eher marginal vertreten, medial hat sie sich in der Vergangenheit dagegen stark positioniert. Sie gilt als Interessensvertreterin der Saudis, worauf u.a. die langjährigen Beziehungen der 'Alloush-Familie zum Königreich hindeuten. Neu, jedoch seit diesem Jahr sehr einflussreich, ist der lose Rebellenverband Jaysh al-Fath. Er gilt militärisch als derzeit erfolgreichstes Bündnis. Auf sein Konto geht die Befreiung praktisch der ganzen Provinz Idlib im letzten Frühjahr.
Im Osten Syriens hat sich seit Anfang 2014 der IS eingenistet. Sein exklusives Verhalten hat ihn unter allen anderen Rebellengruppen zunächst unbeliebt und mittlerweile zum entschiedenen Feind gemacht. Sie alle lehnen seine Methode und Praxis ab und werfen ihm vor, eine kharijitische Ideologie zu vertreten.
Im Norden versuchen die sozialistischen Kurden der YPG unterstützt von den USA weiter an Boden zu gewinnen. Sie kämpfen dem IS seit dessen Angriff auf die nördliche Grenzstadt Kobane Gebiet um Gebiet ab, was die übrigen Rebellengruppen im Westen mit grosser Besorgnis zur Kenntnis nehmen. Besorgt nicht um den IS, sondern um die an die sozialistischen Kurden verlorenen arabisch-sunnitischen Stammlanden.
Jetzt zu
Am kommenden Samstag publiziert der IZRS ein exklusives Interview mit Dr. Abdallah al-Muhaysini. Wer ist dieser Mann?
Al-Muhaysini ist eine zentrale Brückenbauerfigur unter den Rebellen. Man sagt: Wenn es zwischen zwei Rebellengruppen brennt, dann ruft al-Muhaysini. Dieser saudische Gelehrte hat einen unglaublich wichtigen Einfluss auf die koordinierte Zusammenarbeit der Rebellen. Der IS möchte ihn unbedingt beseitigen, weil es ihm gelungen ist, ein fragiles aber dennoch funktionsfähiges Mantra der Einheit zu erzeugen. Ausserdem ist er eine wichtige Stimme der innerislamischen Mässigung. Er hat sich schon sehr früh stark gegen den theologischen Extremismus des IS aufgelehnt, nachdem er in mehreren Versuchen gescheitert war, sie zur Vernunft zu bringen. Er ist kein Mann, der einfach am Schreibtisch sitzt und die Drecksarbeit den anderen überlässt. Stets ist er bemüht, mit allen Parteien den Kontakt zu pflegen mit dem Ziel, den Kampf in Syrien gegen das Asad Regime und heute auch gegen den IS entschieden zu führen und sich nicht im Detail zu verlieren.
http://www.izrs.ch/nicolas-blancho-uber-das-interview-mit-dr-al-muhaysini-syrien-und-den-is.htmlWer ist dieser nette Mann, Dr. Abdallah al-Muhaysini?
Dr. Abdallah Muhammad al Muhaysini, a popular Saudi cleric who has relocated to Syria, has used his highly trafficked social media presence to endorse the new Islamic Front formed by some of the leading Syrian insurgent groups. He has also called for the Islamist coalition to cooperate with al Qaeda’s two official branches inside Syria.
http://www.longwarjournal.org/archives/2013/12/popular_saudi_sheikh.phpA self-professed Salafi jihadist scholar, al-Muhaysini is often seen on the battlefields of northern Syria together with various Islamist factions, prominent among whom are Ahrar al-Sham and Jabhat al-Nusra (JN), in addition to other factions affiliated with the Jaish al-Fateh coalition. He has set up institutions that provide military and financial aid to jihadist groups, and runs a proselytization (Dawah) center (named “The Jihad’s Callers Center“) in Idlib Province.
http://www.joshualandis.com/blog/abdallah-al-muhaysini-a-pivotal-figure-in-the-islamist-insurgency-in-syria-by-%EF%BB%BFwaleed-rikab/ (Archiv-Version vom 14.12.2015)Bilder zu diesem moderaten Herrn, wichtige Stimme der "innerislamischen Mässigung"? Könnt ihr dazu googeln, möcht ich gar nicht verbreiten. Sind grauenhaft.