Nordkorea greift Südkorea mit Granaten an
Die südkoreanische Armee ist nach dem Angriff in den höchsten Alarmzustand versetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit.
Der Fernsehsender YTN berichtete, mehrere südkoreanische Kampfjets seien zu der Insel geschickt worden, um diese zu überfliegen. Die Armee Südkoreas habe nach dem Feuerüberfall „zur Selbstverteidigung” sofort zurückgeschossen, sagte ein Ministeriumssprecher.
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, bei dem Angriff auf die Insel im Gelben Meer westlich der koreanischen Halbinsel seien vier südkoreanische Soldaten verletzt worden.
Laut YTN wurden durch den Beschuss mit etwa 50 Granaten dutzende Häuser beschädigt und mehrere Menschen verletzt. „Mindestens zehn Häuser brennen. Ich kann deutlich den Rauch sehen”, zitierte der Sender einen Bewohner der Insel.
Die Einwohner seien per Lautsprecher-Durchsage aufgerufen worden, ihre Häuser zu verlassen.
Die Beziehungen zwischen Seoul und Pjöngjang sind insbesondere wegen des nordkoreanischen Atomprogramms gespannt. Immer wieder provoziert der Norden den Süden, greift mit Scharmützeln die Grenze an.
Nordkorea hatte erstmals im Oktober 2006 und dann erneut im Mai 2009 Atomwaffen getestet. Kurz vor dem zweiten Test war Nordkorea aus den sogenannten Sechser-Gesprächen mit Südkorea, China, den USA, Russland und Japan ausgestiegen.
In den vergangenen Monaten signalisierte Pjöngjang allerdings wiederholt seine Bereitschaft, unter bestimmten Bedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/11/23/nordkorea-greift-suedkorea-mit-granaten-an/verletzte-bei-feuergefecht-auf-einer-insel.html (Archiv-Version vom 24.11.2010)