Sarrazin: Hart aber fair?
25.12.2010 um 14:58faszinierend was ein einzelner mensch doch mit ein par unbequemen wahrheiten die er recht rau verpackt hat doch alles auslösen kann.
hcsnemrebü schrieb:Mit uns Russlanddeutschen hat man es ja auch geschafft. Man hat uns "human" in den Flieger gesetzt und in unsere rechtmäßige Heimatgegen euren willen und jetzt baut ihr hier scheisse, wo soll man euch jetzt abschieben ?
Dass es ihm um etwas anderes geht als um das Geld. Um Anerkennung. Die bekommt er auf dem Bahnhof, im Taxi, in der Bäckerei. Das schreibt er selber.
All die Menschen, die ihm auf die Schulter klopfen, das Glas auf ihn heben, ihm einen ausgeben wollen. Das ist die Anerkennung des Volkes. Thilo Sarrazin möchte aber nicht nur die Anerkennung des Volkes, sondern die der Menschen, die man die Eliten nennt.
Die bleibt ihm versagt. Denn so weit hält der zivilisatorische Konsens in diesem Land bislang, dass die Eliten einem Rassisten und Kulturchauvinisten die Anerkennung versagen. Die FAZ will diesen Konsens durchbrechen. Ihre Entscheidung am Weihnachtstag die Aufmacherseite des Feuilleton einem Rassisten zu übergeben, ist eine Provokation.
In seinem FAZ Text schreibt Sarrazin über sich selbst: "Zornig war ich nur kurze Zeit. Dazu war das Verhalten jener Kr itiker in Politik und Medien, die verurteilen, ohne gelesen zu haben, zu lächerlich. Stattdessen machte sich Verachtung in mir breit. Diese Verachtung sitzt mittlerweile tief." Das ist ein Satz, den man glauben kann und der schaudern macht. Sarrazins scharfer Verstand in Verbindung mit dieser kalten Verachtung und seinem kurzschlüssigen Ausländerhass machen den Mann zu einem gefährlichen Demagogen.
Er bedient sich der Argumentationstechniken, die man von Rechtsradikalen kennt oder von Scientologen. Er lügt einfach. Und wenn er widerlegt wird, leugnet er auch das. Die Lüge ist das Wesen der Demagogie. Wir sind an die Lüge nicht gut gewöhnt. Es ist nicht einfach, in der Öffentlichkeit mit der Lüge umzugehen. Der Lügner hat es leicht. Er behauptet. Der einzige Weg, mit einem gewohnheitsmäßigen Lügner umzugehen, ist ihm das Wort zu entziehen. Aber die FAZ hat zu Weihnachten einem Lügner das Wort erteilt.
Sarrazin, die "FAZ" und Jakob, der Heuchlerhttp://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article11844298/Sarrazin-die-FAZ-und-Jakob-der-Heuchler.html
Verleger Jakob Augstein geißelt die "FAZ", weil sie Thilo Sarrazin, einem "Rassisten", viel Platz für eine Bilanz eingeräumt hat. Eine Abrechnung mit Augstein.
Normale Völker haben ein normales Verhältnis zu Geld. Die Holländer nehmen es mit vollen Händen ein, die Italiener geben es mit vollen Händen aus.
Bei den Deutschen ist es etwas komplizierter. Geiz ist einerseits “geil”, andererseits lassen die Deutschen ihr Geld gerne “arbeiten”, während sie in der Karibik die Sonnenseiten des Lebens genießen.
Geld zu verdienen, Geld zu haben, ist erst einmal anrüchig. Hitlers letzte Sympathisanten geben zwar zu, dass der Führer einiges falsch gemacht hat, betonen aber im selben Atemzug, er habe sich nicht persönlich bereichert und kein Nummernkonto in der Schweiz gehabt.
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Veröffentlichungen von Henryk M. Broder
Das deutsche Reinheitsgebot sagt zwar “Bier”, meint aber “Geld”. Sauber, porentief rein ist es nur, wenn es in der Wasch- und Umverteilungsanlage des Staates desinfiziert wurde.
Deswegen fängt Jakob Augstein, Verleger der Wochenzeitung “der Freitag”, einen Artikel über Thilo Sarrazin mit den Worten an: “Helfen muss man dem Mann nicht. Sein Buch hat sich ausreichend verkauft. Er hat im Fernsehen bekannt gegeben, dass er nun Millionär sei.”
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Nun ist auch Jakob Augstein, der seinen Beruf bescheiden mit “Journalist und Gärtner in Berlin” angibt, ein Millionär, vermutlich mit mehr Millionen auf dem Konto oder unter dem Kopfkissen als Sarrazin.
Aber im Gegensatz zu dem “Rassisten und Kulturchauvinisten” Sarrazin hat Augstein keinen Bestseller geschrieben, sondern sein Geld geerbt, einschließlich einer satten jährlichen Gewinnbeteiligung am „Spiegel“.
Um reich zu werden, musste er sich weder als Lohnschreiber prostituieren noch Ressentiments bedienen. Er konnte sich leisten, eine sieche Wochenzeitung zu kaufen, so wie sich andere Leute eine Modelleisenbahn leisten, um einmal in ihrem Leben Lokführer, Weichensteller und Streckenwärter zu spielen.
Dagegen wäre wenig zu sagen, wenn nicht ausgerechnet ein “Couponschneider”, dem die Gnade der richtigen Geburt zuteil wurde, darüber verfügen möchte, wer – außer ihm – einen Zug auf die Strecke schicken darf.
Die Entscheidung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", “am Weihnachtstag die Aufmacherseite des Feuilletons einem Rassisten zu übergeben, ist eine Provokation”, schreibt Augstein im Community-Blog des „Freitag“.
Eine Provokation schreit natürlich nach Konsequenzen. Der Imperialismus hat die islamische Welt so lange provoziert, bis Mohammed Atta beschloss, es dem Imperium heimzuzahlen.
Millionen von Moslems in aller Welt fühlten sich durch die Mohammed-Karikaturen, die in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" erschienen waren, dermaßen provoziert, dass sie am liebsten ganz Dänemark und nicht nur ein paar dänische Konsulate abgefackelt hätten.
Und erst vor kurzem sprengte sich ein in Schweden lebender Iraker in die Luft – als Reaktion auf die Provokationen des schwedischen Militärs im Irak.
So weit würde Jakob Augstein natürlich nicht gehen. Er schlägt nur vor, dem “Demagogen” und “gewohnheitsmäßigen Lügner” Sarrazin “das Wort zu entziehen”. Dass die "FAZ“ ihm ausgerechnet “zu Weihnachten” das Wort erteilt hat, setzt der Provokation die Krone auf.
Was lernen wir daraus? Zweierlei: Auch Provokateure sollten Feiertage respektieren. Und was eine Provokation ist, die mit Wortentzug geahndet wird, das entscheidet Jakob Augstein, gewohnheitsmäßiger Journalist und Gärtner mit Sinn für schmutziges Geld und unbeschwerte Festtage.
Larry08 schrieb:Verleger Jakob Augstein geißelt die "FAZ", weil sie Thilo Sarrazin, einem "Rassisten", viel Platz für eine Bilanz eingeräumt hat. Eine Abrechnung mit Augstein.http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article11844298/Sarrazin-die-FAZ-und-Jakob-der-Heuchler.html
kiki1962 schrieb:nd wenn leute meinen diesen und jenem ein buch mit fadem inhalt "abkaufen" zu müssengebundene Ausgabe....22,80 Euro.....ich hab sogar Trinkgeld gegeben!
kiki1962 schrieb:aber neben meinem schreibtisch steht ein wesentlich wichtiger haufen an lesbarem und wirklich guten büchern . . .woher weisst Du das? Du hast sie noch nicht gelesen! Genügt Dir immer eine Zusammenfassung um ein Urteil über den Inhalt zu fällen?
kiki1962 schrieb:man soll ja auch mal bücher von leuten lesen, die man nicht favorisiert -Das ist doch schonmal eine gute und vernünftige Einstellung und so handhabe ich es auch