Gewaltbereite Jugendliche

Was ich aber nicht nachvollziehen kann, sind diese Tests, die ein Ausländer zu machen hat. Als ich nach Deutschland gekommen bin (da war ich 8 Jahre alt), mussten meine Eltern sonen Quatsch nicht machen. Die wenigsten Deutschen wissen, wieviele Einwohner Deutschland z.B. hat oder welche Wappenfarben Hamburg hat oder sonst was. Trotzdem arbeitet meine Mutter nun seit 12 Jahren bei einer großen Firma und mein Vater ist seit 10 Jahren Selbstständig. Ich finde so ein Test sagt gar nichts aus.

Zu den Vorurteilen: Der werfe den erste Stein, der noch nie gesündigt hat ;) Jeder, aber auch wirklich JEDER hat Vorurteile. Seien es die Muslimen, die Buddhisten, die Christen oder sonst was. Da jeder irgendeine andere Weltvorstellung von den Eltern hineingedroschen bekommen hat, wäre es pure Utopie, zu verlangen, dass man keine Vorurteile hat. Die eizige Frage die hier zu stellen ist: Wie geht der Einzelne mit diesen Vorurteilen um?

Gestern habe ich erst mit einem türkischen Dönerbudenbesitzer geredet, bei dem ich jede Woche essen gehe. Er meinte, sein Sohn sei nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Er hätte Angst, wieder in die Türkei zu ziehen, da sein Sohn dort in einem Monat tot wäre, weil niemand sein "deutsches" Jugendverhalten dort akzeptieren würde.

Mit "deutschem" Jugendverhalten meine ich die allbekannte Respektlosigkeit.

@shionoro

shionoro schrieb:Ich denke in spätestens 2 Generationen werden wir kaum noch Probleme mit Integration usw. haben

Sehe ich ähnlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich bei denen, die kaum ein Wort deutsch sprechen um die Generation handelt, die vor 40 Jahren als Arbeiter herkamen, die wenigsten Frauen davon genossen irgendeine Bildung und waren es gewohnt, sehr traditionell und konservativ zu leben. Man bedenke wie viele ausländische Jugendliche heutzutage Abitur machen (ich war damals das einzige Mädchen in der gesamten Oberstufe).

Und dem Meisten aus deinen Beiträgen stimme ich auch zu. Es ist nämlich Fakt, dass Jugendkriminalität dort besonders stark ausgeprägt, wo auch die sozialen Unterschiede besonderns stark sind. Deswegen halte ich wie du die Schul- und Familienpolitik für den ausschlaggebendsten Punkt, an dem man ansetzen sollte, für alle Jugendlichen, schließlich sind sie die Erwachsenen von morgen.

@Tinyde

Tinyde schrieb am 03.07.2010:Nicht Valentinis Post fand ich blödsinnig...
Sondern das Argument, dass es daran liegt, dass sich diese jugendlichen nicht akzeptiert fühlen. Wie soll das auch möglich sein, wenn es z.B. ganze Stadtbezirke gibt, wo NUR die Muttersprache gesprochen wird und nur landeseigene Geschäfte existieren?

Wenn Jugendliche(egal ob deutsch oder ausländisch) asozial (im Sinne des Wortes), verwahrlost, gleichgültig, kriminell etc. handeln, dann haben die wenigsten von ihnen Stabilität im Leben. Wenn du dich nicht akzeptiert fühlst, sind dir die Konsequenzen i.d.R. egal. Das gilt für sehr viele Bereiche, sei es innerhalb der Familie, Schule, Job, Nachbarn, gesamtes Umfeld. Und je nachdem was da alles zusammenkommt, lässt es sich schon nachvollziehen, warum man dann als Jugendlicher auf vieles "scheißt". Man wird entweder gleichgültig, weil man eh keine positive Aufmerksamkeit bekommt, oder man "rebelliert" um eben auf irgendeine Weise Aufmerksamkeit zu bekommen.

Allein das Phänomen, dass es in NRW so viele Ausländer aber wenig Ausländerfeindlichkeit gibt, dafür aber im Osten so wenig Ausländer und viel mehr Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikale. Interessantes Phänomen. Wenn man keine Stabilität hat passiert es nunmal viel schneller, dass man "abdriftet" (mit fällt grad kein besseres Wort ein).

Im Übrigen: Jugendliche, die keinen Bock auf gar nichts haben gab es immer und wird es immer geben. Jugendliche, die gewalttätig und kriminell werden leider auch. Bei einigen lässt sich das nunmal kaum vermeiden. Aber man sollte es als Gesellschaft/Regierung zum Ziel haben, den Kindern und Jugendlichen die nötige Aufmerksamkeit/Bedeutung/Unterstützung zu widmen. Sonst ist es nur natürlich, dass bei immer mehr (?) Jugendlichen die Bereitschaft für's eigene Leben Verantwortung zu übernehmen flöten geht, sonst haben immer weniger Jugendliche positive Ziele für sich, sonst ist es nur natürlich, dass sich die bereits ankündigende 2 - Klassen Gesellschaft immer mehr in den Vordergrund drängt. Ein Kind eines Hartz4-Empfängers wird sich bei der bestehenden Meinung über Hartz4-Empfänger definitiv weniger wert fühlen und weniger an ein (mit Kosten verbundenes) Studium denken, denn sein Gefühl, dass er in genau die "Schicht" gehört, wird ihm doch sein Leben lang bestätigt.

Ach, da gehören so viele Dinge zu... ich persönlich finde ja besonders diese mittlerweile immer wichtiger werdende "hast du was, bist du was" - Mentalität so furchtbar... Warum findet man nicht wieder zur "Bist du was, hast du was" - Perspektive?

shionoro schrieb:
Ich denke in spätestens 2 Generationen werden wir kaum noch Probleme mit Integration usw. haben

stimmt doch nicht , die erste Generation muste Deutsch lernen , es gab keine Geschäfte , Zeitungen , Fernsehen in ihrer Sprache und auch keine Ghettos .
Viele Kinder mit Migrationshintergrund sprechen heute viel weniger Deutsch als die Generationen davor .

querdenkerSZ schrieb: gab keine Geschäfte , Zeitungen , Fernsehen in ihrer Sprache und auch keine Ghettos .
Viele Kinder mit Migrationshintergrund sprechen heute viel weniger Deutsch als die Generationen davor .

Stimmt nicht. Ganz im Gegeteil, trotz dieser Gegebenheiten beherrschen diese Kinder kaum ihre Muttersprache, was ich traurig finde.

@Kipcak
was stimmt daran nicht ?

Sie sprechen "besser" Deutsch als ihre Muttersprache.

@Kipcak
besuch mal einen Schulhof in einer Stadt mit grossen Anteil von Migrantenkindern in der grossen Pause ..............

@querdenkerSZ

shionoro schrieb:
Ich denke in spätestens 2 Generationen werden wir kaum noch Probleme mit Integration usw. haben


stimmt doch nicht , die erste Generation muste Deutsch lernen , es gab keine Geschäfte , Zeitungen , Fernsehen in ihrer Sprache und auch keine Ghettos .
Viele Kinder mit Migrationshintergrund sprechen heute viel weniger Deutsch als die Generationen davor .

Das ist so nicht ganz richtig. Die Gastarbeiter damals waren überwiegend untereinander. Sicher gab es viele , die besonders im Arbeitsumfeld auch mit deutschen Kollegen sprachen, das ist aber heute nicht anders. Schließlich sprechen wir hier nicht von den Ausnahmen. Ich sprach von den Frauen aus der Generation, denn das sind die, die damals wie heute oft kaum deutsch können. Und wie gesagt, es wird immer weniger, mit der nächsten GEneration hat man das kaum noch. Und solange der größte Teil die Sprache spricht, ist dies auch kein großes Problem mehr.

Kipcak schrieb:Stimmt nicht. Ganz im Gegeteil, trotz dieser Gegebenheiten beherrschen diese Kinder kaum ihre Muttersprache, was ich traurig finde.

Kipkac's Aussage kann ich nur zustimmen. Querdenkersz, verwechsle nicht die heutzutage unter vielen (auch deutschen) vorhandene Slang-Sprache mit "kein deutsch" sprechen. Eine für fast jede Region und jede Generation typische Slang-Sprache gab es schon immer. Die wenigsten dieser Jugendlichen sprechen regelmäßig hochdeutsch, das gilt für alle Nationalitäten, dieser Slang IST ihre Sprache, übrigens ihre deutsche Sprache. Ich kann nur für die Schwarzkopf-Fraktion sprechen, und diese sprechen in der Tat eigentlich überwiegend ein ganz schlechtes Türkisch. Ist dieses Slang-Deutsch bei Ausländern denn fataler als bei Deutschen, die nur so reden oder fällt es dir nur mehr auf??

Denn hier trifft wieder das zu, was ich bereits sagte, dass bei Jugendlichen generell Handlungsbedarf ist.

@helin
keine Angst , verwechsle ich nicht und ich bin damals mit "Gastarbeiter-Kindern" aufgewachsen und zur Schule gegeangen .

@querdenkerSZ

Du warst mal jung, ich bin es jetzt, ich kann durchaus beurteilen ob es eher eine positive tendenz gibt oder nicht <:
Und die gibt es.
Ich sehe in letzter Zeit bei jüngeren (so 10-15) sehr viele interethnische freundschaften und auf dem gymnasium auf dem ich war ist jetzt auch ein höherer migrantenanteil als vorher obwohl die ausländerquote in unserer stadt sogar gesunken ist.

Das das bild nicht generell überall hin übertragbar ist ist sicherlich richtig, aber genausowenig sind großstadtverhältnisse repräsentativ für ganz deutschland.

gibt ja nicht nur ghettos wo ausländer leben.

.

In Köln schlugen 2 Jugendliche einen 35-Jährigen zusammen , einer der Täter konnte festgenommen werden .
Er ist 16 .............

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article8396587/Jugendliche-schlagen-Mann-an-S-Bahnhof-zusammen.html

@querdenkerSZ

Und jetzt? <_<

Köln ist ne große Stadt, wenn man das mit einbezieht ist die kriminalität dort nicht hoch in diesem aspekt.

Erschreckend finde ich persönlich irgendwo, dass die Täter scheinbar immer jünger werden.

Allerdings denke ich, dass dieser Schein auch dem Fokus der Medien geschuldet ist und sie sich vermehrt eben auf kriminelle Jugendliche konzentrieren.


Trotzdem denke ich, dass in Deutschland ein gewisses Problem mit Jugendkriminalität herrscht, gespeist aus vielen Faktoren.
Aus Bildungsarmut, aus Perspektivlosigkeit, aber auch aus fehlender Erziehung und fehlender, geistig anspruchsvoller Kultur und dem Gefühl der Unantastbarkeit.

Man kennt zwar die neue Viva-Moderatorin, hält aber Schiller für ,,diesem Musika, oda?".
Wenn man jemanden zusammengeschlagen hat, dann ist nur zu oft die Ausrede:,,Ja, ich hatte `ne schwere Kindheit, keiner mag mich, ich hab eh keine Chance..." und es kommt eine kleine Bewährungsstrafe raus.
Teilweise ist es gar eine Auszeichnung, schon mal ,,gesessen" zu haben und wenn`s nur der Wochenendarrest war. In manchen Kreisen beweist man dann, was für ein harter Kerl man ist.


Das sind sehr bedauerliche Zustände.

Die sommerliche Hitze sorgt offenbar auch in überfüllten Schwimmbädern für Aggressionen. Das Freibad am Columbiadamm in Berlin-Neukölln musste am Samstagnachmittag um 16.30 Uhr von der Polizei geräumt werden, weil einige Streitereien eskalierten und Schlägereien drohten. Mehrere Auseinandersetzungen zwischen Badegästen hätten sich hochgeschaukelt, sagte eine Polizeisprecherin.

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article8409619/Freibad-in-Berlin-Neukoelln-nach-Schlaegerei-geraeumt.html

@querdenkerSZ

Bist du jetzt ein newsticker? <:

Berlin ist, wie ich schon mehrfach sagte, keinesfalls für gesamtdeutschland repräsentativ

Ich glaube bei diesem Thema sollte man versuchen nicht zu sehr zu verallgemeinern.
Es gibt immer solche und solche Tendenzen gleichzeitig.
Der eine Ausländer oder hier geborene mit Immigrationshintergrund hat mehr Hirn und der andere eben weniger.

Das ist ein Phänomen, daß in jedem Land und in jedem Volk vorkommt.
Aber ausgerechnet in Deutschland scheint man größere Probleme damit zu haben, dabei gibt es in Ländern wie Franreich, England oder Amerika wesentlich mehr Leute mit Imigrationshintergrund als hier.

Nicht daß sie nicht auch ihre Probleme damit hätten, aber im Verhältnis zu der wesentlich größeren Menge Menschen mit Imigrationshintergrund gegenüber Deutschland, ist das schon fragwürdig und die Frage geht wohl eher an die Deutschen als solche als an die Imigranten.

Nun, die wichtige Frage dabei ist: Wie reagiert man, wen einem selbst so etwas passiert? Ich selbst hatte die Erfahrung damit und habe die Polizei gerufen. Die meinten nur, ja der Kerl sei bekannt und sie können nicht wirklich was machen. Ja danke auch :D

@Tinyde

WAs ist dir denn passiert?

Bei Beleidigung oder Körperverletzung können leute doch grundsätzlich immer angezeigt werden.

@shionoro
bringt auch so viel wenn Du allein unterwegs warst und die lieben Kleinen zu zweit, dritt oder noch mehr ...