Sind die Deutschen ausländerfeindlich?
17.03.2016 um 22:23Nahtern schrieb:er hat ja darauf gewartet, dass sich noch andere melden.Mich wundert es eigentlich, dass so schnell gleich zwei darauf angesprungen sind.
Nahtern schrieb:er hat ja darauf gewartet, dass sich noch andere melden.Mich wundert es eigentlich, dass so schnell gleich zwei darauf angesprungen sind.
Nahtern schrieb: was hältst du von meiner Definition?solange Du nicht Kultur als solches definierst, halte ich von der Definition ebenso viel wie von dem Begriff "deutsche kultur"
KillingTime schrieb:Da es DIE Deutschen nicht gibt,Dann gibt es allerdings auch nicht die Russen, die Türken, die Kurden, die ... dann gibt es überhaupt keine echten Völker mehr, weil man alles so weit ausdifferenzieren kann, bis gemeinsame Merkmale lediglich im gemeinsamen Pass bestehen. Aber es kommt auch darauf an, wie man so etwas definieren möchte. Über das Staatsvolk, über ethnische/kulturelle Merkmale, über Selbstbezeichnungen, über gleiche/ähnliche Werte usw.
Libertin schrieb:Solche schwammigen Begriffe wie "Volk" und "Kultur" werden wohl immer irgendwo ein Abstraktum bleiben unter dem jeder etwas anderes zu verstehen vermag.Das ist wohl richtig. Deshalb muss man in letzter Instanz mindestens diejenigen als Volk anerkennen, die sich selbst als eines bezeichnen.
Historisch wurde gerade dieser Umstand leider nur allzu oft ausgenutzt und diversen Selbstzwecken immer wieder instrumentalisiert weswegen diese nun auch schon mit entsprechenden Vorbelastungen einhergehen.Die Medaille hat zwei Seiten, denke ich. Denn mit 'Volk' ist ja nicht zwangsläufig etwas negatives verbunden. Im Gegenteil. Was Deutschland anbelangt, da ist das ganze ohnehin kompliziert, weil es es noch nicht allzu lange her ist, seit es so etwas wie eine (nationale) gemeinsame Identität gibt. Davor gab es lange Zeit das Heilige Römische Reich, in welchem man auch noch nicht sowas wie eine 'deutsche' Identität hatte. So gesehen ist das deutsche Volk recht jung und die tiefen Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Regionen sind überschaubar.
tudirnix schrieb:solange Du nicht Kultur als solches definierst, halte ich von der Definition ebenso viel wie von dem Begriff "deutsche kultur"Kultur ist die "Idee der Moralität", zu den Aspekten der Kultur gehören Bildung und Entwicklung der individuellen Persönlichkeiten innerhalb dieser Kultur. (Das ist jedenfalls eine mögliche Definition)
KillingTime schrieb:Ich finde deine Definition nicht sehr gut. Der Begriff "kulturelle Bereicherung" ist vorbelastet.sollte eigentlich auch eher zeigen, das hier oft mit zweierlei Maßen Definitionen/Quellen/usw. verlangt werden.
Aldaris schrieb:Deshalb muss man in letzter Instanz mindestens diejenigen als Volk anerkennen, die sich selbst als eines bezeichnen.Das ist eine sehr schöne Definition des Begriffes "Volk".
Aldaris schrieb:Die Medaille hat zwei Seiten, denke ich. Denn mit 'Volk' ist ja nicht zwangsläufig etwas negatives verbunden. Im Gegenteil. Was Deutschland anbelangt, da ist das ganze ohnehin kompliziert, weil es es noch nicht allzu lange her ist, seit es so etwas wie eine (nationale) gemeinsame Identität gibt. Davor gab es lange Zeit das Heilige Römische Reich, in welchem man auch noch nicht sowas wie eine 'deutsche' Identität hatte. So gesehen ist das deutsche Volk recht jung und die tiefen Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Regionen sind überschaubar.Es kommt halt immer darauf an in welchem Kontext man mit solchen Begriffen hantiert. Natürlich müssen diese dabei nicht immer mit negativen Behaftungen einhergehen. Eine vereinheitlichende "deutsche Identität" wurde auch erst im nachhinein geschaffen, spätestens seit Bismarck das deutsche Reich gründete und später im dritten Reich dann auf die Spitze pervertiert und instrumentalisiert wurde um das gemeine Fußvolk zu mobilisieren. Nur allzu verständlich das vor allem hierzulande in eher akademischen Diskursen und Fachkreisen aber auch sonst wesentlich differenzierter und vorsichtiger mit solchen Bezeichnungen umgegangen wird.
Nahtern schrieb:Abstrakte Begriffe wie "deutsche Kultur", die aber an sich doch trotzdem für jeden auf irgendeinem Level verständlich sind, muss man näher ausführen und erklärenNicht jeder versteht das gleiche unter einem abstrakten Begriff. Jeder geht aber schlichterweise davon aus, dass andere, solche Begriffe sehen müssen, wie man selbst sieht. Nicht umsonst heißt es aber abstrakt. Abstraktion impliziert die individuelle Wahrnehmung und Verknüpfung zu einem individuellen Verständnis. Daher kann man bei solchen Begriffen nicht davon ausgehen, dass jeder auch das gleich damit verbindet. Deine Begauptung ist nicht folgerichtig.
Libertin schrieb:Nur allzu verständlich das vor allem hierzulande in eher akademischen Diskursen und Fachkreisen aber auch sonst wesentlich differenzierter und vorsichtiger mit solchen Bezeichnungen umgegangen wird.Differenziert, ja. Das sowieso. Vorsichtig? Da verstehe ich nicht genau, was du damit meinst. Muss man vorsichtig damit sein, vom 'deutschen Volk' zu sprechen, weil das wieder irgendwie die Nazis tangiert? Wäre nett, wenn du das nochmal erläutern könntest.
DieSache schrieb:ich lehne es ab Menschen mit nationalen Eigenschaften/Charakterzügen abzustempeln.Erkläre mir doch mal Folgendes: wenn man den Deutschen abspricht, Kultur zu besitzen, folglich auch allen anderen Völkern ihre Kultur abstreitet, wie kann es da zu "kultureller Bereicherung" kommen? Null plus Null ist immer Null, auch für sehr große Werte von Null.