Gegen Stuttgart21-Gegner!
14.12.2010 um 10:08Südlicht schrieb:Es sind nicht die Demos. Es ist die Propaganda und Demagogie, die viele betreiben.OK, auf letzteres achte ich weniger.
Mir liegen eher die Argumente. Deshalb habe ich von der Schlichtung fast keine Minute verpasst.
Und für mich war die Schlichtung ein voller Erfolg.
Nur allein deshalb, weil die Fakten auf den Tisch kamen.
Und weil alles festgehalten wurde.
Niemand kann mehr behaupten, er habe dieses und jenes nicht gesagt.
Dieses oder jenes wäre angeblich nie vorhersehbar gewesen.
Und niemand hätte ja dagegen gestimmt.
Mein ganzes Leben musste ich beobachten, dass Großprojekte auf zweifelhafte Art und Weise, zwar korrekt mit Planfeststellungsverfahren und allem Pipapo, aber "durchgedrückt" wurden.
Wenn sich dann (fast regelmäßig) später herausstellte, welche eklatanten Fehlentscheidungen, teils mit nachgewiesener Korruption und Kungelei dahinter gesteckt hatten, war es regelmässig niemand gewesen, wurde es bestritten und wie ein unabwendbares Naturereignis behandelt.
Dass Schlimmste, was Verantwortlichen geschehen kann, ist der Wechsel aus der Politik in hoch dotierte Vorstandsposten, den man als Politiker sogar noch vorher vorbereitet hat.
Ich weiß jetzt, dass etwas Neues, sehr teures gebaut wird, was nur noch teurer werden kann und den einzigen Nutzen hat, dass es maximal die Kapazität des Alten erreicht und ein Glanzstück der wirtschaftlichen und ingenieurtechnischen Leistungskraft Deutschlands, praktisch ein positives Aushängeschild Deutschlands in der Welt darstellt.
Noch nicht erwiesen ist, dass das Neue die Leistungskraft des Alten erreicht und dieser Beweis kann meines Erachtens nur erbracht werden, wenn das Neue gebaut wird.
Große, meiner Meinung nach viel viel zu hohe Aufwendungen müssen erbracht werden, um das Neue
Betriebssicher(Reservegleise) und Menschengerecht (niveaugleich, Umsteigezeiten) zu machen. Im Alten waren diese Aspekte bauartbedingt von selbst gegeben.
Dem entgegen steht, dass auch die Instandhaltung des Alten nicht umsonst zu haben sein wird,
doch diese Kosten verteilen sich kontinuierlicher.
Mein Fazit: Der sich ergebende Zusatznutzen steht für mich in keinem Verhältnis zu den Kosten, Unwägbarkeiten und Gefahren des Projektes.
Die begeisternde Technik, das Renommee deutscher Ingenieurskunst - das Projekt als Vorzeigestück und Aushängeschild in der Welt sind mir einfach viel zu wenig.
Noch ein Aspekt:
Haben wir nun eine Terrorismus-Gefahr oder nicht ?
Menschen in verqualmten Tunnelröhren kann es in einem Kopfbahnhof nicht geben.
In einem Tunnelbahnhof dagegen schon!
Politik:
Terroristengefahr, ja oder nein?
Bis dahin gehe ich in Stuttgart im Wendland oder sonstwo auf die Straße !