Sollen Hartz4 Empfänger Schnee schaufeln?

@Plan_B
@WüC
das ist das zuflußprinzip während des alg2 bezug.

habe-fertig schrieb:Wie definiert man denn "Gutverdiener"? Und wer macht das?

Es wird doch immer wieder herumdiskutiert, ab wann man "Reich" ist oder eben "Gutverdiener", also ab wann der Spitzensteuersatz greifen soll, und da kommen Bruttoeinkommen ins Spiel, die ganz nah bei meinem liegen. Ich bin Facharbeiter, also wirklich nicht ganz oben vom Verdienst her.

Das meinte ich.

@Plan_B

allmotlEY schrieb:Aber hier ist die Immobilie auch mit drin

Der unterstrichene Teil scheint mir die Bemessungsgrenze für Wohneigentum zu sein. Liegst du drüber muss du verkaufen (verpachten, vermieten, sonstwas) und alles bis zur Vermögensfreigrenze "verpulvern".

@dasewige

Was meinst du mit Zuflußprinzip?
Nur den Teil ab "Vermögen durch Schenkung oder Erbe" würde ich als Zufluß definieren.

@Plan_B

allmotlEY schrieb:Es wird doch immer wieder herumdiskutiert, ab wann man "Reich" ist oder eben "Gutverdiener"

Dieses Doof-Zeitung Boulevard Geschnatter? Interessiert doch keine S..

ESt-Bemessung. Kennst du da konkrete Zahlen? Wäre mir nicht geläufig.
Da liegt es halt auch im Auge des Betrachters was man als "gut" ansieht.
Man könnte durchaus sagen, dass ein durchschnittliches Einkommen, welches ein gutes (im Sinne von mehr oder minder sorgenfreies) Leben gewährleistet, ein gutes Einkommen sei - ein anderer würde das nur als ausreichend bezeichnen.


edit:
Ups sorry. Ich hab vergessen die Quelle zu nennen
http://www.hartz-4-empfaenger.de/hartz-4-vermoegen

@Plan_B

Personen mit mehr als 200 % des äquivalenzgewichteten Medianeinkommens leben in Einkommensreichtum.

In Deutschland lag das mittlere Nettoeinkommen pro abhängig Beschäftigtem
im Jahr 2000 bei 1324 Euro/Monat.[1]
im Jahr 2009 bei 1311 Euro/Monat.[2]
im Jahr 2010 bei 1234 Euro/Monat.[1]

In Deutschland lag im Jahr 2009 pro Haushalt
das durchschnittliche Bruttoeinkommen bei 3471 Euro/Monat,[3]
das durchschnittliche Nettoeinkommen bei 2706 Euro/Monat.[3

Wikipedia: Reichtum
Wikipedia: Mittleres Einkommen

Gibt eh genug Workaholics, die außer buckeln nichts mit ihrer erbärmlichen Existenz anzufangen wissen.

Es ist immer wieder schön zu sehen, dass manche Leute ihre Maske nicht ewig halten können, Zeo, wirft Neid und Missgunst anderen vor, ist aber nur in seiner Borniertheit so eingeschränkt dass er ganz simple Abläufe nicht versteht.

@WüC
während des alg2 bezug, fällt jeder geldwert und sachwert unter dem zuflußprinzip und wird mit der stütze verrechnet!

das bedeutet z.b. wenn während des alg2 bezug, lohnzahlung die eingeklagt sind und dieses schon ein paare zurück liegt( die klageeinreichung und jetzt erst entschieden wird) wird diese verrechnet.

moin zusammen,

ich lese hier schon eine ganze Weile mit und muß jetzt doch mal etwas loswerden :

ich finde es ziehmlich anmaßend wie manche Menschen es sich herausnehmen über andere Menschen zu urteilen und ihnen etwas auferlegen wollen.
Ja vor 20 Jahren ,da habe ich auch noch so Sätze verwendet wie: wer arbeiten will ,der findet auch Arbeit, tja da war ich jung und voller Kraft und es war sehr einfach solche Sprüche in die Welt zu posaunen.
Alle Jahre wieder taucht die Frage nach dem Schneeschippen oder auch Spargelstechen auf,seid ihr es nicht langsam müde immer um den gleichen Brei herumzuschleichen ?

Wann wird man in solchen Diskussionen endlich mal ein Miteinander statt ein Gegeneinander finden ? Ich befürchte in dieser Generation nicht mehr.

Meiner Meinung nach sollte man es jedem Arbeitslosen selber überlassen ,ob er eine gemeinnützige Tätigkeit ausüben möchte oder nicht. Auch sollte man ehrenamtliche Tätigkeiten zulassen und fördern,statt es so zu handhaben ,wie man es jetzt tut. Aber wahrscheinlich würde das so manche Sicht über Alg2 - Empfänger verändern und man würde sich bildlich gesehen von dem faulen ,rauchenden ,saufenden,ungebildeten und schmarotzendem Hartzer verabschieden müssen.
Immer wieder lesen zu müssen ,was man sich für andere Menschen so vorstellt errinnert mich sehr stark an eine Zeit ,wie wir sie schon einmal hatten.

in diesem Sinne: einen schönen Sonntag noch

@orleon

orleon schrieb:seid ihr es nicht langsam müde immer um den gleichen Brei herumzuschleichen ?

Klares und entschiedenes NEIN!
Und zwar wegen dem hier

orleon schrieb:Alle Jahre wieder taucht die Frage nach dem Schneeschippen oder auch Spargelstechen auf

Gerade weil diese abstursen Forderungen durch ständiges wiederholen nicht sinnvoller werden, darf man auch nicht müde werden dagegen zu halten (auch wenn es Nullkommanix bringt)

Ansonsten: Schöner Beitrag.

Funraising schrieb:In Deutschland lag das mittlere Nettoeinkommen pro abhängig Beschäftigtem
im Jahr 2000 bei 1324 Euro/Monat.[1]
im Jahr 2009 bei 1311 Euro/Monat.[2]
im Jahr 2010 bei 1234 Euro/Monat.[1]

In Deutschland lag im Jahr 2009 pro Haushalt
das durchschnittliche Bruttoeinkommen bei 3471 Euro/Monat,[3]
das durchschnittliche Nettoeinkommen bei 2706 Euro/Monat.[3

Das wäre ein immenser Reallohnverlust.

Bei 3471 brutto bekommt man nie und nimmer 2706 netto.

Funraising schrieb:Personen mit mehr als 200 % des äquivalenzgewichteten Medianeinkommens leben in Einkommensreichtum.

Also das Doppelte. Mit 2468 Netto wäre man also reich. Interessant. Genau das meine ich. Ein großer Teil des Mittelstandes fällt in die Definition.

@Plan_B

allmotlEY schrieb:Das wäre ein immenser Reallohnverlust.
Bei 3471 brutto bekommt man nie und nimmer 2706 netto.

Kommt drauf an was da wieder rein- und rausgerechnet wurde.
Ist das nur Einkommen aus Erwerbsarbeit, oder zählen da auch Einkommen aus Kapitalanlagen mit rein?
Weiß keiner (ohne nachzulesen). Daher völlig sinnfrei dieses Zahlenwerk.

allmotlEY schrieb:Bei 3471 brutto bekommt man nie und nimmer 2706 netto.

Das sagen die Zahlen auch gar nicht. Die Zahlen sprechen vom durchschnittlichen Brutto- und Nettoeinkommen der Haushalte. Das Haushaltseinkommen kann sich auch aus mehreren Einkommen zusammensetzen. Das sollte man bedenken

@WüC

Genauer nachlesen kannst du ja wenn du der Fußnote bei Wiki folgst. Dann landest du hier
http://www.rwi-essen.de/media/content/pages/publikationen/rwi-projektberichte/PB_Netto-netto-Studie.pdf (Archiv-Version vom 17.06.2013)

@Funraising

Stimmt.

Dennoch halte ich ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 2706,- € für unrealistich. Wer hat denn das?
Vielleicht wenn man die Fußballspieler und andere überzogene Größenordnungen heranzieht, aber nicht einmal dann kann ich es glauben.
Woher diese Zahl kommt würde mich interessieren.

@Plan_B

Das sind auch Renten, Pensionen, Versicherungen usw. mit drin. Es handelt sich als nicht die Bohne um Einkommen aus (nur) Erwerbstätigkeit, sonderen einfach (und sinnvollerweise) schlicht das Durchschnittseinkommen der privaten Haushalte.
Daher kommst du da mit deinem brutto vs netto auch nicht klar.

@WüC

Das mittlere Einkommen ist nicht gleich dem Durchschnittseinkommen

@WüC

Aber selbst dann kann das doch kein Durchschnittswert sein. Im Gegenteil: Renten müssten den Wert eher verkleinern, da sie immer niedriger sind als der Lohn.

@Plan_B

Hier solltest du dich schon ehr wiederfinden können:

Haushalte, deren Haupteinkommensbezieher Angestellter ist, verfügen in
Baden-Württemberg mit monatlich 2 083 € über das höchste Netto-Netto-
Einkommen, dicht gefolgt von den Angestellten-Haushalten in Bayern
(Netto-Netto-Einkommen: 2 032 € pro Monat). Diesen Haushalten verbleibt
mit 57,8% und 57,2% auch der höchste Anteil vom Nettoeinkommen als
Netto-Netto-Einkommen. Bei den Angestellten-Haushalten in Sachsen ist
das frei verfügbare Einkommen am niedrigsten: Mit 1 139 € (42,9% des
Nettoeinkommens) liegt das durchschnittliche Netto-Netto-Einkommen hier
deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt der Angestellten-Haushalte
von 1 735 € (53,8% des Nettoeinkommens).

Haushalten, deren Haupteinkommensbezieher Arbeiter ist, verbleibt mit
durchschnittlich 1 212 € pro Monat (43,3% des Nettoeinkommens) insgesamt
deutlich weniger Einkommen zur freien Verfügung als den Angestellten-
Haushalten. Auch bei Arbeiter-Haushalten liegen die Netto-Netto-
Einkommen in Bayern und Baden-Württemberg mit 1 522 € pro Monat
(49,7% des Nettoeinkommens) und 1 423 € pro Monat (45,6% des Nettoeinkommens)
deutlich über dem betreffenden Bundesdurchschnitt. Arbeiter-
Haushalten in Mecklenburg-Vorpommern verbleibt im Bundesländervergleich
mit einem durchschnittlichen Netto-Netto-Einkommen von 823 €
(36,9% des Nettoeinkommens) das niedrigste Netto-Netto-Einkommen.
Nimmt man den Anteil des Netto-Netto-Einkommens am Nettoeinkommen
zum Maßstab, liegen allerdings die Arbeiter-Haushalte aus Schleswig-
Holstein, die lediglich über 35,8% ihres Nettoeinkommens frei verfügen
können, ganz hinten.

@WüC

danke für die Blumen :)

ich kann es nur bewundern,wie manche Menschen sich so unermüdlich einsetzen für Menschen die soweit gefallen sind, dass ihre Lage beinahe aussichtslos erscheint.
Diese Kraft ist mir in der letzten Zeit leider ein wenig abhanden gekommen und ein Gefühl der Ohnmacht hat sich bei mir breitgemacht ,da scheinbar Jene in Massen nachwachsen ,die sich eben das Recht herausnehmen über andere Menschen bestimmen zu wollen und unsinnige Forderungen zu stellen.
Hut ab vor den fleißigen Menschen,die sich ihre Menschlichkeit bewahrt haben und aufklären

Danke

Badbrain schrieb: Es soll Menschen geben,die hatten lange gearbeitet und in die sog. Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Wozu ist die da? Was soll diese abdecken?

Sie ist für den Notfall gedacht und nicht als Dauerlösung
Ich bekam knapp ein halbes Jahr Arbeitslosengeld, in der Zeit hab ich Arbeit gesucht und gefunden.

Meine erste Frage war nicht : Was verdiene ich ?

Was bekomme ich? :D

Das ist ein Unterschied.

Ich lese gerade die verlinkte Studie: Interessant.

Beitrag von Funraising (Seite 180)