Update:
Smolensk Mysterium: Demonstrationen in WarschauWarschau - Tausende Menschen haben am Sonntag vor dem Präsidentenpalast in der polnischen Hauptstadt gegen ihre Regierung demonstriert. Sie fordern im Zusammenhang mit dem mysteriösen Flugzeugabsturz am 10. April im russischen Smolensk, bei dem Präsident Lech Kaczynski und andere wichtige Köpfe des Staates ums Leben kamen, die sofortige Einsetzung einer internationalen Untersuchungskommission aus führenden Experten aus der ganzen Welt. Auf Spruchbändern und Handzetteln konnte man lesen, dass die Demonstranten große Zweifel an der Objektivität der Experten hegen, welche derzeit die Untersuchungen zu der Ursache der Katastrophe betreiben. Die auf das Gelände des Palastes drängenden Menschen riefen pausenlos: "Wir fordern und wir wollen die Wahrheit", dann sangen sie die polnische Nationalhymne und beteten. Auch einige Prominente waren unter den Protestierenden wie z.B. der Vorsitzende der Katyn- Stiftung Dr. Jacek Goldammer, der für von ihm mitgegründete Bewegung " 10. April " um Unterstützung warb.
Die polnische Regierung verhält sich in der Tat seit dem Tage der Katastrophe sehr seltsam, Ermittler werden behindert und ausgetauscht, falsche Informationen gestreut, Orden an russische Forensiker und Feuerwehrleute verteilt weil sie so schnell mit der "Arbeit" fertig waren, Minister widersprechen sich am laufenden Bande und Premier Donald Tusk sowie Interimspräsident Bronislaw Komorowski loben bei jedem erdenklichen Anlass die gute "Zusammenarbeit" einer gemeinsamen russisch-polnischen Untersuchungskommission, die es garnicht gibt. Auch vier Wochen nach der Tragödie wurde noch keine offene Frage geklärt, nicht einmal die genaue Zeit des Absturzes der Tupolew scheint festzustehen und man hat bereits das Gefühl, dass Tusk und Putin gemeinsam die Welt an der Nase rumführen, was man auch auf einem Handzettel deutlich machte, der am Sonntag in Warschau verteilt wurde.
Die Tupolew Katastrophe ist beleibe auch nicht der einzige ungeklärte Fall der letzten Jahre in Polen bei welchen Menschen, möglicherweise aus politischem Hintergrund, ums Leben kamen. Hierzu gehören auch eine ganze Reihe mysteriöse "Selbstmorde". Diesbezügliche Untersuchungsausschüsse gehen in der Regel wie das Hornberger Schiessen aus, oder werden wie jetzt nach dem Tode wichtiger Zeugen, die ebenso bei dem Flugzeugabsturz in Smolensk starben, vollends eingestellt. Die Polen haben Angst, Angst vor ihren Politikern und Behörden. Immer noch beherrschen viele ehemalige kommunistische Funktionäre bzw. Agenten einen großen Teil der Republik. Doch der zweifelsohne mysteriöse Tod ihres Präsidenten, hat ihnen nun aber Adrenalin in die Venen gepumpt. An der nächsten Demonstration werden sicherlich, wenn notwendig, schon zehntausende Menschen teilnehmen, denn das was die Regierung jetzt im Zusammenspiel mit Moskau und schmierigen Journalisten treibt, werden sie sich nicht weiter gefallen lassen.
Die Initiatoren der Demo vor dem Präsidentenpalast waren diese Mal keine Werftarbeiter, sondern u.a. "Frauen für die Republik", die Republikanische Stiftung, das Jagiellonen-Institut, das Zentrum für Politisches Denken, die Politische Theologie oder die Stiftung für staatsbürgerliche Verantwortung, kurzum durchweg Vertreter der polnischen Intelligenz. "Polskaweb" ist inzwischen davon überzeugt, dass die Katastrophe von Smolensk durch Dritte begünstigt wurde.
http://polskaweb.eu/ (Archiv-Version vom 13.05.2010)Anmerkung.
Hat man gar nichts hier von mitbekommen . . .;)
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Neues zur Tu-154 Katastrophe bei SmolenskWarschau - Die Rätsel um den Flugzeugabsturz vom 10. April, bei dem fast Einhundert Menschen bei Smolensk ihr Leben verloren, warten weiterhin auf Lösung. Ausschliessen kann man bereits alle Unfall- Varianten, denn selbst wenn der Absturz nicht durch Dritte absichtlich oder unabsichtlich herbeigeführt wurde, bleibt immer noch die Frage offen, warum der Pilot bei der zuletzt durch den polnischen General- Staatsanwalt Andrzej Seremet genannten Sichweite von 300 bis 400 Metern, überhaupt zur Landung ansetzte. Wie die polnische Luftwaffe inzwischen zugab, war nämlich Flugkapitän Arkadiusz Protasiuk schon von den Vorschriften her nicht befugt, bei einer Sichtweite von unter 500 Metern zu landen und erst recht dann nicht, wenn der Flughafen nicht mit einem Satelliten-Leitsystem ausgerüstet war. Unter solchen Bedingungen hätte der Pilot nur bei einer Sichtweite von mindestens 1200 Metern runterkommen dürfen - heisst es. Womit wir einmal mehr bei den mysteriösen Aussagen des Fluglotsen und der Übermittlung alter Wetterdaten an die Tupolew wären.
Pilot drohte Strafe für Landung bei dichtem NebelNach der Mitteilung von Luftwaffen Sprecher Oberstleutnant Robert Kupracz kann es nur einen Grund geben, warum die Piloten der Tu-154 sich trotz des angeblich dichten Nebels entschieden zu landen: Mangel an präziser Kommunikation mit dem Tower in Smolensk, da ihm für eine Landung unter solchen Bedingungen sogar Bestrafung drohte. In der Tat hatte der verantwortliche Fluglotse von so einem Problem berichtet und dem Piloten Arkadiusz Protasiuk schlechte russisch Kenntnisse bescheinigt. Die Zahlen sollte er vor allen Dingen nicht verstanden haben. Diese Behauptung entpuppte sich aber unterdessen, u.a. nach der teilweisen Auswertung eines von zwei Voice-Recordern, als Lüge. Hinzu kommt noch, dass die Tupolew einzig veraltete Wetterdaten aus Warschau erhalten hatte, in welchen von schlechter Sicht überhaupt keine Rede war. Es gibt auch keinerlei Anzeichen darauf, wie früher in russischen und deutschen Medien suggeriert wurde, dass der polnische Präsident Lech Kaczynski Protasiuk die Landung befohlen haben könnte. Bekannt ist auch, dass die Tupolew, bevor diese zur tödlichen Landung ansetzte, drei Runden über dem Flughafen drehte, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen.
Nur Indizien für Unfall- Version gesammeltDie Präsidenten Tupolew war spätestens um 8.41.06 Uhr abgestürzt. Um 8.25 Uhr soll eine weitere Wettermeldung an den Piloten aus einer Smolensker Wetterstation via Warschau rausgegangen sein, in der vor dichtem Nebel mit der og. Sichtweite gewarnt wurde. Eine Empfangsbestätigung konnte man aber hierfür bisher nicht vorlegen. Was bringt also weiterhin deutsche und russische Medien dazu zu suggerieren, dass der Pilot der Tupolew Schuld an dem "Unfall" gehabt habe ? Zahlreiche Parlamentarier der oppositionellen PIS- Partei haben am Montag den polnischen Premier Donald Tusk in einem Schreiben aufgefordert zu den kaum noch zu beschreibenden "Untersuchungen" einer "gemeinsamen" polnisch-russischen Kommission Stellung zu nehmen. Die Abgeordneten treiben demnach mehr und mehr Zweifel zu der Katastrophe an und man fordert z.B. Informationen zur
Rechtsgrundlage der gemischten Untersuchungskommission und fragen ob es nicht möglich wäre internationale Experten zu den schleppenden Ermittlungen hinzuzuziehen. Gleichzeitig fragt man an ob die polnische Seite davon überzeugt sei, dass die Russen auch tatsächlich die "richtigen Beweise" gesichert haben, da man ja von Anfang an nur die Version eines Unfalles untersuche und auch die polnische Regierung jegliche andere Möglichkeit ausschliesse.
Was treibt Tusk in die Arme Moskaus ?Die PIS- Parlamentarier richteten, (noch) in höflichem Ton, 20 berechtigte Fragen zu Ungereimheiten bei den Ermittlungen zu der Flugzeugkatastrophe an Regierungschef Donald Tusk. Würde Lech Kaczynski noch leben, und sein Bruder wäre stattdessen in Smolensk getötet worden und die polnische Regierung verhielte sich so seltsam wie seit dem 10. April, wären mit Sicherheit Köpfe gerollt und Stühle geflogen. Noch schlimmer hätte es ausgesehen wenn US- Präsident Obama in Smolensk getötet worden wäre oder Putin gar bei einem Flugzeugabsturz in Warschau. Tusk, Komorowski, Sikorski, Klich, Walesa, Jaruzelski und Bartoszewski hingegen schmeicheln dem Kreml und murmeln schon im Schlaf ihren einstudierten Text von der "einzigartigen Chance" zur polnisch-russischen Versöhnung. Komorowski hatte sogar am vergangenen Sonntag in Moskau mehr als zwei Dutzend höchste polnische Orden an Feuerwehrleute und Ermittler verliehen, obwohl die einen erst mal keinen Wasseranschluss fanden und die anderen noch gar keine Erfolge vorweisen können. Wie effektiv und objektiv die Ermittler arbeiten, beweist auch eine aktuelle Meldung der polnischen Tageszeitung Fakt, wonach einer ihrer Journalisten am Sonntag an der Absturzstelle den Radiokompass der Tupolew fand, der sehr wichtig im Zusammenhang mit dem Beacon- Leitsystem und der Höhe des Jets beim Landeanflug war.
Ermittlungen wie in Sowjet- ZeitenIm Jahre 2002 stürzte eine Tupolew Tu-154 bei Überlingen in Deutschland, nach einem Zusammenstoss mit einer DHL Boeing, aus 11 000 Metern Höhe ab. Obwohl die Trümmer der Maschine und die Überreste der Insassen in einem Umkreis von 30 Kilometer verstreut wurden, lieferte das Luftfahrt- Bundesamt in Braunschweig bereits genau eine Woche später erste zuverlässige Ergebnisse aus allen Flugschreibern. Aus Moskau und Warschau gibt es auch 4 Wochen nach der Katastrophe überhaupt nichts zuverlässiges. Widersprüche und neue Mysterien machen hingegen alles noch komplizierter. Was Überlingen und Smolensk übrigens noch unterscheidet, ist die Tatsache, dass im ersten Fall der angeblich verantwortliche Fluglotse einer Schweizer Privatfirma nach der Katastrophe ermordet wurde, der Kollege in Smolensk aber "nur" verschwunden ist. Die Deutschen zahlten nach der Überlinger Katastrophe kurioserweise für fast sämtliche Folgen. In Smolensk war es Putin, der alle vor Ort angefallenen Schäden und Rechnungen umgehend über eine Behörde in Moskau regulierte.
http://polskaweb.eu/ (Archiv-Version vom 13.05.2010)________________________________________________________________________
MFG
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