Bürgerkrieg in Syrien
17.08.2015 um 21:27Achill schrieb:Es gibt Kämpfe zwischen Kurden und Türken.Falsch... es gibt Kämpfe ziwschen der Türkei und der PKK .
Man sollte Kurden nicht mit der PKK Vergleichen
Achill schrieb:Es gibt Kämpfe zwischen Kurden und Türken.Falsch... es gibt Kämpfe ziwschen der Türkei und der PKK .
Mehr als zwei Monate nach der Parlamentswahl in der Türkei sind die Gespräche über eine Koalition zwischen der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP und der rechtsnationalistischen MHP gescheitert. Damit werden Neuwahlen im Herbst wahrscheinlich.Na wad n Zufall! Der Erdogan möchte Alleinherrscher sein und die Kurdenpartei steht ihn im Weg. Jetzt wird es wohl Neuwahlen geben. Was für ein Zufall, dass grade Krieg gegen die PKK geführt wird. Ich könnte wetten, dass Mitglieder der Kurdenpartei demnächst mit der PKK in Verbindunggebracht werden, vors Gericht kommen und sich nicht mehr zur Wahl aufstellen können. Also ein lupenreiner demokratischer Prozess. Der Plan könnte von Putin sein.
Second Army counter-attack
On 18 August, the military launched a new counter-offensive recapturing several villages,[56] including Khirbat al-Naqus, al-Ziyara, al-Mansoura and Tal Wasit.[57] Later, they also captured al-Mshek[58] and advanced in al-Qahera.[59]
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat offenbar eine weitere Gräueltat begangen: So wurde am Dienstagabend der frühere Chef-Archäologe der antiken syrischen Oasenstadt Palmyra geköpft. Anschliessend verbreitete der IS im Internet Fotos, die die gefesselte Leiche des 82-jährigen Chaled al-Assaad zeigen sollen.http://www.srf.ch/news/international/is-toetet-palmyras-chef-archaeologen
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurde al-Assaad auf einem Platz in Palmyra vor Dutzenden Zuschauern getötet.
Der IS bezeichnete al-Assaad als Regimeanhänger, der die Regierung von Syriens Machthaber Baschar al-Assad im Ausland bei Konferenzen mit «Ungläubigen» vertreten habe. Durch die Betreuung der antiken Stätten in Palmyra habe er «Götzendienst» geleistet.
Der UN-Sicherheitsrat in New York erlebte einen seltenen Moment der Einigkeit. Als zur neuen Syrien-Resolution zur Abstimmung aufgerufen wurde, waren außer denen von Venezuela alle Hände oben. Diesmal gab es kein Veto Russlands und Chinas gegen den harschen Text, der die mörderischen Fassbombenangriffe des Regimes von Präsident Baschar al-Assad auf die Zivilbevölkerung verurteilte und gleichzeitig einen politischen Übergangsprozess forderte, um den Bürgerkrieg zu beenden.http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-08/syrien-assad-un-sicherheitsrat-gespraeche
Die Initiative geht vom Assad-Verbündeten Russland aus. Das Land fürchtet die Heerscharen von IS-Dschihadisten aus Zentralasien und dem Kaukasus, die eines Tages aus Syrien und Irak in ihre Heimat zurückkehren könnten. Und so versuchten Moskaus Diplomaten in den letzten Wochen auf allen Kanälen, die regionalen Assad-Gegner Türkei und Saudi-Arabien davon zu überzeugen, dass der Kampf gegen die Terrormiliz künftig wichtiger ist als der Sturz ihres Intimfeinds in Damaskus.
SouthBalkan schrieb:die Antwort der Schiiten darauf war meiner Meinung nach zurueckhaltendWenn man Vertreibung, Verbannung und Ermordung der sunnitischen Zivilbevölkerung im Irak durch schiitische Milizen als "zurückhaltend" empfindet, sollte man seine "Relativierungen gegenüber Terrormonstern überdenken".
SouthBalkan schrieb:Wenn man sich die Anzahl der weggebombten schiitischen Moscheen betrachtet und die Anzahl der zivilen schiitischen Opfern gegenüber den zivilen sunnitischen Opfern,dann wirst selbst du erkennen dass die Reaktionen der Schiiten im Irak für die Region und den Gesamtkontext betrachtet zurückhaltend reagiert haben.Also wenn wir schon dabei sind aufzurechnen, sollten wir auch unbedingt festhalten, das die größte Opfergruppen des Islamischen Staates renitente Sunniten sind, was, deiner Logik zufolge, die Verbrechen an Schiiten, Kurden, Jesiden et al. schmälern müsste, ja, die Gewalt ISIS', im Gesamtkontext betrachtet, sich geradezu zurückhaltend darstellt.
SouthBalkan schrieb:Wo im Irak haben systematische Vertreibungen und Ermordungen seitens der Schiiten gegen die Sunniten stattgefunden? Bitte belege dies.Die geschehen überall dort, wo schiitische Milizen Gebiete von ISIS "befreien".
Die irakischen Kräfte, die heute den IS bekämpfen, sind dieselben, die seinen Aufstieg erst möglich gemacht haben: jene riesigen schiitischen Milizen, die während des Bürgerkriegs für Mordkampagnen und die konfessionellen Säuberungen ganzer Stadtviertel Bagdads verantwortlich waren. Seit im Sommer insgesamt vier Divisionen der irakischen Armee zerfielen, haben sich die Milizen nicht nur als Retter des Vaterlandes präsentiert, sondern de facto das Oberkommando über die staatlichen Truppen übernommen, allen voran der Kommandeur der Badr-Brigaden, Hadi Ameri. Er gibt Generälen die Befehle und sagt, Ministerpräsident (Haider) Abadi habe ihm "die Verantwortung für Diyala übertragen", die erste Provinz, in der im Januar 2015 Gebiete vom IS zurückerobert wurden. Auf eine Art und Weise allerdings, die den Methoden des IS in wenig nachsteht: Laut Human Rights Watch wurden mindestens 3000 sunnitische Zivilisten vertrieben und an der Rückkehr gehindert, wurden Häuser niedergebrannt und allein im Dorf Barwana 50 bis 70 Menschen nach dem Abzug des IS systematisch ermordet. Mindestens zwei Gefangene wurden von Männern der schiitischen Asa'ib Ahl al-Haq-Miliz enthauptet, die Bilder stolz online gestellt. "IS-Sympathisant" zu sein dient als Vorwand, sunnitische Familien, Stämme, Dörfer in gemischtkonfessionellen Gebieten des Irak von ihrem Land zu vertreiben.(Christoph Reuter, "Die schwarze Macht. Der Islamische Staat und die Strategen des Terrors")
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Ex-Premier Nuri al-Maliki mag gegangen sein, aber seine sektiererische Politik war nicht das Werk eines Einzelnen, sondern wurde mitgetragen von anderen Fraktionen und insbesondere der Führung Irans, die omnipräsent ist im Bagdader Machtapparat.
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Ohne die massive Militär- und Milliardenhilfe aus Teheran wäre die alawitisch-schiitische Herrschaft der Assads in Syrien vermutlich längst untergegangen. Auch im Libanon, sogar im Jemen ist Iran militärisch involviert, und an den irakischen Fronten hat sich Quds-Kommandeur (Qassim) Soleimani seit Sommer 2014 persönlich vor den Kameras gezeigt. In Damaskus wie in Bagdad geht nichts mehr ohne den übermächtigen Alliierten. Doch die Aktivitäten der Quds-Brigaden und anderer Teile des undurchsichtigen Sicherheitsapparates gehen weit über eine Propagierung des eigenen Glaubens hinaus und scheinen eher eine Radikalisierung zwischen den beiden großen muslimischen Konfessionen zu forcieren. Denn ebenso, wie Iran ab 2002 führende al-Qaida-Kader aufnahm, wird die diskrete Unterstützung sunnitischer Extremisten bis heute fortgesetzt: Von Iran aus operieren Finanziers von al-Qaida und wurden Hunderte von Kämpfern mit iranischen Papieren oder Visa ausgestattet, um über die Türkei weiter nach Syrien zu reisen, wo sie erst bei der Nusra-Front landeten - aber ausweislich von Dokumenten, die man Anfang 2014 bei toten oder geflohenen Kämpfern fand, auch beim IS. Irans Vorgehen mag unplausibel erscheinen, aber ist über die Jahre gut belegt: durch Ermittlungen amerikanischer Behörden, durch Briefe Osama Bin Ladens, die in seinem Versteck im pakistanischen Abbottabad gefunden wurden, ja es fand sogar Erwähnung in einer Beschwerde des IS-Sprechers Abu Mohammed al-Adnani, dass man auf Bitten von al-Qaida von Anschlägen im Iran abgesehen habe, "um al-Qaidas Interessen und Nachschubrouten im Iran nicht zu gefährden.
Im Zentrum dieses Fadenkreuzes iranischer Interessen steht der Irak, wo letzten Endes Quds-Kommandeur Soleimani das militärische Vorgehen bestimmt und allen Versuchen einer konfessionellen Aussöhnung enge Grenzen gesetzt sind. Der neue irakische Premierminister Abadi gilt als integer, sein Kabinett ist es jedoch nicht. Gleich zwei , das Ressort für Menschenrechte und das Innenministerium, gingen an die Badr-Brigaden, mithin an Untergebene von Kommandeur Hadi Ameri. Dessen Miliz mit Zehntausenden Kämpfern (...) operierte in den Jahren des Bürgerkriegs als Todesschwadron, die eigene Foltergefängnisse unterhielt. Ameri selbst soll laut geheimen Berichten der amerikanischen Botschaft in Bagdad aus dem Jahr 2009 die Verschleppung von etwa 2000 Sunniten befohlen haben. Sein bevorzugtes Werkzeug, um selbst zu morden, sei der Schlagbohrer, mit dem er die Köpfer seiner Opfer traktierte.
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Die meisten der sunnitischen Stammesführer, die sich ab 2007 von den US-Militärs für die Erweckungs-Milizen gewinnen ließen und al-Qaida damals vertrieben, wollen sich nicht noch einmal benutzen lassen: "Die Regierung hat nicht eines ihrer Versprechene rfüllt", so Scheich Mohammed Saleh al-Bahari aus Anbar, keine dieser Streitkräfte sei in die Streitkräfte aufgenommen worden, stattdessen wurden sie als Terroristen gebrandmarkt: "Warum sollten wir der Regierung trauen?" Zumal auch die USA damals ihre Versprechen nicht einhielten, sondern ihre Truppen abzogen. Der IS sei eine Terrorvereinigung, so der ebenfalls aus Anbar stammende Scheich Abu Samir al-Jumaili: "Aber die schiitischen Milizen sind es genauso."
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"Die Sunniten haben Todesangst", sagte Kenneth Pollack vom amerikanischen Thinktank Brookings nach seiner Rückkehr aus Bagdad: "Sie sehen die Rückeroberung mit schiitischen Streitkräften als eine schiitische Invasion ihrer Heimat. Das wird den Bürgerkrieg nicht beenden, sondern anheizen."
SouthBalkan schrieb:extremen Schiiten sind im BuergerkriegJa, im Irak mit den Sunniten, wo sie auch seit zehn Jahren sich fleißig an selbigen vergehen und den sie schön angeheizt haben.