Bürgerkrieg in Syrien

@vorübergehend
Nur auf Homs??? Idlib, Saara, selbst in Damaskus wird gekämpft!

vorübergehend schrieb:die anderen Clans haben dann Oberwasser gewittert,

Ja, und damit sie an die Macht kommen wollten sie Gaddafi weg wissen...

vorübergehend schrieb:Eine Revolution ist selten ein Garant für Verbesserungen

Es kommt immer darauf an was dannach geschieht. Kämen Blauhelme rein würde sich die SItuation garantiert verbessern. Ansonsten scheint dies vermutlich zuzutreffen.

Blauhelme würden nur zu einem gemeinsamen Feind taugen.

die einzige Alternative die ich derzeit sehe wäre eine Militärdiktatur - allerdings auch mit der gleichen Entschlossenheit.

Toll. Von einer Unterdrückungsmacht zur nächsten... Sonst gehts dir noch gut?

@killimini
Unterdrückungsmacht ... das ist ein Klische.
Sicher ist dass natürlich ohne den Druck des Westens sich in diesen islamischen Kulturen wenig bewegt, aber es bewegt sich einiges. Das neuerliche Verfassungsreferendum war ein wichtiger Schritt, die Wahlen vom 7. Mai ein weiterer.

Wikipedia: Verfassungsreferendum in Syrien 2012

killimini schrieb:Idlib, Saara, selbst in Damaskus wird gekämpft!

Was in Damaskus passierte sieht aus nach feiger Bombenlegerei.

Johncom schrieb:Was in Damaskus passierte sieht aus nach feiger Bombenlegerei.

Es gab auch Schusswechsel. Manche Gefechte dauerten einige Stunden.

Ein Klische??? Das Diktaturen das Volk unterdrücken ist ein Klische???

Und von den Wahlen müssen wir hier gar nicht erst wieder anfangen. Das Thema haben wir schon mindestens zweimal durchgekaut.

Und es gab auch mehrere Demonstrationen. Muss ich noch anhängen.

@killimini
- Hinter dem jüngsten Doppelanschlag in Damaskus mit 55 Toten vermutet UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Terrororganisation Al-Kaida. Ban sagte am Donnerstag in New York, die Aktivitäten des Extremistennetzwerks in der Region verursachten äußerst gravierende Probleme. Er glaube, dass "beunruhigender- und überraschenderweise" Al-Kaida Drahtzieher der Anschläge in der syrischen Hauptstadt sei. Mindestens 55 Menschen waren bei dem Doppelanschlag am Donnerstag vergangener Woche getötet und 370 verletzt worden.-
http://www.welt.de/newsticker/news3/article106339009/Massenproteste-gegen-syrische-Regierung-in-Aleppo.html

Und werr ist Al Kaida, das böse Terrornetzwerk das für alles Schlimme hinhält ? Ursprünglich die von CIA über den pakistanischen Geheimdienst finanzierte Guerilla gegen die Kommunisten. Und heute ?
Wär einen extra Thread wert.

Jedenfalls mit dem Bla Bla einer syrischen 'demokratischen' Opposition hat da gar nichts zu tun. Die meisten Syrer respektieren Assad, wünschen aber mehr Mitbestimmung und weniger Korruption. Die allermeisten Syrer wollen kein ausländisches Militär im eigenen Land. Und Terrorsöldner wie Al Kaida ebensowenig.

Jetzt klicken sie alle aus:

Syrische Rebellen entführen libanesische Pilger

Einen Tag nach blutigen Ausschreitungen in Beirut haben syrische Rebellen mindestens zwölf libanesische Schiiten im Norden des Landes entführt. Die Opfer waren auf dem Heimweg von einer Pilgerreise in den Irak, als sie in der syrischen Provinz Aleppo von den Rebellen angehalten und verschleppt wurden, berichteten Polizisten in Beirut.

Die Entführer gaben sich als Anhänger der Freien Syrischen Armee aus, sagte ein Verwandter eines Entführten der Nachrichtenagentur Reuters. "Sie ließen die Frauen gehen und behielten die Männer bei sich." Die meisten Aufständischen in Syrien sind Sunniten, während sich das Regime von Präsident Baschar al-Assad auf die schiitisch-alawitische Minderheit stützt.

Rund 40 bewaffnete Männer hätten ihren Bus gestoppt und die Männer zum Aussteigen gezwungen, berichtete ein Insasse dem libanesischen Fernsehsender Al Jadeed TV. "Wir haben ihnen gesagt, dass wir nur Pilger sind. Sie sagten uns, wir sollten zur Polizeistation in Aleppo gehen und ihnen von der Entführung berichten." Die Täter wollen angeblich so die Freilassung von gefangenen Rebellen erzwingen.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrische-rebellen-entfuehren-zwoelf-libanesische-pilger-a-834595.html

killimini schrieb:Toll. Von einer Unterdrückungsmacht zur nächsten... Sonst gehts dir noch gut?

Die Realität lässt sich einfach nicht "schöndenken"

Wir ( der abendländische Kulturkreis ) müssen eben einfach auch AKZEPTIEREN dass unser Verständnis von idealen Staatsformen ( Demokratie etc. ) nicht universelle Gültigkeit hat.

Mit Verlaub.................. wir haben über 2000 Jahre gebraucht um halbwegs friedlich miteinander umzugehen.

Es gibt Regionen ( und davon wirklich reichlich ! ) in denen Demokratien nach westlicher Lesart einfach nicht funktionieren - Wir verdrängen gerne daß, speziell in Nordafrika / Mittelmeeranrainer, der Genickschuss als Argument dient. Konsens- und Kompromissfähigkeit ist DIE Grundvoraussetzung für ein halbwegs funktionsfähiges Parlament - und davon sind wir noch viele, viele Jahre weit entfernt.

@vorübergehend
Ja, der Wandel muss einfach langsam passieren. Und mit unterstützung von Staaten die solche Systeme kennen wie beispielsweise die Schweiz.

Demokratie ist in jedem Land möglich, in manchen kann der Schritt zur Freiheit jedoch nur sehr langsam von statten gehen. Aber dies als Ausrede für eine Diktatur zu benutzen ist Menschenverachtend.

killimini schrieb:Aber dies als Ausrede für eine Diktatur zu benutzen ist Menschenverachtend.

Menschenverachtend ist in erster Linie von einem bequemen Sessel aus seine persönlichen Vorstellungen von politischen Systemen für allgemein gültig zu erklären.

killimini schrieb:Demokratie ist in jedem Land möglich, in manchen kann der Schritt zur Freiheit jedoch nur sehr langsam von statten gehen.

teilweise Zustimmung. Je nachdem wie man Demokratie definiert !

In manchen Regionen sind noch Jahrzehnte / Jahrhunderte nötig. Bis dahin muss man einfach akzeptieren, daß eine Diktatur "Schlimmeres" verhütet. Sorry - aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Was in der westlichen Hemisphäre sinnvoll ist, ist in anderen Regionen der Welt völlig deplatziert.

@vorübergehend
Machst du ja auch, nur dass du diesen leuten eine Diktatur und nicht Freiheit wünschst.

Jahrzehnte in manchen Fällen ja, Jahrhunderte? Nein.

killimini schrieb:Machst du ja auch, nur dass du diesen leuten eine Diktatur und nicht Freiheit wünschst.

Ich wünsche allen Menschen, daß sie genug zu essen haben und keine Angst vor marodierenden Banden haben müssen. Den Kindern die Möglichkeit der Schulbildung und allen auch Zugang zu Gesundheitssystemen.

Die größte Freiheit die es gibt, ist die Freiheit nicht verrecken zu müssen - Irak, Libyen, Afghanistan sind da die besten Beispiele. So richtig besch..... ging es den Menschen erst nachdem die Diktatoren durch die Diktatur des Terrors ersetzt wurden.

----

Jahrhunderte ist für manche Ecken sogar noch die optimistische Variante; in weiten Teilen Afrikas halte ich eine Demokratie nach westlichem Verständnis für völlig illusorisch. Erhebliche Teile Asiens brauchen ebenfalls noch viele Jahrzehnte - unter günstigsten Voraussetzungen

@vorübergehend
Wenn man es richtig angeht klappt es mit der neuesten Generation welche dadurch durch eine Demokratie aufwächst.

Irak, Afgahnistan. Hätte die NATO, insbesondere die USA die dortige Gesellschaft eingehend studiert, ihr Verhalten dementsprechend angepasst und normale SOldaten dorthin geschickt wäre die Lage um einiges entspannter. Aber vorallem hätten sie gar nie einmarschieren dürfen.

In Chicago zum G8 Gipfel haben eine Reihe Kriegsveteranen ihre Orden "zurückgegeben".
Viele haben im Irak und in Afghanistan gekämpft.
Sehenswertes Video:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=0ctEQqlf2xw

killimini schrieb:Irak, Afgahnistan. Hätte die NATO, insbesondere die USA die dortige Gesellschaft eingehend studiert, ihr Verhalten dementsprechend angepasst und normale SOldaten dorthin geschickt wäre die Lage um einiges entspannter. Aber vorallem hätten sie gar nie einmarschieren dürfen.

wobei wir wieder bei der Widersprüchlichkeit wären - einerseits hätten sie nie dort einmarschieren dürfen ( oder sich engagieren - Libyien ), andererseits haben sie doch die, von Dir, so verabscheute Diktatur beseitigt.

-------------

killimini schrieb:Wenn man es richtig angeht klappt es mit der neuesten Generation welche dadurch durch eine Demokratie aufwächst.

na dann klär uns mal auf wie Du das anstellen würdest.

killimini schrieb:Wenn man es richtig angeht klappt es mit der neuesten Generation welche dadurch durch eine Demokratie aufwächst.

Aber was macht man mit den älteren Generationen?

vorübergehend schrieb:na dann klär uns mal auf wie Du das anstellen würdest.

Stimmt,würde mich auch interessieren,was "richtig angehen" bedeutet.

vorübergehend schrieb:wobei wir wieder bei der Widersprüchlichkeit wären - einerseits hätten sie nie dort einmarschieren dürfen ( oder sich engagieren - Libyien ), andererseits haben sie doch die, von Dir, so verabscheute Diktatur beseitigt.

Wenn ein Volk gegen die DIktatur aufbegehrt ist es die pflicht eines jeden demokratisch orientierten staates diese mit allen humanischen Mitteln zu unterstützen. Im schlimmsten falle mit einer militärischen intervention um die menschenrechte zu schützen.

Im Falle Irak und Afgahnistan hatte das Volk nicht zur revolution aufgerufen, sprich bush ging nur rein um sich geld und macht zu sichern.

vorübergehend schrieb:na dann klär uns mal auf wie Du das anstellen würdest.

In der Praxis leider nie durchsetzbar da kein staat millionen Euros ausgeben möchte um ein demokratisches land aufzubauen. Man müsste nähmlich dutzende spezialisten/Berater in das besagte land schicken die beim aufbau einer demokratie unterstützung bietet. desweiteren muss die wirtschaft angekurbelt werden um arbeitsplätze zu schaffen. politisch verfolgte müssen psychologische betreuung bekommen und und und. das alles wäre viel zu teuer. leider.

auch wenn es sich schlussendlich bezahlt machen würde.

skep schrieb:Aber was macht man mit den älteren Generationen?

sie versuchen zu integrieren. das dies nicht bei allen klappen würde ist klar(siehe ex-ddr). Diese leute wären dann wohl kollateralschaden...

killimini schrieb:In der Praxis leider nie durchsetzbar da kein staat millionen Euros ausgeben möchte um ein demokratisches land aufzubauen. Man müsste nähmlich dutzende spezialisten/Berater in das besagte land schicken die beim aufbau einer demokratie unterstützung bietet. desweiteren muss die wirtschaft angekurbelt werden um arbeitsplätze zu schaffen. politisch verfolgte müssen psychologische betreuung bekommen und und und. das alles wäre viel zu teuer. leider.

Das wäre der menschlichste Weg.
Aber da stimme ich dir zu,wenn du das unter "richtig anstellen" verstehst.

killimini schrieb:das alles wäre viel zu teuer. leider.

Finanzieren ließe sich das schon,wenn man bedenkt wieviele Milliarden in die
Bankenkrise fließen,aber das wäre ein anderes Thema.