Überwachung und Einschränkung der Bürgerrechte
06.03.2015 um 15:49«Die Leute sagen zur totalitären Überwachung: So what?»Das ganze Interview mit Hubertus Knabe hier:
Man ist heutzutage sehr freizügig mit Informationen, was die sozialen Medien angeht. Das vereinfacht es dem Staat, an Informationen zu kommen, oder?
Das kann man auch positiv interpretieren: Die Leute haben keine Angst, sich zu offenbaren, weil sie keine Konsequenzen fürchten müssen.
Aber ich denke, man sollte schon das Bewusstsein dafür schärfen, dass es auch mal anders sein könnte und dass diese Informationen missbraucht werden können.
Ich glaube auch, dass damit nach und nach bestimme Grundfeste der Demokratie ausgehöhlt werden – namentlich die Unverletzlichkeit der persönlichen Sphäre. Dadurch verwischt auch der Unterschied zwischen Demokratie und totalitärer Diktatur. Das ist problematisch.
http://www.srf.ch/news/international/die-leute-sagen-zur-totalitaeren-ueberwachung-so-what
Knabe ist ein deutscher Historiker und seit 2001 Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen im ehemaligen zentralen Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit. Er hat Untersuchungen über Oppositionsbewegungen in der DDR und Osteuropa sowie Studien zur Westarbeit des DDR-Staatssicherheitsdienstes veröffentlicht